Werkschau - Der (Ge)hörgang durchs Dresdner Rosenwerk Teil 1

ID 124631
 
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Was passiert Wildes in den Werkstätten des Rosenwerks? Was ist das für ein Verein? Wie ist er aufgebaut? Anna und Anna verschaffen Euch akustische Einblicke in Welten, die Euch bislang verborgen blieben. Wir tauchen ein in die Holzwerkstatt, den Darkroom und die KUSS, eine Schmiede für Plaste und Elaste aus Löbtau.
Eine Sendereihe des Konglomerat e.V..
Audio
51:26 min, 118 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (48000 kHz)
Upload vom 16.10.2023 / 14:55

Dateizugriffe: 281

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt, Kultur
Entstehung

AutorInnen: Anna Betsch / Konglomerat e.V.
Radio: coloradio, Dresden im www
Produktionsdatum: 02.07.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Das #Rosenwerk befindet sich in einem etwa 7000m² großen Industriekomplex, angesiedelt in einem Gewerbegebiet nahe der Innenstadt. Eingebettet im Nirgendwo zwischen dem Löbtauer Heizkraftwerk, dem Hauptbahnhof und Dresden Mitte, liegt es zentral und dennoch im blinden Fleck urbaner Wahrnehmung.

Dort, wo die Quadratmeterpreise trotz guter Lage gerade noch verkraftbar sind, mietet der Konglomerat e.V. seit dem 01.01.2015 insgesamt ca. 600m² große Räumlichkeiten und Freiflächen. Diese möchten die Vereinsakteure gemeinsam mit Freunden und KollegInnen zu einer adäquaten Produktionsbasis für laufende wie neue; eigene wie fremde, private wie gesellschaftliche Projekte, ausbauen. Die dafür nötige Produktionsinfrastruktur wird durch die Werkstattprojekte Werk.Stadt.Laden. und FabLabDD zur Verfügung gestellt und bildet den Kern des Vorhabens. Die offene Werkstatt im Zentrum des Projektes stellt Geräte und Verfahren zur Verfügung, die über die Möglichkeiten des Einzelnen hinausgehen. Ihre Nutzung ist für alle möglich, von der Nachbarschaft, HobbybastlerInnen und Familien, über zivilgesellschaftliche Akteure, Kunst- und Kulturschaffende, bis hin zu Unternehmen und dem produzierenden Gewerbe. Große Vision ist die Etablierung eines Dresdner Zentrums der Selbstmachkultur.

Es ist Mittwochabend 19.15 und ich mache mich auf ins Rosenwerk, hier gibt es heute ein Intro, eine Einführung in dieses Haus, in die Werkstätten und in den Verein. Durch bunt bemalte Gänge führt mich eine Rampe weiter in diesen sehr alten Industriebau im Jagdweg 1-3 in Löbtau-Dresden. Am Ende, hinter einer mit diversen Aufklebern verzählten Tür, wartet Anna auf mich. Herzlich Willkommen zum AirBee Intro. Danke schön. Schön, dass du da bist. Danke. Ich werde dich jetzt in ungefähr einer guten Stunde so ein bisschen in die Machenschaften, Organisationen, verschiedene Perspektiven des Vereins einführen und wir gehen aber auch durch die ganzen Gewerke und schauen uns an, was es hier eigentlich gibt.

Freue ich mich drauf. Okay, wir starten eigentlich. Was ist der Konglomerat e.V. eigentlich? Das ist total schwer greifbar. Im Prinzip sind wir bei verschiedenen Werkbereichen, die autonom und bunt organisiert sind und gleichzeitig auch ein Raum des Miteinanders, der Sachen miteinander schaffen, der Kreativität und noch viel mehr, was du hoffentlich in der nächsten Stunde mitbekommst. Ich werde auch einiges eingehen. Wenn du Fragen hast, sowas Spezifischen, sag einfach Bescheid. Dein Interesse soll heute im Fokus stehen. Ich bin also angekommen im Rosenberg, der offenen Werkstatt des Konglomerat e.V.

Es sieht alles nach selbstgemacht, zusammengewürfelt, organisch gewachsen aus. Alles scheint nicht zusammen zu passen und trotzdem zusammen zu gehören. Am Ende des Raumes stapeln sich Textilreste, an der linken Seite warten aufgerollte Folien auf ihren Einsatz und gegenüber liegen Schrauben in gut sortierten Kisten. Es ist alles etwas schummrig, aber es strahlt vor Kreativität. Wer bin ich? Ich bin auch Anna und schon länger ein Mitglied und eines der vielen Gesichter des Konglomerat e.V. Ich nehme euch heute zusammen mit der anderen Anna mit auf den Weg durch die unzähligen Werkstätten des Konglomerats, damit ihr diese kennenlernen könnt.

