Gewerkschaftsolidarität mit Palästina

ID 125265
 
Am 16. Oktober forderten palästinensische Gewerkschaften die internationale Gewerkschaftsbewegung müsse, »jede Form von Komplizenschaft mit Israels Verbrechen« beenden. Die Werktätigen in aller Welt sollten sich weigern, Waffen für Israel zu bauen, sie zu transportieren und Maßnahmen gegen Unternehmen ergreifen, »die an der Umsetzung der brutalen und illegalen israelischen Belagerung beteiligt sind (…)«. Wie sehen die Reaktionen der Gewerkschaftsbewegungen aus?
Audio
09:57 min, 8366 kB, mp3
mp3, 114 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 17.11.2023 / 14:54

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: AG Weisse Fabrik
Radio: frs, Stuttgart im www
Produktionsdatum: 17.11.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
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Kommentare
25.11.2023 / 09:45 kmm, Radio Dreyeckland, Freiburg
Befremdliche Schau
Dem verlesenden Sammler der diversen Statements aus Teilen der Gewerkschaftbewegung, der wohl auch die Überschrift verfasste, hat in seinem eigenen Wahrnehmungsraster selbst die in den Statements und Aufrufen zur Aktion es selbst fertiggebracht die Divergenzen zu nivellieren: Der Bezug auf die Universialität der Gültigkeit der Menschenrecht für alle und den teils vorsätzlich antisemitisch unterfütterten BDS- beinflussten Statements. Glückwunsch zu dieser Tumbheit des Nicht Wahrnehmen wollen. Extrem die Wertung des DGB Statements vom 10.10.23 also drei Tage nach dem völkisch-antisemitischen Hamasmassaker, das den 5 Hamasdiktatur Krieg gegen Israel startete mit 240 Verschleppten als Handelsware !!! Das Nichtwahrnehmen wollen, ist nur Reflex des eigenen Brett vor dem Kopf (Feind-meines-Feindes-Logik), die noch jegliche Schlächterei bejubelt, so sie den eigenen Herrschenden im Wege steht, um sich im geschichtslosen eigenen Friedenswillen abzufeiern! Munter in die Barbarei, die als Humanismus gemalt wird !
 
10.12.2023 / 18:46 AG Weisse Fabrik, Inforedaktion,
Stellungnahme AG Weisse Fabrik
Es ist schwierig auf den wirren, offenbar in großer Wut und mit Beleidigungen gespickten Kommentar zu antworten. So ein Kommentar ist nicht schön, offenbar können oder wollen manche aber keine ernsthafte Auseinandersetzung führen sondern mundtot machen. Nur zwei Punkte die uns wichtig sind: Die Blockade von Waffenlieferungen haben nichts mit einer irgendwie gearteten BDS Kampagne gegen Israel zu tun, sie ist vielmehr eine zu begrüssende antimilitaristische Aktion die vor allem von italienischen aber auch anderen Gewerkschaften regelmäßig auch bei Waffenlieferungen z.B. in den Jemen oder die Ukraine oder (wie im unserem Beitrag) auch nach Tunesien durchgeführt werden. Der zweite Punkt: Wer den Beitrag anhört wird feststellen, dass sich die Kritik am DGB nicht auf die Solidarität mit dem israelischen Dachverband bezieht die wir begrüssen, wenngleich wir auch eine Solidaritätsadresse an den palästinensischen Gewerkschaftsbund angesichts der verheerenden Situation in Gaza vermissen. Wir kritisieren vielmehr die in der Stellungnahme verzerrte Wahrnehmung, dass Antisemitismus in Deutschland nach dem Massaker der Hamas Zitat DGB: „wieder zum Vorschein kam“. Diese Argumentation negiert oder verharmlost mindestens den seit Jahren zunehmenden Antisemitismus in der BRD von Rechtsextremen und Faschisten, der inzwischen bis in konservative Kreise reicht. Auf dem frs-Redaktionsplenum wurde der Beitrag angehört und diskutiert. Es gab Kritik, dass der Beitrag nicht ausgewogen war und Israel das Recht hat sich zu verteidigen. Wir müssen diese Kritik ernst nehmen und sind uns unserer historischen Verantwortung gegenüber der jüdischen Bevölkerung sehr bewußt, die es vor antisemitischen Angriffen zu schützen gilt. Von einer breiten Mehrheit wurde der Beitrag als sehr informativ und als antimilitaristisch auf keinen Fall aber als antisemitisch gewertet. Viele haben auf dem Plenum betont, dass sie von solchen antimilitaristischen Waffenblockaden von gewerkschaftlicher Seite noch nie gehört haben. Genau das öffentlich zu machen war Sinn und Zweck des Beitrags und ist unserer Ansicht Sinn und Aufgabe der Inforedaktion im Freien Radio: Links vom Medienmainstream Gegenöffentlichkeit zu vermitteln. Antimilitaristische Aktionen sind deshalb regelmäßig zentrale Bestandteile unserer Sendungen. Wir finden es deshalb völlig unverständlich, dass der Beitrag auf Anweisung des BFR-Vorstandes ultimativ in den internen Bereich verschoben werden musste. AG Weisse-Fabrik
 
