Franziska Hauser im Gespräch

ID 123055
1. Teil (Hauptteil)
Wir haben Franziska Hauser auf der Burg Beeskow besucht. Sie war die Burgschreiberin.
Audio
59:58 min, 137 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 03.07.2023 / 19:07

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Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere
Serie: Lesecafe`in Slubfurt
Entstehung

AutorInnen: Frank
Radio: , Frankfurt/Oder im www
Produktionsdatum: 03.07.2023
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
 
Image
406 kB,
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Upload vom 03.07.2023 / 19:13
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Skript
Jedes Jahr bietet Beeskow im Kreis Oder-Spree aufstrebenden Autoren die Möglichkeit für einen kreativen Rückzug an. Ausgestattet mit einem Zimmer auf der Burg und Stipendium im Rücken will sich jetzt Franziska Hauser ihrem neuen Werk widmen.

Zum mittlerweile 30. Mal ist in Beeskow (Oder-Spree) die Stelle der Burgschreiberin besetzt worden. Dabei konnte sich Autorin Franziska Hauser aus Berlin gegen 55 Konkurrentinnen um das Amt durchgesetzen und folgt damit auf Mae Schwinghammer aus Wien. Hausers offizielle Einführung ist am kommenden Freitag. Im Wohngemach der Burg - der sogenannten Kemenate - hat sie sich aber schon jetzt eingerichtet.
In der Idylle auf Burg Beeskow soll das nun anders werden, hofft sie und zweifelt zugleich: "Weil ich ja schreibe, um diesem Alltag zu entfliehen, um eine Gegenwelt zu haben, was ja derselbe Grund ist wie beim Lesen. Da frage ich mich natürlich, was ist, wenn ich mit meinem Alltag eigentlich total zufrieden bin, wo kommt der Grund zum Schreiben her? Ich habe ein bisschen die Befürchtung, wenn ich die Parallelwelt gar nicht brauche, weil der Alltag schön ist, vielleicht dann nicht mehr schreiben zu können."

Das Amt der Burgschreiberin ist mit einem Stipendium von 5.000 Euro verbunden. Finanziert wird das von der Stadt Beeskow und dem Landkreis, als "Ausdruck des Kulturwillens der Bevölkerung und in der Absicht, Literatur und Publizistik als Mittel zur Verständigung zu fördern", heißt es in der Burgschreiberinnen-Richtlinie.
Chronik der Beeskower Eigenheiten

Im Gegenzug ist Engagement in der Region erwünscht, sagt Burg-Direktor Arnold Bischinger: "Wir vergeben ja ein Stipendium. Das heißt, die Stipendiatinnen sind vollkommen frei in ihrem künstlerischen Schaffen. Wir haben allerdings Erfahrungen sammeln können, weil die Leute ja nicht irgendwohin kommen. Und das führte dazu, dass in den vergangenen Jahren immer wieder sogenannte Burgminiaturen verfasst wurden: beiläufige, kurze Abhandlungen, was so passiert ist, auffällt und einfach lohnenswert ist, festgehalten zu werden." Die Berichte werden dann meist auch bei der Abschlussvorlesung vorgetragen, bei dem die Beeskower laut Bischinger auch mal einen Spiegel vorgehalten bekommen, mit oft vergnüglichen Resultaten.

Quelle: RBB 24