Sachbuchempfehlung: „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ von Dirk Oschmann

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Oschmann beschreibt in seinem Buch weniger den Osten, sondern vielmehr den Westen und wie dieser sich den Osten vorstellt. Der Westen definiert sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm und den Osten als Abweichung. Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von dieser westdeutschen Perspektive dominiert. Oschmann fordert letztlich, dass vor allem die Westdeutschen ihre Normalität hinterfragen müssen.
Natürlich können das Buch auch Ostdeutsche lesen. Die sollten allerdings aufpassen, dass sie auf Grund der der dargelegten Fälle und Beispiele für die Herabsetzung des Ostens durch den Westen nicht selbst genauso wütend werden wie der Autor.
Oschmann verzichtet bewusst auf eine differenzierte Darstellung des Ost-West-Verhältnisses, weil niemand die differenzierten, um Ausgewogenheit bemühten Studien, die es zum Thema gibt, liest. Oschmann schreibt provokant, damit er gehört wird. Aggressiv ist weniger seine Sprache, aggressiv sind die Zustände, die seine Sprache beschreibt, nämlich das steile Macht-, Herrschafts-, Besitz-, Lohn-, Renten-, Erbschafts- und Diskursgefälle, das seit über 30 Jahren zwischen Westen und Osten herrscht und sich immer weiter verfestigt.
Audio
20:20 min, 28 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.10.2023 / 14:03

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Klassifizierung

Beitragsart: Rezension
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: SeniorInnen, Kultur, Politik/Info
Serie: Sachbuchempfehlungen
Entstehung

AutorInnen: Dr. Lutz Engelmann
Radio: RG, Grünheide (Mark) im www
Produktionsdatum: 26.10.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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