Euch erwarten diverse Räume, die sich entweder einer bestimmten Technik oder einem Material verschrieben haben. Von Low bis High Tech ist alles dabei. Dieser erste in Anführungsstrichen Hörgang ist nur der Anfang einer dreiteiligen Reise in das Universum des Konglomerat e.V. Heute heiße ich euch erst einmal nur willkommen, Konglomerat Light sozusagen. In weiteren Folgen tauchen wir immer weiter in die Materie ein und lernen unterschiedliche Gestalten, Gesichter und Geschichten kennen, die diesen Verein und das Haus prägen, uns erzählen, was sie angetrieben hat, den Verein aufzusuchen, welche Werkstätten sie nutzen und warum sie denken, dass der Konglomerat es wert ist, Teil von ihrem Leben zu sein.

Aber jetzt erstmal zurück wieder zu Anna und zu ihrem Intro. Ganz grob gesagt, der Konglomerat e.V. besteht aus 120 Mitgliedern. Die organisieren verschiedene Werkbereiche. Aktuell glaube ich 15 an der Zahl. Das können wir gleich noch mal nachzählen. Da ganz klassisch Textilwerkstatt, Holzwerkstatt bis hin zu CNC-Fräse, Laserwerkstatt oder 3D-Druck. Aber es gibt nicht nur die Werkbereiche, es gibt zudem auch Projekte, die im Verein wirken. Zum Beispiel haben wir da die Kunststoffschmiede, die als Projekt angefangen hat, aber jetzt auch wieder als Werkbereich nachhaltig in den Verein integriert ist.

Obacht! Werkbereiche, Projekte, wie, wo, was. Ganz einfach. Ein Werkbereich ist so etwas wie eine Abteilung. Immer da, immer nah und es widmet sich einem bestimmten Thema. Werkbereiche agieren autark und sind so organisiert, wie die Menschen, die sich hier engagieren, dies am liebsten hätten. Ein Projekt wiederum ist ein zeitlich begrenztes Vorhaben zu einem bestimmten Thema mit einem bestimmten Team und temporären Leistungen. Der Verein beherbergt auch Angestellte und Honorarkräfte. Damit zum Beispiel Betty, die sich unter anderem um die Finanzen kümmert und der Verein wird auch durch einen Vorstand vertreten.

Vorstand, das sind vier Ehrenamtliche und dann nochmal vier im Lichtvorstand. Lichtvorstand ist eigentlich mal Schattenvorstand, klingt aber so ein bisschen negativ und Licht klingt ja viel netter. Da wollen wir uns auch so ein bisschen den Nachwuchs für den Vorstand heranziehen. Die machen im Endeffekt nichts anderes als der Vorstand, haben aber keine Weisungsbefugnis und müssen auch nicht in Verantwortung gehen, wenn irgendwas schief läuft. Und diese 120 Mitglieder, mittlerweile dürfen wir schon ein paar mehr sein, organisieren sich zum Beispiel Monatstreffen oder in der Mitgliederversammlung Monatstreffen, wie der Name schon sagt, findet jeden Monat statt.

Es werden aktuelle Themen organisiert oder auch Themen, die einfach mal anfallen oder wo Interesse liegt und die Mitgliederversammlung ist einmal im Jahr. Wie komme ich denn hier ins Haus ein? Genau, wie kommst du hier ins Haus ein? Da habe ich ja auch eine Übersicht. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten. Wenn du kein Mitglied bist, kannst du zu den offenen Zeiten der verschiedenen Werkstätten einfach dazukommen. Die sind in regelmäßigen Abständen. Manche machen das jede Woche, wie zum Beispiel die Laserwerkstatt oder die Kunststoffschmiede.

Andere machen das nur einmal im Monat. Da kannst du auf der Webseite gucken, wie da die aktuellen Zeiten sind. Das ist jetzt schon öfters gefallen. Offene Werkstätten. Der Verbund der offenen Werkstätten beschreibt diese so. Offene Werkstätten sind Orte des Handwerks, der computergesteuerten Fertigungsverfahren und digitalen Technologien, die du mitgestalten und nutzen kannst. Sie eint die Idee, Wissen, Werkzeuge und Maschinen, Technik, Materialien und Raum zu teilen. Offene Werkstätten stehen allen zur Verfügung, die handwerklich oder künstlerisch in Eigenarbeit aktiv sein wollen.

