Die Akteure des Neoliberalismus: Die Neoliberalisierung der Schulen, Teil 2: Digitalisierung als Werkzeug

ID 121009
 
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Digitalisierung der Schulen: alternativlose Zukunftschance? Oder doch nur ein weiteres Tool neoliberaler Akteure, um Menschen „auf Kurs“ zu setzen und zu halten?
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47:40 min, 72 MB, mp3
mp3, 212 kbit/s, Stereo (48000 kHz)
Upload vom 16.03.2023 / 13:08

Dateizugriffe: 849

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Wirtschaft/Soziales
Serie: Die Diktatur des Monetariats
Entstehung

AutorInnen: Ulrich Seibert (Radio Lora)
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 16.03.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Digitalisierung ist gut. So denkt sicherlich die Mehrheit von uns. Schließlich erleichtern Computer und Software uns die Arbeit, sie lassen uns viel mehr in derselben Zeit erledigen als früher, sie eröffnen uns völlig neue Wege sowohl in der Arbeit als auch als Kreativwerkzeuge und erst recht in der Freizeitgestaltung. Kurz, wir können uns ein Leben zurück in die „IT-Steinzeit“ schon gar nicht mehr vorstellen. Ach ja, dann war da ja noch die Corona-Krise, während der die Digitalisierung die einzige Chance war, zumindest einen gewissen Mindest-Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Kleinen fangen zudem bereits früh an, sich mit Smartphones zu beschäftigen, oftmals sind diese Geräte die einzige Möglichkeit, die Eltern sehen, um Freiraum für ihre Erledigungen zu haben und gleichzeitig ihren Nachwuchs zu bespaßen. Sollte digitale Kompetenz also nicht so früh wie irgend möglich erlernt werden?

„Ja!“ – sagen maßgebliche Stiftungen, besetzt überwiegend von Fachleuten aus den großen IT-Konzernen.

„Nein!“ – sagt mein Studiogast auch im zweiten Teil der Themen-Trilogie „Neoliberalisierung der Schulen“, Andreas Hellgermann aus Münster, Autor, Pädagoge und Mitarbeiter des Instituts für Theologie und Politik (ITP) in Münster.

Denn die Digitalisierung hat ihre Tücken und diese sind nicht immer leicht zu erkennen. Auch digitale Kompetenz erschöpft sich ja nicht im Erlernen des Umgangs mit der Technik, sondern dazu gehört ja auch, zu verstehen, wie Computer und Software funktionieren und wie sie uns gegebenenfalls … manipulieren. Und dass Manipulation der User durchaus ein gewisses Subziel ist, kann man nicht von der Hand weisen, wenn man sich beispielsweise Facebooks Politik ansieht, Beiträge, die Empörung auslösen, in den Vordergrund zu spielen, weil diese häufiger angeklickt werden und … damit höhere Werbeumsätze generieren. Digitale Kompetenz bedeutet auch, ein Bewusstsein gegenüber solchen Manipulationen zu entwickeln und ihnen auf mündige Weise zu begegnen, etwas, das man Kleinkindern unmöglich schon beibringen kann.

Welches die Gefahren einer zu frühen Konfrontation mit der Digitalisierung sind und wie diese gezielt als Werkzeug eingesetzt wird, um neoliberale Grundsätze in die Köpfe der Kinder einzupflanzen, erfahrt ihr in dieser Sendung.

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Wer etwas intensiver in die Thematik eintauchen möchte, dem sei die Publikation „Künstliche Intelligenz oder kritische Vernunft“ vom Arbeitskreis Religionslehrer_innen im ITP ans Herz gelegt, hier zu finden:

https://www.itpol.de/materialien/verlags...
Hier eine kostenlose Leseprobe: https://www.itpol.de/wp-content/uploads/...

Und hier noch ein Link zu der in der Sendung ebenfalls angesprochenen Broschüre „Die Schule brennt“: Die Schule brennt! Manifest für eine andere Bildung – Institut für Theologie und Politik (itpol.de): https://www.itpol.de/die-schule-brennt/