RWE-Kompromiss nicht nur wegen Lützerath kritisieren

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Rechtsanwalt Dr. Heinrich Comens über den Kompromiss des Energiekonzerns RWE und dem Land NRW, die Kohle unter dem Dorf Lützerath abzubaggern und dafür schon 2030 aus der Braunkohleverstromung auszusteigen. Er ist einer der Jurist*innen die Strafanzeige gegen RWE wegen Tötungsdelikten eingereicht hat. Weitere Informationen zur Klage und dem RWE Tribunal finden Sie unter: www.rwe-tribunal.org
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08:29 min, 6973 kB, mp3
mp3, 112 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 07.10.2022 / 16:02

Dateizugriffe: 1303

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Fabian Ekstedt
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 07.10.2022
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Lützerath soll abgebaggert werden! Das ist die Schlagzeile vom Dienstag mit der die Gemüter der Klima-Aktivist*innen in ganz Deutschland in Wallung gebracht wurden. Das kleine verlassene und von Aktivist*innen wieder belebte Dorf an der Abbruchkante des Tagebaus Garzweiler im Rheinland ist für viele zur roten Linie geworden. Hier verläuft für sie die Abbruchkante der Deutschen Klimapolitik – wenn es fällt, fällt auch das 1,5 Grad Ziel, zu dem Deutschland sich im Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet hat.
Dennoch sprach der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck von „einem guten Tag für den Klimaschutz“, als er am Dienstag bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit der grünen Wirtschaftsministerin von NRW, Mona Neubaur, und dem Vorstandsvorsitzenden der RWE AG, Dr. Markus Krebber, den Kompromiss vorstellte. Diesen „guten Tag für den Klimaschutz“ sah Roberat Habeck vor allem deswegen gekommen, weil mit dem Bescheid, dass das Dorf Lützerath abgebaggert werden darf, auch die Entschluss verkündigt wurde, dass RWE die Braunkohleverstromung bis 2030 beendet.
Grund genug einmal über RWE zu sprechen. RWE gehört zu den großen Vier, wie die Energiekonzerne die Deutschland unter sich aufgeteilt haben auch genannt werden. In Bayern selbst haben wir größtenteils mit E-ON zu tun, das sich über die Mitte Deutschlands bis nach Flensburg hochschlängelt, im restlichen Osten Deutschlands herrscht Vattenfall, im Südwesten EnBW und im Westen eben RWE. Jeder Haushalt in Deutschland, der nicht über Selbstversorger-Strom verfügt oder in einer Selbstversorger-Komune lebt, bezieht seinen Strom von einem dieser Anbieter. Und nicht nur das, diese Energiekonzerne müssen scheinbar auch mit am Tisch sitzen, wenn ein „guter Tag für den Klimaschutz“ ausgerufen werden soll. Grund mal bei einem Kritiker von RWE nachzufragen. Der Rechtsanwalt Dr. Heinrich Comens ist einer der Jurist*innen, die gemeinsam mit dem RWE-Tribunal Strafanzeige gegen RWE gestellt haben. Wir wollten von ihm wissen, wie er den jetzt vorgelegten Kompromiss einordnet.

Kommentare
10.10.2022 / 19:36 coloRadio, coloRadio, Dresden
gesendet im Montagsmagazin
Danke!