Unsere RDL-Redaktionskollegin Eva Gutensohn stellt uns das Interview zur Verfügung, das sie mit dem schwulen SPD-Urgestein Hans-Dieter Straup geführt hat. Anlass ist der unrühmliche 150. "Geburtstag" des §175.

Hans-Dieter hat sich um das Jahr 1968 in einer Zeit als schwul geoutet, als der §175 „unzüchtige“ Handlungen unter Männern noch unter Strafe stellte. Im Interview erzählt er davon, wie der §175, der bis 1994 in Kraft war, sein Leben geprägt hat. Sehr lange Zeit hat er das Wort ‚schwul‘ nicht über die Lippen gebracht: “Da waren die Lippen wie zugetackert.” Und als Jugendlicher habe man kaum das Bewusstsein entwickeln können, Männer zu lieben sei zu unrecht strafbar und keine Sünde, – “eine innere Zerreißprobe”.

Hans-Dieter ist seit 15 Jahren im Ruhestand, aber noch heute u. a. als Landes- und stv. Bundesvorsitzender der SPDqueer und Vorsitzender des SPD-Ortsverein Eichstetten im Kaiserstuhl, wo er mit seinem Partner wohnt, ehrenamtlich tätig. Dabei liegt ihm der Einsatz für Akzeptanz und gleiche Rechte besonders am Herzen.