Oft sind offene Werkstätten aus privater Initiative heraus entstanden. Manchmal sind sie Teil von Kultur-, Bürger- oder Jugendzentren, seltener von Unternehmen. Dann haben wir ein Spielplan, ein sogenanntes Sonderprogramm mit Workshops, Kulturempfehlungen und Kooperationen, der jetzt seit Corona endlich mal wieder stattfindet. Dann gibt es noch verschiedene Möglichkeiten für Mitglieder. Die reichen von der 10er Karte, hast du zehnmal Zugang bis hin zur 24, sieben Zugänge, wo du quasi hier auch rund um die Uhr und auch nachts arbeiten und dich verwirklichen kannst.

Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit, dich als Externe und Externe einzumieten. Genau, wenn das der Fall sein sollte und du zum Beispiel ein gewerbliches Interesse hast, dann einfach an den Vorstand at Konglomerat schreiben und dann haben wir nochmal auf dich zu. Auch hier stehen aber die Nutzungsgebühren auf der Webseite. Und die Webseite ist ja konglomerat.org, nicht wahr, wo ich das alles nachgucken kann? Genau. Und da steht denn immer zu den offenen Zeiten jemand da und betreut mich und sind das Menschen, die hier arbeiten oder sind das Menschen, die das Hobby machen? Ja, gute Frage.

Das wird hauptsächlich über das Ehrenamt und über Hobbys geregelt und organisiert. Es gibt Werkbereiche, die sind auf jeden Fall ein bisschen mehr hinterher mit ihren offenen Werkstätten. Zum Beispiel bietet die Betenliebe Tommenwolf jetzt jeden Dienstag eine offene Werkstatt an oder zumindest jeden Dienstag. Das kann sein, dass sie nur einmal im Monat da sind. Um auf jeden Fall sicher zu sein, dass jemand da ist, am besten vorher eine E-Mail schreiben und die E-Mail-Adressen findest du auch auf der Webseite.

Ja, so ist es mit dem Ehrenamt. Und weil Menschen nicht immer anwesend sind, legen wir viel Wert auf Kommunikation per E-Mail. Es gibt eigentlich fast nichts, was nicht wert ist, in eine E-Mail gepresst und abgeschickt zu werden. Aber Anfragen zu Öffnungszeiten zählen zu den Top 5 unter dem Betreff. Falls du einmal nicht zur offenen Werkstatt kannst, kannst du auch einfach eine E-Mail schreiben mit deinen Ideen oder deinen Ansätzen und die Personen von den verschiedenen Werkbereichen, wenn Kapazitäten da sind, melden sich nochmal und machen dann meistens auch möglich, dass man neben den offenen Werkstattzeiten mal vorbeikommt und seine Idee umsetzen kann.

Dann habe ich hier verschiedene Gimmicks mitgebracht, die so ein bisschen dafür stehen sollen, was der Verein alles machen kann. Dann haben wir hier ein Notizbuch als Zusammenarbeit von verschiedenen Werkbereichen entstanden. Das Cover vom Notizbuch wurde in der Laserwerkstatt gelasert. Das schöne Motiv wurde von der Siebdruckwerkstatt drauf gedruckt. Und man weiß nicht genau, wo das Gummiband herkommt. Das ist vermutlich mal die Metallwerkstatt oder von den Werkstattpiraten, weil es von einem überlegenen Fahrradschlauch quasi ist. Hier siehst du noch andere Interpretationen von der Siebdruckwerkstatt in Verbindung mit der Nähwerkstatt.

Eine Kalkbeutel zum Buldern wahrscheinlich. Ich glaube auch, ja. Dann haben wir hier kuriose Gummilatschen für Kinder in Form von Häschen, 3D gedruckt. Hier das Markenzeichen der Kunststoffschmiede, eine Wäscheklammer in Piranhan-Fischform. Und hier haben wir Flyer von einem Projekt, was auch im Konglomerat ansässig ist, das neue Volkshaus Gotthard. Das ist vielleicht auch ein ganz schöner Übergang, dass in der Konglomerat nämlich nicht nur Werkbereiche sind, sondern, wie vorhin auch schon angedeutet, es gibt auch Projekte, die hier Heimat finden.

