Das bisherige privat-kommerzielle Lokal-Radio WSW hat einen Antrag gestellt, künftig als nichtkommerzielles Lokalradio (NKL) zu senden. Das teilt Sachsen-Fernsehen-Chef Frank Haring mit.

Hintergrund ist ein Förderprogramm des Freistaates Sachsen, dass kommerzielle Rundfunkveranstalter mit insgesamt 1,7 Millionen Euro bei der Lokalberichterstattung unterstützen will und nichtkommerzielle Lokalradios mit insgesamt 300.000 Euro.

Frank Haring hat WSW Radio, dass seit 1992 ein lokales Radio- und Fernsehprogramm für die Region Weißwasser erstellt, zum Jahreswechsel übernommen, womit WSW-Radio nun zu Sachsen Fernsehen gehört.

Kann ein privat-kommerzielles Radio mit einem Federstrich nichtkommerziell sein und Förderung aus dem SLM-Haushalt für Nichtkommerziellen Lokalfunk erhalten?

Die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) hat so entschieden. Damit bekommt die Mutter Sachsen Fernsehen 1,6 Millionen Euro aus Mitteln verschiedener Förderungen für kommerzielle Programme und der ihr gehörende Sender in Weißwasser 130.000 Euro aus dem Fördertopf der nichtkommerziellen Lokalradios.
Jörg sprach mit dem Medienwissenschaftler und ehemaligen Medienrat der SLM, mit Professor Dr. Rüdiger Steinmetz.


Mehr Hintergrund:
Nichtkommerzielle Sender werden, so die Medienanstalt Hessen, „von Vereinen getragen. Das Programm gestalten ehrenamtliche Mitglieder und interessierte Radiomacher, die sich in Redaktionsgruppen zusammenschließen oder ihr Programm alleine produzieren. Die Vereine finanzieren sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Fördermitteln.“
https://www.lpr-hessen.de/radio-tv/nicht...
Und im Beck’scher Kommentar zum Rundfunkrecht heißt es, dass „in der nichtkommerziellen territorial abgegrenzten Rundfunkveranstaltung Interessengruppen Gelegenheit zu regelmäßigen Programmverbreitungen gegeben“ wird.
(Beck’scher Kommentar zum Rundfunkrecht, 3. Auflage, S. 1118)