12.12.2023 / 14:43 jero (Pi Radio), PiRadio
Schon der erste Satz ist Antisemitisch;)
"Am 16. Oktober forderten palästinensische Gewerkschaften die internationale Gewerkschaftsbewegung müsse, »jede Form von Komplizenschaft mit Israels Verbrechen« beenden." Einfach auf der Zunge zergehen lassen. Wozu muss ich mich dann noch mit dem Geschwurbel auseinandersetzen ;) Ansonsten würde ich behaupten das unter einer HAMAS-Regierung im Gazastreifen keine Gewerkschaftsaktivitäten gab. Wer sind diese palästinensischen Gewerkschaften?
 
27.12.2023 / 20:07 AG Weisse Fabrik, Inforedaktion,
Was da auf der Zunge zergeht schmeckt nach Verschwörung!
Du könntest bei labournet nachschauen wer diese palästinensischen Gewerkschaften sind und zur Kenntnis nehmen, dass diese sich nicht auf den Gazabereich beschränken. Auszug aus labournet.de: „… Wir dachten, wir würden weiterhin nach Gaza gehen, ein paar Brosamen in Form von Zehntausenden von israelischen Arbeitserlaubnissen verteilen – immer unter der Bedingung, dass sie sich gut benehmen – und sie trotzdem im Gefängnis halten. (…) Wir dachten, wir würden weiterhin jeden Versuch einer diplomatischen Lösung arrogant zurückweisen, nur weil wir uns mit all dem nicht befassen wollen, und alles würde für immer so weitergehen. (…) Ein paar hundert Menschen haben bewiesen, dass es unmöglich ist, 2 Millionen Menschen für immer einzusperren, ohne einen grausamen Preis zu zahlen…“ So der israelische Haaretz-Redakteur Gideon Levy am 9. Oktober 2023 in globalbridge.ch anlässlich der jüngsten Hamas-Gräueltaten an (pazifistischen) ZivilistInnen in Israel. Die Redaktion des LabourNet Germany saß beim Nahostkonflikt schon immer zwischen den Stühlen und kritisierte sowohl die Hamas als auch die israelische Regierung. Die Solidarität mit den Menschen, die sich von beiden nicht vertreten fühlen, bestimmte die Auswahl der Beiträge für dieses Dossier geordnet nach den Kategorien „Stimmen der Betroffenen“, „humanitäre Organisationen“, „emanzipatorische linke Positionen“ und „Gewerkschaften international“ Soweit aus der Startseite von labournet.de. Wenn dir die Seite zu linkslastig scheint, wärst du auch beim DGB fündig geworden. 2 Klicks hätten also im Zweifel genügt. Der Antisemitismus-Vorwurf greift ins Leere oder du gehst von einer Weltverschwörung aus. Die Verbrechen der verschiedenen israelischen Regierungen und ihrer Militärführung sind in zahlreichen Un-Resolutionen dokumentiert und wenn man die UN-Resolutionen hinzunimmst die nur auf Grund eines US-amerikanischen Vetos nicht zustande gekommen sind, erdrückend. Yoav Gallant, der Chef des israelischen Militärs, sagte im Oktober 2023: »Wir verhängen eine vollständige Belagerung des Gazastreifens. Kein Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Gas. Es ist alles geschlossen. Wir kämpfen gegen Tiere und handeln entsprechend.« Das Statement bedeutet wiederum nicht, dass auf der anderen Seite keine Hassprediger und Menschenverächter herausstechen. Die Ankündigung und Durchführung dieses Plans widerspiegeln allerdings die realen Machtverhältnisse in Israel/Palästina und sind Zeugnis dieser Verbrechen. Es ist auf Grund unserer Geschichte wichtig zu sehen wo Kritik an Israel berechtigt und notwendig ist um nicht rechten Demagogen und Antisemiten Vorschub zu leisten. Die hilflose Überschüttung mit Antisemitismus-Vorwürfen und eine pauschale Gleichsetzung von Hamas mit Palästinenser:innen und der Solidaritätsbewegung sind jedoch unsäglich und tragen zur weiteren Dämonisierung und Kriminalisierung bei. Ein Blick über den eigenen Tellerrand ist dabei hilfreich. Im Fall unseres Beitrages – und das war der Ausgangspunkt – ging es um internationale gewerkschaftliche Solidarität und antimilitaristischen Aktionen gegen Waffenlieferungen an Israel. Dies in einen Zusammenhang mit Antisemitismus zu bringen ist aus unserer Sicht schlicht abwegig. In dem Beitrag wurden die Hamas-Gräueltaten weder negiert, verharmlost oder gar unterstützt. Wir wehren uns weiterhin vehement gegen den Antisemitismus-Vorwurf im Zusammenhang mit unserem Beitrag. AG Weisse Fabrik