Jetzt erst recht: Sitzenbleiben gegen Nazis! Aufstehen gegen die Verhältnisse.

Für den 1. Mai 2006 planen die so genannten "Freien Kameradschaften" um Christian Worch und Steffen Hupka Aufmärsche durch Leipzig. Erstmalig wurden zwei Demonstrationen angemeldet, die sich zu einem Sternmarsch vereinigen sollen. Die Stadt Leipzig hat beide Routen inzwischen genehmigt. Diese Reaktion der Stadt zeugt von fehlender Courage auf die qualitativ neue Strategie der Nazis im "Kampf um Leipzig" angemessen zu reagieren.

Das Geflecht von Kameradschaften, Freien Kräften und NPD-Organisationen ist im Jahr 2005 zahlenmäßig weiter gewachsen. Von eben jenem Spektrum geht konkrete Bedrohung für alle, die sich als nicht-rechts verstehen, aus. Die Zahl rechter Straftaten stieg im Jahr 2005 um ca. 69 % auf 2.233 und die Zahl rechtsextremistischer Gewaltdelikte um ca. 41 % auf 89 an.
Das Schaulaufen der Nazis am 1. Mai in Leipzig und anderen Städten stellt also nur die Speerspitze des alltäglichen Kampf der Nazis um gesellschaftliche Hegemonie dar. Die Stadt Leipzig ebnet den Nazis mit ihren halbherzigen Auflagen den Weg.

In Anlehnung an die erfolgreiche Verhinderung des Aufmarsches der Rechtsradikalen am 1. Oktober 2005 ruft ein breites Bündnis linker und zivilgesellschaftlicher Gruppen und Initiativen erneut zu Blockaden der Nazidemonstrationen auf. Damit beginnt der offensive zivilgesellschaftliche Widerstand gegen menschenverachtende Denk- und Handlungsweisen, der keine Eintagsfliege bleiben darf!

Für uns ist der 1. Mai ein Kampftag für soziale Rechte und internationale Solidarität, für ein Leben in Menschenwürde, frei von sozialer Deklassierung und Repression - wie sie in der Realität mehr und mehr praktiziert werden.

Wir rufen auf - am 1. Mai 2006 in Leipzig:

10 Uhr Connewitzer Kreuz: Aufstehen gegen die Verhältnisse.
12 Uhr Hauptbahnhof: Sitzenbleiben gegen Nazis

more Infos: www.linxxnet.de/sitzenbleiben