UN-Antirassismuskonferenz in Durban - einig gegen Israel?

ID 124
 
AnhörenDownload
Wenn sich vom 31.08.2001 bis 07.09.2001 in Durban die Staaten und NGOs zur UN-Weltkonferenz gegen Rassismus treffen möchten 21 arabische und 3.Welt Staaten Israel als einzigen Staat wegen Rassismus auf der Anklagebank sehen. Im Interview auch zu diesem Thema die Sprecherin von amnesty international Deutschland.
Audio
10:01 min, 3519 kB, mp3
mp3, 48 kbit/s, Mono (22050 kHz)
Upload vom 27.08.2001 / 00:00

Dateizugriffe: 1069

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Serie: Querfunk-Info
Entstehung

AutorInnen: tini
Kontakt: timost(at)querfunk.de
Radio: Querfunk, Karlsruhe im www
Produktionsdatum: 26.08.2001
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
ANMODERATION:

Am 31.August beginnt im südafrikanischen Durban die UN-Weltkonferenz gegen Rassismus. Bis zum 7.September werden sich rund 10.000 Vertreter der UN-Staaten und Nichtregierungsorganisationen die Köpfe heiss reden über Herkunft, Folgen und Wirken von Rassismus und darüber, wo Rassismus gerade von staatlichen Institutionen praktiziert wird.

Am Ende der Konferenz in Durban soll dann so etwas wie eine Strategie zur weltweiten Bekämpfung und letztlichen Abschaffung von Rassismus stehen.
Dies ansich schon kein einfaches Projekt. Doch dazu kommen nun bereits im Vorfeld Auseinandersetzungen um die Abschlusserklärung der Konferenz in Durban. So wurde Anfang Juli ein Entwurf für die Abschlusserklärung der UN-Konferenz bekannt, den 21 arabische und 3.Welt- Staaten sowie viele NGOs unter Vorsitz Südafrikas gemeinsam verfasst haben.

Die Erklärung macht in Israel aus den Inbegriff von Rassismus in der Welt und verlangt von der Antirassismuskonferenz eine Verurteilung Israels als rassistischen Apartheidsstaat- und das wohlgemerkt als einziger Staat der überhaupt verurteilt werden soll. Noch dazu hat der Text der Resolution einen deutlichen antisemitischen Unterton und stellt in einem- allerdings geklammerten, also umstittenen- Absatz die Shoa auf eine Stufe mit der Israelischen Besatzung in Palästina.

In Israel befürchtet man einen Rückfall der Beziehungen von Israel zur UN in die 70er Jahre. Damals verurteilten die UN den Zionismus als Form von Rassismus. Diese Gleichstellung wurde aber Anfang der 90er Jahre zurückgenommen, im Verlauf des Friedensprozesses im Nahen Osten. Im selben Zeitraum, 1993 wurde dann auch erstmals der Antisemitismus als Form des Rassismus von den UN verurteilt.

Doch nach Beginn der 2. Intifada scheinen sich die UN wieder von Israel zu entfernen - "das Pendel schwingt wieder zurück" wie es ein Autor der Jerusalem Post ausdrückte.
Die Kritik am fraglichen Entwurf blieb bisher -wie so oft- jüdischen Organisationen und den USA überlassen. Die USA drohten sogar mit einem Fernbleiben von der Konferenz - was zweifellos auch einen zweiten Grund haben dürfte:
denn für die Konferenz in Durban haben afroamerikanische und afrikanische Organisationen angekündigt, für das erlittene Unrecht während des Sklavenhandels Entschädigung einzufordern...

Ob die USA ihre Drohungen wahr machen und der Antirassismuskonferenz tatsächlich fern bleiben, ist noch nicht endgültig entschieden. Im Gegensatz zu den Amerikanern nimmt sich die Kritik der EU an der anti-israelischen Resolution recht verhalten aus. Und die teilnehmenden NGOs scheinen sich diesbezüglich auf ein betretenes Schweigen geeinigt zu haben.
Allzuviel zum Thema war darum nicht zu erfahren, als ich eine Woche vor der Konferenz mit der Sprecherin der NGO amnesty international Deutschland das folgende Interview führte:

Interview


ABMODERATION:

Am 31.August beginnt im südafrikanischen Durban die UN-Weltkonferenz gegen Rassismus. Über Ziele und Wirken der Konferenz und über den Streit um eine anti-israelische und stellenweise antisemitische Abschlusserklärung der Konferenz war das im Interview Iris Schneider, Sprecherin von amnesty international Deutschland.