Streik bei der Münchner Verkehrsgesellschaft zusammen mit Klimaaktivisti

ID 120640
 
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„Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, muss der öffentliche Personennahverkehr massiv ausgebaut werden“, so die Gewerkschaft ver:di. Kein Wunder also, dass die MVG mit Klimaakivisti gemeinsame Sache machen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag zeigten sie sich einig in den Belangen der Mitarbeiter:innen der MVG und den Klimazielen. Donnerstag und Freitag wird die MVG bestreikt. Außerdem ist Freitag der globale Klimastreik. In einem Beitrag von Martina Helbing und David Westphal klären wir die Forderungen der MVG und den Ablauf der kommenden Tage. Die innerbetriebliche Lage scheint brenntslich, die Mitarbeiter:innen sind unzufrieden, das Leben um sie herum wird immer teurer. Dies gefährdet die Verkehrswende für München massiv. Ein zweiter Teil über die Seite der Klimaaktivisti folgt am 02.03.
Audio
14:52 min, 14 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 01.03.2023 / 14:10

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Wirtschaft/Soziales
Serie: LORA Magazin
Entstehung

AutorInnen: Martina Helbing, David Westphal
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 01.03.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Birner.Warnsignale 00:41

So beginnt Heinrich Birner, Geschäftsführer von ver:di München, die gemeinsame Pressekonferenz von der MVG, ver:di, Fridays for Future und dem antikapitalistischen Klimatreffen. Die MVG beginnt ihren Arbeitskampf. Es wird den gesamten Donnerstag und Freitag gestreikt. Franz Schütz, Gewerkschaftssekretär ver:di München für den ÖPNV und Verhandlungsführer, erläutert den aktuellen Stand der Verhandlungen.

Schütz.Tarifverträge 01:35

Eine einfache Forderung also: die Anwendung des Tarifvertrages TVN in Bayern, statt des Haustarifvertrages der MVG. Doch warum gibt es überhaupt einen gesonderten Tarifvertrag?

Köhler.zweiverträge 01:11

Dabei geht es auch um die Unterfinanzierung des MVGs. Denn soll eine Verkehrswende gelingen und die Klimaziele erreicht werden, geht es nicht nur um den Ausbau, sondern ebenfalls um die Sanierung. Cornelius Müller, Betriebsratsvorsitzender der MVG erläutert.

Müller.Unterfinanzierung 02:05

Der für den Betriebsrat freigestellte Busfahrer Alfred Köhler gibt konkrete Einblicke in den schlechten Zustand der Anlagen.

Köhler.Zustand 00:53

Köhler.Zustand2 01:18

Doch wer finanziert die Infrastruktur eigentlich? Schließlich macht die MVG keine Gewinne.

Köhler.Infrastruktur 00:36

Hinzu kommt die angespannte Personalsituation.

Köhler.Personal 00:43

Köhler.Personal2 01:08

Der Grund für den Personalmangel ist nicht nur der Verdienst, so Köhler. Es geht vor allem um die Arbeitsbedingungen. Ein eng getakteter Schichtbetrieb über das ganze Jahr hinweg und starke Sanierungsbedürftigkeit der Infrastruktur erschwert das Arbeiten ungemein. Auf dem Arbeitsmarkt steht der Betrieb also in dieser Hinsicht nicht besonders gut da.
Die Angestellten streiken keinesfalls nur, um mehr Lohn zu bekommen. Es geht um die Zukunftsfähigkeit des Betriebs an sich und die dringend nötige Verkehrswende für München.

Schütz.Politik 02:43

Deshalb wird die MVG am Donnerstag den 2. und Freitag den 3. März bestreikt. Am Donnerstag sind alle Tarifbeschäftigten in den beiden für die MVG relevanten Tarifverträgen aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Am Freitag werden bundesweit alle kommunalen Verkehrsunternehmen bestreikt. An beiden Tagen wird von Betriebsbeginn bis Betriebsende gestreikt. Dadurch wird es zu erheblichen Einschränkungen bei U-Bahn, Bus und Tram kommen.
Falls Sie die Streikenden unterstützen wollen und der Verkehrswende mehr Gehör verschaffen möchten, dann kommen Sie zum weltweiten Klimastreik am Freitag den 3. März. Um 12 Uhr beginnt dieser auf dem Odeonsplatz in München. Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, zu Fuß oder mit dem Fahrrad anzufahren, können sie die S-Bahn zum Marienplatz nehmen und laufen. Die S-Bahn, die von der Deutschen Bahn betrieben wird, ist nach derzeitigem Stand nicht vom Streik betroffen.