Wo sich auf der einen Seite engagiert werden kann, auf der anderen Seite, wenn da Ideen sind, die einen zu Hause brauchen, kann sich auch immer gemeldet werden. Wir sind da offen für neue Sachen. Ja, nur am Rande sei da zum Beispiel die Enderei genannt, die es jetzt seit ganz kurzem in Löbtau gibt, in Alt-Löbtau, und auch ganz tolle Ausstellungen und ein tolles Kulturprogramm hat. Stichwort Außerhaus. Der Konglomerat bleibt ungern in den eigenen vier Wänden, sondern hat in der Vergangenheit schon seine kranken Arme auf andere Orte gestürzt und verschiedene Räume mit einer Projekt-Idee zum Sieben gerufen.

Wir werden den eben genannten Orten in den nächsten Folgen auf jeden Fall nochmal begegnen. Vor allen Dingen, als wir noch das Projekt Kunststoffschmiede hatten, haben wir auch viel gemacht, was in Richtung Produktentwicklung ging und haben dann auch Ideen von der Pike auf bis zur Umsetzung umgesetzt, aber auch alles unabhängig von Plastikrecycling wird hier eigentlich gerne aufgenommen und versucht, entwickelt zu werden. Und ich kann zum Beispiel jetzt mit meinen Anliegen, mit meiner Projektvisit zu den offenen Werkstätten kommen.

Was ist, wenn ich einfach nur was machen möchte, aber gar keine Idee habe? Habe ich da auch Möglichkeiten, hierher zu kommen? Ja, massig, genau. Wir sind ja relativ groß geworden in den letzten zehn Jahren. Letztes Jahr hatten wir Jubiläum und haben uns mit der Zeit auch professionalisiert. Deswegen geht manchmal unter, dass dieser ganze Laden von Ehrenamtlichen organisiert und geleitet wird. Hier haben wir zum Beispiel eine Übersicht, was man machen kann an regelmäßigen Aufgaben, die immer wieder anstehen.

Das ist eingeteilt in die Zeit, die man mitbringt, von regelmäßig bis manchmal, zu der Fähigkeit, die man vielleicht mitbringt oder auf die Sache, die man Lust hat. Von eher organisieren theoretisch am Computer bis hin zum kann sofort losgehen und Sachen machen. Das geht von Müll rausbringen und mal durchfegen hin zu einem Workshop organisieren, das Puzzle organisieren, ein Event, was wir einmal im Jahr anstanden, wo alle Leute des Vereins teilhaben können und sollten im besten Fall auch teilhaben.

Und wo dann gemeinschaftlich geputzt, gesaugt und der Laden zum Glänzen gebracht wird. Aber wenn du noch keine Idee hast, komm auch gerne zum Monatstreffen. Da werden immer aktuelle Sachen vorgeschlagen und MitstreiterInnen gesucht. Auch wenn man sich hier handwerklich austoben kann, so werden wir in unserer Story noch öfters auf Menschen treffen, deren nicht das Handwerken an sich die oberste Motivation war, hier im Konglomerat Zeit zu verbringen, sondern viele Menschen kommen in den Verein, um gemeinsam diesen Ort wie auch immer zu gestalten.

Das DIT, do it together. Der Rest kommt dann irgendwann später. Spannend. Also muss ich keine handwerkliche, sehr versierte Person sein, um mich auch im Konglomerat engagieren zu können und einbringen zu können? Nee, also genau. Müssen musst du gar nichts. Aber wenn du natürlich Lust hast, das eine oder andere zu lernen, gibt es zum Beispiel auch den Leserführerschein, den CNC-Führerschein oder die Einführung in die Maschine in der Holzwerkstatt, die dich befähigen, das durchaus selber zu machen und das aber auch zu lernen.

Also wenn du Lust hast, gerade noch ein bisschen unsicher bist, gibt es da aber Möglichkeiten, dich einzuführen. Du wirst dir auch nicht alleine gelassen. Du kannst auch immer wieder zur offenen Werkstatt kommen und dir das dreimal anhören, bis du dich fähig fühlst, das selber zu machen. Cool. Und zu organisieren gibt es genug. Sehr gut. Was haben wir hier denn noch? Genau. Wir haben hier noch ganz grob aufgeschrieben, warum wir finden, dass es cool ist, Teil des Konglomerats zu sein.

