Attac Magazin: Zwischen Globalismus und Demokratie

ID 120803
 
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„Zwischen Globalismus und Demokratie“, das war der Titel des Makroskop-Kongresses, der am 04.02.2023 im Kloster Andechs bei München stattfand. Renate Börger war vor Ort und berichtet mit Mitschnitten von dieser Tagung. Makroskop ist eine Neoliberalismus-kritische Denkwerkstatt die sich für eine gemeinwohlorienierte Marktwirtschaft einsetzt, die global gerecht ist und ökologisch verantwortungsvoll ist.
Ganze Sendung mit Intro, Sendekennungungen, O-Tönen und Musikzitat.
Audio
51:38 min, 41 MB, mp3
mp3, 112 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 08.03.2023 / 17:14

Dateizugriffe: 1042

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Arbeitswelt, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Attac Redaktion - Renate Börger
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 08.03.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Der Nationalstaat und die Globalisierung. Wie stehen sie zueinander? Wer hat da welche Macht und welchen Einfluss? Ist der Nationalstaat eigentlich noch der Souverän, der für Rechtssicherheit und gerechte Rahmenbedingungen für die BürgerInnen sorgt? Oder regiert da eine globalisierte Finanzmarktelite? Und wie ist das Verhältnis der EU zur USA im Gefüge von Nationalstaaten? Und wie ist es im globalen Süden mit dem Modell Nationalstaat? Ist es überhaupt noch attraktiv und relevant? Das waren die Fragen der Makroskop-Tagung.
Es sind kritische Soziologen, WirtschaftswissenschaftlerInnen und WirtschaftsjournalistInnen, die auf der Plattform Makroskop publizieren und sich austauschen, in der Denktradition von John Meynard Keynes, aber über ihn hinaus. Orientiert an Fragen von Gerechtigkeit und einem ethischen Welthandel. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise braucht auch ein demokratischeres und gerechteres Finanzsystem ohne die heutigen obszönen und zerstörerischen Bereicherungsmöglichkeiten, aber es gibt in den Wirtschaftswissenschaften dazu kaum Beiträge, kaum Forschungen, als sei unser System alternativlos. Mal wieder ist es die Zivilgesellschaft, die das Nachdenken über System-Alternativen erledigen muss!
Im Bereich der Kritik am Finanzkapitalismus steht diese wissenschaftliche Plattform neben dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac oder etwa auch der NGO Finanzwende des ehemaligen Grünen Gerhard Schick. Sie befassen sich mit den staatlichen Aufgaben in Sachen Geldschöpfung, Besteuerung und Gesetzgebung wider die spekulativen Auswüchse. Makroskop gibt auch ein Online-Magazin für interessierte Laien heraus, zu finden unter www.makroskop.de.
Ihre Tagung zur Beziehung zwischen Nationalstaat und Globalisierung fand in Andechs am 4. Februar statt. Die Gedanken dreier Referenten - Politikwissenschaftler Andres Nölke von der Goethe-Universität Frankfurt, Wirtschaftspublizist und Soziologe Wolfgang Streek sowie Ökonom und Friedensarbeiter Michael von Schulenberg - geben wir hier wieder. Außerdem hören Sie ein vertiefendes Gespräch mit Peter Wahl über dessen aktuelle Einschätzungen des Welthandels. Viel Spaß mit dieser Sendung von Attac.

Kommentare
11.03.2023 / 12:13 Dr. Ind., Querfunk, Karlsruhe
Oh mei ...
Liebe Leute, von einer "globalisierungskritischen" Gruppe wie attac ist man ja schon einiges gewohnt (Fokus auf "Gier" und "Machenschaften" statt einer Kritik der politischen Ökonomie), aber was DIESER Beitrag, besonders der erste Referent, da von sich gibt, ist noch mal eine neue Qualität: Da ist allen Ernstes die Rede von "Globalismus", von "sich kosmopolitisch gebärenden Intellektuellen", von "Auswüchsen der Spekulation"? Und dann wird nicht nur (das ist man beim attac-Spektrum gewohnt) das Hohelied auf den Staat angestimmt, sondern ganz explizit auch noch auf den Nationalstaat? Weil nur er "den Menschen" eine "Identität" zu stiften vermöge? Sagt mal, ist FRN schon eine Plattform der Identitären Bewegung? Aber immerhin fand das illustre attac-Symposium auch im Kloster statt, vielleicht nicht zu Unrecht. Etwas fassungslos den Kopf schüttelnd, Dr. Ind.
 
11.03.2023 / 12:34 derselbe, Querfunk, Karlsruhe
PS
Ja, es gibt einen gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen Trend zur Globalisierung. Dass sie im kapitalistischen Modus verläuft, ist zu bedauern und höchst kritikwürdig, ja. Dann muss man aber den Kapitalismus kritisieren und NICHT das Zusammenwachsen der Welt. Nicht den Weltmarkt, sondern die Marktwirtschaft (denn mit ihr kommt er; wie denn sonst?). Aber "Globalismus" und "Globalisten" sind plumpe rechte Kampfbegriffe, daher auch die Lieblingsvokabeln von Orban, Elsässer & Co. ... Will man sich DAMIT gemein machen?