Geraubte Kinder - Petitionsübergabe für Anerkennung als NS-Opfer

ID 113945
1. Teil (Hauptteil)
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Hören Sie im folgenden Beitrag unsere Interviews mit Rosemarie Heyder, Angehörige eines geraubten Kindes, und Gabriele Triebel, Sprecherin für Erinnerungskultur der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen. 2. Teil ist eine Erklärung wie mit dieser Petition jetzt verfahren wird, von der Vorsitzenden des Ausschuss für Eingaben und Beschwerden, Stephanie Schuhknecht.
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14:43 min, 13 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 16.02.2022 / 20:18

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Fabian Ekstedt - Moderation Sabine Heckmann
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 16.02.2022
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
Verlauf einer Petition
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04:51 min, 4553 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 16.02.2022 / 20:26
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Skript
Lebensborn – kennen Sie nicht? Dann ist ihnen eine der Perversionen der Nationalsozialisten entgangen. Denn der Lebensborn e. V. war in der Zeit des Nationalsozialismus ein von der SS getragener, staatlich geförderter Verein, dessen Ziel es war, auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Erhöhung der Geburtenziffer „arischer“ Kinder herbeizuführen. Doch nicht nur das. Es wurden auch Kinder geraubt, die in das arische Muster passten. Die biologischen Eltern dieser Kinder, häufig politische Gegnerinnen und Gegner des Nazi-Regimes, wurden gleich erschossen oder in Vernichtungslager deportiert. Die Kinder selber wurden von Nazi-Familien adoptiert und von diesen aufgezogen. Das seelische Leid der mittlerweile erwachsenen geraubten Kinder, die mittlerweile erfahren durften, dass ihre Familie nicht ihre leibliche Familie war und die noch dazu die Tötung dieser leiblichen Familie mehr oder weniger nachgefragt hat, ist unvorstellbar. Dennoch gelten diese geraubten Kinder aktuell nicht als anerkannte NS-Opfer. Sie erhalten keine Entschädigung für das erfahrene Leid, ganz im Gegensatz zu den Tätern von damals die teils noch heute eine Kriegsopferrente erhalten.
Doch das soll sich jetzt ändern. Gestern übergaben Aktivstinnen und Aktivisten des Vereins „geraubte Kinder – vergessene Opfer“ eine Petition an die Vorsitzende des Bayrischen Ausschuss für Eingaben und Beschwerden, Stephanie Schuhknecht. Wir waren vor Ort, konnten aber leider aufgrund des Verkehrslärms am Maxmonument keine Aufzeichnung vornehmen. Die Kundgebung war dorthin verlegt worden, weil aktuell eine Bannmeile um den Landtag besteht. Stattdessen haben wir heute per Telefon einige Stimmen eingefangen. Hören Sie im folgenden Beitrag unsere Interviews mit Rosemarie Heyder, Angehörige eines geraubten Kindes, und Gabriele Triebel, Sprecherin für Erinnerungskultur der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen. Sabine Heckmann moderiert.



Sie hörten die Angehörige eines geraubten Kindes, Rosemarie Heyder. Viele Politikerinnen und Politiker waren bei der Kundgebung nicht zugegen. Von Rosemarie Heyder hatten wir erfahren, dass sich auf ihre Kontaktversuche in den bayerischen Landtag hin nur Gabriele Triebel zurückmeldete. In unserem Gespräch der Sprecherin für Erinnerungskultur der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen wollten wir als erstes von ihr wissen, ob die bayerische Erinnerungskultur die arisierten Kinder einfach nicht als Opfer sieht.


Soweit Gabriele Triebel, Sprecherin für Erinnerungskultur der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, über Wege hin zur Anerkennung der geraubten Kinder als NS-Opfer. Ein Schritt dahin ist jetzt ja schon gemacht: Die Einreichung der Petition ist erfolgt und damit liegt der Auftrag zur Veränderung jetzt in den Händen der Politik.