Vor 50 Jahren wurde die Ekhofstraße in Hamburg besetzt

ID 122011
 
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Am 19. April 1973 besetzten zirka 50 Menschen ein Haus in Hamburg, die Ekhofstraße 39.
Die Aktion erfolgte auf Grund der Gentrifikation des Stadtteils Hohenfelde. Bei der Besetzung war die kämpfende Linke Hamburgs ein Anziehungspunkt. Die Besetzer:innen betrieben deswegen Stadtteilarbeit für die Bevölkerung, boten z. B. Beratung in Mietfragen an und praktizierten kostenlose medizinische Hilfe für die Menschen im Stadtteil und wehrten sich offensiv gegen Polizeikontrollen.
Dadurch sprachen sie vor allem viele Jugendliche an, die selbst unzufrieden mit dem herrschenden System waren und auf der Suche nach Orientierung: es kamen Schulklassen zu Besuch, Unterprivilegierte wie Rocker zogen ein, weiterhin holten sie Jugendliche aus den Heimen und so bekamen diese im Haus eine Bleibe .
Kurz vor der Räumung gaben die Hausbesetzer_innen dem besetzten Projekt einen Namen: „Petra Schelm-Haus“. Petra wurde als erste Militante aus der RAF (Rote Armee Fraktion)am 15. Juli 1971 in Hamburg während einer Fahndung erschossen.
Das Haus wurde am 23. Mai von einem Mobilen Einsatzkommando (MEK) der Hansestadt geräumt. Erwogen wurde, den § 129 („Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“) gegen sie einzusetzen. 12, 14 und 16 Monate waren im anschließenden Verfahren für 3 Genoss:innen die „Höchststrafen“.
Interviewt wird ein ehemaliger Besetzer:
siehe auch https://ekhofstrasse.blackblogs.org/
Audio
23:47 min, 33 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.05.2023 / 16:08

Dateizugriffe: 619

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Wolfgang Lettow
Radio: radio flora, Hannover im www
Produktionsdatum: 11.05.2023
CC BY-NC-SA
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