Focus Europa 035 v. Fr. 17.03.2006

ID 11945
 
Europa-Magazin von Radio Dreyeckland.
Audio
10:04 min, 9432 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 17.03.2006 / 12:19

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: Benedikt Strunz und Philipp Eckstein
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 17.03.2006
keine Linzenz
Skript
1. Einspielung: Europa Jingle (30 Sekunden)

B: Schönen Guten Tag

P: Es ist Freitag der 17.03.2006, 12 Uhr. Am Mikrofon für Euch sind heute Benne und Philipp.

P: In den kommenden 10 Minuten erwartet Euch ein Nachrichtenüberblick und ein Bericht vom gestrigen Anti- CEP- Aktionstag und den Studierendenstreiks ins Frankreich. .

2. Einspielung; 10 Sekunden Musik:

Die Nachrichten:

a) Paris: Auch in der vergangenen Nacht ist es in verschiedenen französischen Städten zu massiven Ausschreitungen gekommen. Aufgebrachte Demonstratinnen griffen etwa in Paris und Rennes die Polizei mit Molotowcocktails und Steinen an. Über 300 Demonstrantinnen wurden festgenommen, etwa 50 Polizisten wurden verletzt. Der Protest der überwiegend jungen Demonatrantinnen richtet sich gegen ein Gesetz zur Arbeitsmarktreform, das kürzlich vom Parlament verabschiedet wurde. Für den gestrigen Donnerstag hatten unterschiedlichste Organisationen zu einem landesweiten Protesttag aufgerufen, an dem sich nach Angaben der Veranstalter über eine halbe Million Menschen beteiligten. Derzeit sind über 70 Prozent der französischen Universitäten aufgrund des neuen Gesetzes bestreikt. Für Samstag den 18.03 ist ein weiterer, Frankreich weiter Protesttag geplant.

b.Minsk: Am Sonntag den 19.03 finden in Weißrussland die Präsidentschaftswahlen statt. Um freie und faire Wahlen wird es sich dabei jedoch kaum handeln, weshalb ein Wahlsieg von Amtsinhaber Alexander Lukaschenko als gewiss gilt.
Mit eindeutigen Drohungen setzen die weissrussischen Machthaber die Opposition unter Druck. Der Chef des Geheimdienstes, Stepan Suchorenko, drohte den Gegnern der Regierung gestern mit lebenslangen Haftstrafen und sogar der Todesstrafe: Wer bei der Wahl am Sonntag gegen Präsident Alexander Lukaschenko demonstriere und versuche, "die Lage aus dem Gleichgewicht zu bringen", werde als Terrorist eingestuft und riskiere lebenslange Haft oder den Tod. Eine Vielzahl oppositioneller Politiker sitzt bereits in Haft.

EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner drohte Weißrussland mit Sanktionen, sollten die Wahlen nicht demokratisch verlaufen.

Die Opposition hat ihre Anhänger aufgerufen am Sonntag zu friedlichen Protesten nach Minsk zu kommen.


c)Bagdad: Unter dem Namen „Aktion Schwärmer“ hat die US- Armee am gestrigen Donnerstag eine Großoffensive im Irak gestartet. Ziel der Aktion sei es, mutmaßliche Aufständische um den nördlich von Bagdad gelegenen Ort Samarra aufzuspüren und zu bekämpfen, wie ein Armeesprecher mitteilte. Indessen trat gestern das erste Mal das im Dezember gewählte irakische Parlament zu einer konstituierenden Sitzung zusammen. Zu einer Einigung über die Nominierung des künftigen Parlamentspräsidenten gelangte man jedoch nicht.
Indessen berichtete gestern das Nachrichtenmagazin Spiegel Online, von ersten Anzeichen eines Bürgerkriegs im durch ethnische Konflikte durchzogenen Irak. Zunehmend führen schiitische Todesschwadronen die irakische Hauptstadt Bagdad und töteten und vertrieben Sunniten.

d. Brüssel: Die Außenminister der EU-Mitglieder haben am Wochenende ihr Bedenken über eine weitere EU-Erweiterung ausgedrückt.
Dem schloss sich gestern auch das Europäische Parlament an. Die EU könne ihre Aufnahmekapazitäten (derzeit) nicht erhöhen. Die Verfassung stecke in einer "Sackgasse", das Geld für neue Erweiterungsrunden fehle, und die Bürger seien ablehnend.
Damit wird die Aufnahmefähigkeit immer mehr zum entscheidenden Kriterium und versperrt damit den Weg für alle Kandidaten außer Bulgarien und Rumänien, deren Beitritt bis 2008 bereits beschlossen ist.
Mit seiner Entscheidung will das Parlament Rat und Kommission dazu bewegen, den Beitrittskandidaten einen dritten Weg zwischen Vollmitgliedschaft und loser Anbindung anzubieten.

ENDE:

P: Und das war es auch schon wieder. Die nächste Focus-Europa Sendung gibt
es bei Radio Dreyeckland am Montag um 12 Uhr.

Am Mikrofon verabschieden sich Philipp und Benne.


6. Einspielung: Jingle (30 Sekunden [kann Andreas ja dann ausblenden])