(Länge: 08:25 min)
Die Roma sind die vergessenen Opfer des Kosovo-Krieges. Während die albanischen Dörfer mit internationaler Hilfe schnell wieder aufgebaut wurden, ist ihre Situation noch immer besorgniserregend. Am schlimmsten in der Stadt Kosovska Mitrovica: Hier leben etwa 125 vertriebene Roma-Familien noch immer in Lagern, die, wie seit sechs Jahren bekannt ist, auf stark bleiverseuchtem Boden errichtet worden sind. Mitarbeiter der Weltgesundheitsbehörde WHO hatten extrem hohe Bleiwerte im Blut der Kinder festgestellt, was inzwischen zu ersten Todesfällen geführt hat. Roma-Organisationen prangern die UN-Verwaltung deshalb seit Jahren für ihre Untätigkeit an. Nach einer langen Phase des Stillstands scheint sich nun jedoch etwas zu bewegen. Ende April fand die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau des zerstörten Roma-Viertels im Südteil von Kosovska Mitrovica statt. Dirk Auer vom Projekt "Europaradio" war beim ersten Spatenstich dabei.