Das geht dahin, dass wir eine sehr große Community haben und natürlich damit die Community funktioniert, bringt sich alle ein bisschen ein, aber es ist natürlich auch toll, Teil dessen zu sein. Dann sind wir als Verein auch den Ort, etwas gemeinsam zu experimentieren und zu schauen, wie können denn zum Beispiel die Gesellschaft in Zukunft aussehen, was können wir jetzt schon für die Zukunft erproben. Und was ich gerade schon gesagt habe, dass wir anderen und uns auch selber natürlich helfen wollen, uns für Sachen zu ermächtigen und zu lernen, wie man Sachen selber macht und damit auch wieder Verantwortung für andere und die Zukunft zu übernehmen.

Ja, es geht von dem, was man am Computer macht bis hin zum Anpacken, Organisieren und Selbermachen. Werkbereiche sind offen zu regelmäßigen Zeiten, aber das ist natürlich auch organisiert und durchgeführt werden. Dann Teil des Monats Treffen sein, da seine Stimme einzubringen und die Wege, die eingeschlagen werden, zu lenken. Man kann Maschinenpatenschaften übernehmen, für die man dann zuständig ist und wo man auch hilft, deren Nutzung zu vereinfachen und zu vermitteln. Man kann Ansprechpartner sein für neuen Mitglieder und denen zeigen, wie das hier alles so funktioniert.

Es gibt also eigentlich nichts, was man nicht kann. Genau, das trifft man eigentlich ganz gut. Und was bietet mir der Konglomerat denn eigentlich? Wir bieten diese Community von mittlerweile über 120 Personen, die aber schon ein ähnliches Mindset haben und offen sind, dann ein Netzwerk. Der Konglomerat ist noch viel mehr. Es gibt da auch verschiedene Gruppen, mit denen wir in der Stadt vernetzt sind und wo wir dann weitervermitteln können, wenn Interesse zu einem bestimmten Thema besteht. Wir bieten mit den Werkbereichen natürlich auch viele, viele verschiedene Tools, Expertise und Kapazitäten, die man nicht unbedingt zu Hause hat, wie eine Formatkreissäge in der Holzwerkstatt oder eine Oberluke in der Nähwerkstatt.

Und hier komme ich das bestimmt auch noch zu sehen heute. Na klar. Und dann natürlich unsere Sichtbarkeit. Wenn du Lust hast, etwas zu machen, kannst du auch gerne unsere Tragweite nutzen. Okay, Schluss mit der Öl-Theorie. Jetzt will ich aber mal die Räume sehen. Hinter jeder Tür erhoffe ich mir Schattkammern. Also, zweimal in die Hände geklatscht, klapp, klapp und auf geht's. Okay, gut, dann starten wir mal. Juhu. Genau, wir haben uns hier gerade verschiedene Schlüssel zu den einzelnen Räumen der Werkbereiche genommen.

Die Mitglieder oder genau unsere Mitglieder haben alle eine Zugangskarte. Das heißt, sie kommen, wann sie möchten, durch unseren Haupteingang rein, kommen dann hier in den Raum ohne Namen und können sich dann den Schlüssel von dem Werkbereich nehmen, wenn sie fertig sind, fangen sie wieder hin. So, wir sind hier im Empfangs- und Community-Bereich. Wir haben hier einen schönen, tollen, großen, runden Tisch, an dem zusammen gegessen, gequatscht, Ideen ausgetauscht werden können, aber wo auch der Treffpunkt zum Beispiel der Freifunker ist, die jeden Mittwoch oder jeden zweiten Mittwoch hier sich organisieren.

FreifunkerInnen, die bauen zusammen ein freies und selbstverwaltetes Netzwerk, das alle Menschen in einer Umgebung verbindet. Wie sie das machen, könnt ihr unter freifunk.de weiterlesen. Rechts haben wir den Kühlschrank, der Gurt wie ein Taubenschlag, der im besten Fall immer gefüllt ist. Hier ist auch eine Aufgabe für Interessierte, immer mal zu schauen, muss ich vielleicht was nachbestellen. Auf Spendenbasis können hier Getränke entnommen werden. Und wir haben natürlich auch die Küche mit einem kleinen Ofen, einem Kochfeld, Spülmaschine, Teller, genau, eigentlich alles, was man zum Kochen braucht.

Wenn man im Arbeits- und Mach-Flow ist, muss man nicht nach Hause gehen, sondern kann sich dann hier seine Schnitte oder seine Pasta zubereiten. Und was auch ganz schön ist, unsere Bibliothek, die verschiedene Themen beheimatet, wie vielleicht ein bisschen dröge Administration, aber ein bisschen so offene Werkstatt, Stadtumbau, Fab und Making. Ich habe vorhin auch schon noch ein paar andere Bücherregale gesehen, die gehören wahrscheinlich auch noch zur Neuweltbibliothek, oder? Genau, wir haben noch ein kleines Büro hier im Horn, wo die Angestellten auch arbeiten können und da gibt es noch mehr Bücher, noch mehr Themen.

