Aufhebung der Legehennenverordnung - Verbot der Käfighaltung fällt

ID 12191
 
Wie Fleisch auch werden Eier in industrieller Massentierhaltung produziert.
Noch immer ist in Deutschland die Haltung von Hühnern in Legebatterien erlaubt.
1999 entschied das Bundesverfassungsgericht jedoch: Legebatterien sind nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar.
Daraufhin musste die Gesetzeslage verändert werden.
Das Verbraucherschutzministerium hat zusammen mit dem Bundesrat 2002 die Nutztierhaltungsverordnung erlassen.
Diese verbietet die Käfighaltung von Legehennen ab 1. Januar 2007. Erlaubt sind dann nur noch Boden-, Freiland- und Volierenhaltung.
Seit einiger Zeit arbeiten aber einige Landesregierungen daran, das Verbot der Käfighaltung im Bundesrat zu kippen.
Ein aktuelles populistisches Argument: sicherer Schutz vor der Vogelgrippe sei nur mit der Käfighaltung möglich. Außerdem solle sich die Agrarpolitik in der Bundesrepublik nach den Mindeststandards der EU richten.
Vermutlich wird der Bundesrat in seiner Sitzung am 7. April für eine Aufhebung des Verbots der Käfighaltung entscheiden.
Audio
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Upload vom 03.04.2006 / 16:07

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Umwelt, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: franzi
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 03.04.2006
keine Linzenz
Skript
So idyllisch klingen nur die Hühner auf dem Bauernhof. Die Realität hört sich ganz und gar anders an.

Wie Fleisch auch werden Eier in industrieller Massentierhaltung produziert.
Noch immer ist in Deutschland die Haltung von Hühnern in Legebatterien erlaubt.
1999 entschied das Bundesverfassungsgericht jedoch: Legebatterien sind nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar.
Daraufhin musste die Gesetzeslage verändert werden.
Das Verbraucherschutzministerium hat zusammen mit dem Bundesrat 2002 die Nutztierhaltungsverordnung erlassen.
Diese verbietet die Käfighaltung von Legehennen ab 1. Januar 2007. Erlaubt sind dann nur noch Boden-, Freiland- und Volierenhaltung.
Seit einiger Zeit arbeiten aber einige Landesregierungen daran, das Verbot der Käfighaltung im Bundesrat zu kippen.
Ein aktuelles populistisches Argument: sicherer Schutz vor der Vogelgrippe sei nur mit der Käfighaltung möglich. Außerdem solle sich die Agrarpolitik in der Bundesrepublik nach den Mindeststandards der EU richten.
Für die Legehennen sind dies katastrophale Entwicklungen.
Vermutlich wird der Bundesrat in seiner Sitzung am 7. April für eine Aufhebung des Verbots der Käfighaltung entscheiden.

Wir sprachen mit dem Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbunds e.V., Thomas Schröder, über den drohenden Rückschritt im Tierschutz.

Am kommenden Freitag, dem 7. April, wird im Bundesrat wahrscheinlich der Legehennen betreffende Teil der Nutztierhaltungsverordnung von 2002 aufgehoben.
Worum geht es in dieser Sitzung?
...

Was bedeutet das denn praktisch für die Legehennen?
...

Die Nutztierhaltungsverordnung ist 2002 im Bundesrat beschlossen worden.
Wie kommt es nun dazu, dass ein in Kraft getretenes Gesetz im Bundesrat wieder aufgehoben werden soll?
...

Das Bundesverfassungsgericht hat 1999 erklärt, dass Käfighaltung von Legehennen nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar ist. Was sind die Möglichkeiten des Tierschutzbunds angesichts des Urteils des Bundesverfassungsgerichts?
...

Rund zwei Drittel der gekauften Eier stammen mittlerweile aus Freiland- oder Bodenhaltung. Dennnoch leben immer noch 85% aller Legehennen in Deutschland in Käfigen.
Haben die KonsumentInnen Möglichkeiten, auf diese Verhältnisse zu reagieren oder sind sie in diesem Falle eigentlich machtlos?
...

Eigentlich ist es ja mittlerweile auch wirtschaftlich interessant, Eier in Boden- oder Freilandhaltung zu produzieren.
Wie verhält sich die Eierindustrie in Deutschland zu dieser Entwicklung?
...

In Deutschland gibt es derzeit etwa 50 Millionen Legehennen,
die meisten von ihnen leben zu Hunderttausenden in Käfigen übereinandergestapelt, bewegungsunfähig, in Dunkelheit.

Wenn Sie die Situation der Tiere verbessern wollen, ist es auch nötig, Protest zu äußern.
Die Sitzung des Bundesrats in Berlin beginnt am kommenden Freitag, dem 7. April, um 9.30 Uhr.
Der Deutsche Tierschutzbund hat zu diesem Thema auf seiner Website weitere Informationen, Musterschreiben und Adressen bereitgestellt.
Kontakt: www punkt tierschutzbund punkt de

Kommentare
03.04.2006 / 19:39 l, Radio Blau, Leipzig
gesendet
bei radio blau - aktuell 03.04.06
 
06.04.2006 / 16:34 C. Hartmann, Radio Z, Nürnberg
Gesendet in Zip-FM
vom 6.4.2006