In Afghanistan haben die Taliban dieses Jahr erneut die Macht an sich gerissen. Zuletzt geschah dies 1996. Viele Menschen dort fürchten sich nun erneut vor Repressionen und Gewalt von Seiten der Taliban. Ein Beispiel dafür ist das schon 1996 eingeführte Verbot von Musik. Dabei ging es nicht um Musik mit bestimmten Inhalten oder Eigenschaften, sondern ganz grundsätzlich um das Spielen und Hören von Musik. Die Taliban verbrennen Instrumente und bedrohen Musiker*innen, manche werden von ihnen umgebracht. Warum die Gruppe so aggressiv reagiert und Musik in ihrem Gesetz diese Rolle spielt, darüber haben wir mit Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto gesprochen. Er ist Lehrender an der Musikhochschule in Weimar und betreut ein Verbundprojekt zum Thema Afghanische Musik.