Und Ausleihen funktioniert auch nach dem Vertrauensprinzip. Man führt den Zettel aus und bringt dann das Buch wieder zurück, wenn es gelesen wurde. Okay, jetzt stehen wir hier im hinteren Teil, haben auf der linken Seite die Druckwerkstatt mit verschiedenen Druckern, wir haben aber auch einen Plotter, wir haben einen Schneidplotter, wir haben sogar eine Flyer-Falzmaschine. Gerade ist der Druckerbereich etwas einsam, wenn es Interessierte gibt, die Lust haben, sich im digitalen Printbereich auszudrucken. Genau, dann können die sich gerne melden, oder wenn du jemanden kennst, es gibt hier super viele Möglichkeiten, auch verschiedene Schneidmaschinen, dann mit den gedruckten Sachen auch weiterzuarbeiten.

Aber leider gerade niemand, der sich damit aktiv auseinandersetzt. Okay, wenn du dich einmal umsetzt, sind wir hier in der Elektronik-Ecke. Die beheimatet auch den 3D-Druck, der gerade so eine Art neues Revival erfährt. Genau, hier ist auch einmal pro Woche, glaube ich, offene Werkstatt am Dienstag, wo einfach ein bisschen gelötet und gebastelt werden kann. Dann gehen wir weiter in den hinteren Bereich des Raumes. Hier sehen wir die Nähwerkstatt, auch mit eigentlich allem, was eine Nähherzliebhaberin vom Nähen begeistert.

Von verschiedenen Stoffen hin zu verschiedenen Garn, Scheren, aber auch eine unglaubliche Fülle an verschiedenen Druckknöpfen, Knöpfen, Gummibändern, Reißverschlüssen, Wolle, Spitze, Tabaktaschen, Fließstoffgarne, Kordel, Schnürsenkel, Fäden und Nadeln. Alles auf jeden Fall gut beschriftet und organisiert. Ordnung hat hier auf jeden Fall Einzug gehalten. Und wie organisieren sich diese Werkbereiche? Ja, die Werkbereiche organisieren sich total autonom und dadurch auch alle so ein bisschen anders. Also manche Werkbereiche bestehen mehr oder weniger nur aus ein oder zwei Personen. Die treffen dann alles in der direkten Absprache und andere, wie zum Beispiel die Holzwerkstatt, trifft sich alle ein paar Monate mal zum Beispiel zu einem Quartalstreffen, um Themen zu besprechen.

Andere organisieren sich dann erst, wenn es große Themen gibt, wie beim Siebdruck, der kein Kalender, ein Kalender, der jedes Jahr Ende des Jahres gedruckt wird und 13 Kunststücke beinhaltet. Genau, was auf jeden Fall besonders ist, auch für Menschen, die eine Nähmaschine zu Hause haben und jetzt sagen, oh, was soll ich denn hier? Ich habe doch alles, was ich brauche, da. Wir haben hier auf jeden Fall auch verschiedene Industrie-Nähmaschinen, die auch Leder und festere Stoffe nähen können, eine Overlock-Maschine.

Und wir haben Betty nochmal gefragt. Es war die Coverlock. Auch das zeichnet eine offene Werkstatt aus. Wie bereits gesagt, findet man hier nicht nur die üblichen Hobbygeräte, sondern auch speziellere Maschinen, die ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Ein großer Teil der Philosophie der offenen Werkstätten ist das Teilen. Teilen von Raum, Zeit, Wissen. Warum muss jede einzelne Person eine eigene Nähmaschine bei sich zu Hause stehen haben, die eh nur 5% ihrer Zeit genutzt wird? Lasst uns diese Nähmaschine lieber an einem zugänglichen Ort aufstellen, wo sie durch unterschiedliche NutzerInnen auch fast rund um die Uhr genutzt werden kann.

Genau heißt, wenn man bei der offenen Werkstatt am Donnerstag alle zwei Wochen rausfindet. Okay, wenn man hier in den Raum kommt, riecht man schon, es riecht so ein bisschen angeguckelt. Wir sind im Laser-Bereich. Hier haben wir zwei Laser. Der kleine Industrielaser Zing und der große selbstgebaute Laser Sour. Die funktionieren eigentlich beide recht intuitiv nach der Einführung, würde ich sagen. Der einzige Unterschied von den beiden ist, dass die Fläche größer ist. Mit dem Zing kann man noch mal ein bisschen feiner gravieren.

Und mit dem Laser Sour kommt man auch durch dickere Holzarten und man kann einfach viel größere Flächen damit lasern und auch gravieren. Sehe ich gerade, der eine scheint gekauft zu sein, der andere Laser. Ist der auch gekauft? Ne, der wurde auch in liebevoller Kleinarbeit von Mitgliedern des Vereins vor ein paar Jahren zusammengebaut und kommt aus einem Open Source Datensatz. Open Source, wieder so ein Wort. Es kommt aus der Welt der Softwareentwicklung und bedeutet, dass die Quelltexte, also die Grundlage jeder Software, veröffentlicht und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden können.

Nicht nur Software, sondern auch Hardware, also Maschinen und Werkzeuge können offen zugänglich sein, vor allem ihre Baupläne. Open Source ist eine wichtige Taktik, um das Teilen von Wissen und Fähigkeiten zu befördern. Und somit gehört sie zur Konglomerateigenen Commons-Praxis. Eine Praxis, die versucht, jenseits der uns bekannten Marktwege und Denke, Wege für die gemeinschaftliche Gestaltung unserer Umwelt zu finden. Wir begegnen diesem Begriff im Laufe dieser Reihe noch öfter und werden euch zeigen, wie wir im Konglomerat versuchen, unsere Umwelt aktiv mit einer Kultur der Marke Eigenbau zu gestalten.

Wenn man so ein bisschen rumexperimentieren möchte, egal in welchem Werkbereich, haben wir auch immer so ein bisschen Material da. Hier siehst du gerade der Laserbereich, der hat zwei Regale, eins mit Kunststoffen, Plexiglas, verschiedenen Farben, aber auch mit Holz, wo man sich dann so ein paar Reste zum Probieren nehmen kann. Es gibt auch größere Sachen, da kann man dann entsprechend des Materiapreises dann auch was erwerben. Und der Laserbereich teilt sich den Raum mit den Siebdruckern, Siebdruckerinnen. Genau, hier stehen verschiedene große Geräte.

Hier stehen verschiedene große Geräte. Und wenn man sich fragt, was heißt das jetzt? Genau, wir haben zum einen ein sehr großes Gerät, da werden die Siebe, die vorher chemisch behandelt wurden, belichtet. Und alle, die sich mit Siebdrucken auskennen, kennen den Prozess. Chemisch total kompliziert, aber machen eigentlich recht einfach. Was eigentlich spannender ist, sind die verschiedenen Tische, wo man Sieb drucken kann. Da hinten in der Ecke kann man große und kleine Siebe einspannen. Und als ganz neue Errungenschaft, ich glaube letztes Jahr schon, ist hier die Spindel, wo man T-Shirts total gut bedrucken kann.

Sieht aus wie eine kleine Spinne mit vier Armen, wo an jedem Arm kann man ein Netz für jede Farbe spannen. Und es sorgt einfach dafür, dass die Netze genau übereinander sind und genau die Augen dann auf dem Sieb gedruckten Bild nicht so weit links oder rechts sind, sondern genau da, wo sie sein sollen. Dann haben wir hier noch einen Werkbereich, den es vergibt, aber der gerade so ein bisschen alleine ist, und zwar den der Buchdrucks. Wir haben hier unglaublich viele Lettern in den schönsten Schriftarten.

Und auch viele Interessierte, die Lust hätten, sich mal damit auseinanderzusetzen, uns fehlt nur eine Person mit Expertise. Die das Wissen weitergibt, dass wir es weitergeben können. Ich habe zwei Kontakte herangetragen bekommen, vielleicht ist im nächsten Spielplan ein Workshop, wo wir die Chance haben, das alte Gewerk wieder zum Leben zu erwecken. Hier sind wir im Eingangsbereich, das Infofoyer des Vereins. Das wurde letztes Jahr an der Schleswig-Holstein Jubiläumsmauer gestaltet von dem Künstlerkollektiv Kotburschis. Und wird hier gerade neu behandelt durch die ganzen Informations- und Postes, die wir beim Visionsworkshop erarbeitet haben.

Was vielleicht noch ein bisschen besonders ist, wir sind seit einigen Jahren barrierefrei zu sein. Deswegen ist hier auch ein barrierefreie Rache, drinnen und draußen, die wir mit Fördergeldern der Stadt umgesetzt haben. Jetzt befinden wir uns im Eingangsbereich und sehen die blauen Container, die hier stehen. An der Straße stehen wir gerade, nicht wahr? Zwischen den Containern ist der sogenannte Bibopark, der Gitterboxenpark, liebevoll auch mit verschiedenen Pflanzen angelegt und lädt einen zum Verweilen. Aber was hat es mit den Containern auf sich? Als 2017 das Projekt der Kunststoffschmiede Einzug gehalten hat, haben die Platz gebraucht und wir hatten aber keinen Platz mehr in den Rosenbergs, in den Städten, in den Räumlichkeiten.

Wir haben uns überlegt, was machen wir, weil wir hatten Parkplatz gemietet und dann kam die Idee auf, hier einfach Seekontainer, das sind ja keine Seekontainer, was sind das? Wechselbrücken. Wechselbrücken, genau, Wechselbrücken hinzustellen, wo dann die Kunststoffschmiede, Plastik und Recycling eingehalten wird. Die Frage nach dem Platz oder Raum, eine Frage, die den Verein auch schon ewig beschäftigt. Raum für Experimentieren und Kreatives gibt es in Dresden kaum und man muss selbst kreativ werden. Mehr dazu im dritten Teil unserer Reihe.

Die Aneignungen von Raum können unterschiedlich aussehen. Wir haben hier einmal die Version Wechselbrücke. Das In-Besitz-Nehmen ist quasi ein weiteres Prinzip der offenen Werkstätten. So wie Wissen, Raum und Maschinen geteilt werden können, können diese auch angeeignet werden. Das passiert durch das Erlernen, das Befähigen oder das In-Besitz-Nehmen. Und wir haben hier, wie gesagt, schon zwei Container. In dem einen wird das Material, verschiedene Plastikprodukte gesammelt, gesäubert und zerkleinert. Und hier im Container wird das geschredderte, das kleine Granulat, das Material gelagert und gleichzeitig aber auch in verschiedene Formen gepresst.

Zum Beispiel in einer Ofenform zu Schalen verarbeitet oder mit der Spritzgussmaschine in Klammern oder Lineale gepresst. Wir haben auch einen Extruder. Was macht der Extruder? Der Extruder macht unglaublich lange Würstchen. Würstchen, ja. Mehr dazu jeden Mittwoch ab 17 Uhr hier auf dem Ort. Das Besondere hier ist, dass alles in Eigenregie passiert ist. Also die Container wurden eigenhändig ausgebaut, gestaltet und selbst die Maschinen wurden von den Mitgliedern des Vereins und des Werkbereichs selber entwickelt. Zum einen wieder Fahrradschredder und zum anderen nach Anleitung gebaut.

Und wo wurden die gebaut? In der Metallwerkstatt. Da kann man ja jetzt hier außen langsam hin trotten. Die Kunststoffschmiede wurde mehrere Jahre gefördert vom Bund. Da hieß das Projekt noch Nutzstoffe und hat verschiedene Formate, vor allen Dingen im Bildungsbereich beinhaltet. Und was kommen ja so für Menschen her? Wie sieht der Mitgliederstamm vom Konglomerat aus? Oh, der ist total bunt, sagen ja alleine schon die vielen, vielen Werkbereiche, die alle so ein bisschen unterschiedliches Klientel anziehen. Aber es sind zum Teil auch, naja ich will jetzt nicht kuriose Sachen sagen, aber jeder kommt dann halt mit seinem eigenen Projekt.

In der Holzwerkstatt haben wir in den letzten Jahren vermehrt Leute, die ihre Bullys aufbauen. Und wir haben jetzt auch einen Mitglied, der seinen eigenen Bogen baut. Oder in der Metallwerkstatt, wo wir gleich sind, hat ein Mitglied angefangen, Blei zu gießen und daraus Form zu formen, wie eine Maus. Dann hat er auch alles selber gestaltet. Hallo! Die Metallwerkstatt teilen wir uns mit den befreundeten Vereinen Werkstattpiraten, die heute gerade offene Werkstattzeiten haben. Hallo Werkstattpiraten! Wollt ihr kurz sagen, was ihr hier macht? Hallo! Wir werkeln hier gerade an einem Lastenrad, das von FFF, den Willkommen in den Laptower gewechselt ist.

Und gerade reinigen wir das einfach noch ein bisschen, weil hier so Klebereste von Uhrzeiten dran sind und die nicht mehr schön auss