Videospiele als Instrument des Überwachungskapitalismus?

ID 125428
 
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Videospiele sind ein inzwischen durch alle Altersgruppen verbreitetes Hobby, welches sich über die Jahre auch stark gewandelt hat. Von Spielen, die man sich im Laden gekauft hat und zu Hause dann gespielt hat hin zu dem Kauf im Internet, wo das Spiel nur noch heruntergeladen muss bis zu Abomodelle für Onlinespiele und sogar Spiele, die nur noch gestreamt werden. Dahinter steckt auch eine ganze Industrie, welche ein Interesse an hohen Profitmargen hat und in letzter Zeit auch mit dem Sammeln von Nutzungsdaten, Profilen über Spieler*innen und auch Audioaufnahmen auffällt. Hier vermischen sich Unterhaltung, Kapitalismus und Überwachung zu ganz neuen Dimensionen. Dimensionen, welche der Verein Digitalcourage beleuchten möchte, mit einer Kampagne, die auf einen bewussten Umgang abzielt. Dabei geht es nicht darum, Videospiele schlecht zu reden, vielmehr geht die Idee selbst von Menschen aus, die gerne Videospiele spielen. Bei einem Besuch bei Digitalcourage sprachen wir mit Markus Korporal, von dem unter anderem die Idee für diese Kampagne ausgeht, über die Zielsetzung der geplanten Kampagne und Probleme, die sie sichtbar machen wollen.
Audio
20:32 min, 47 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 27.11.2023 / 09:24

Dateizugriffe: 989

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Kultur
Serie: CX - Corax - Medien - Netz
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 27.11.2023
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Das Gespräch lässt sich bei 12:12 sehr schön Teilen, für etwas Abwechslung im Liveprogramm. Hier die Anmoderation für den zweiten Teil:

Hinter den heutigen Vertriebsmodellen von Videospielen, mit Abomodellen und DLCs, steckt ein rein kapitalistisches Kalkül, eine Gamification, welche immer wieder Anreize schafft erneut Geld auszugeben. Bei Videospielen ist schon lange eine gekaufte Ware nicht mehr zu 100% im Besitz dessen, der sie gekauft hat, vielmehr werden Nutzungsrechte auf gewisse Zeit verkauft. Ein Modell, welches nun auch bei ganz physischen Dingen, deren elektronische Komponente durch Zusatzzahlungen freigeschaltet werden müssen, angewandt wird. Das haben wir soeben hier gehört, im Gespräch mit Markus Korporal von Digitalcourage. Er ist dabei, zusammen mit weiteren Personen, eine Kampagne zu Videospielen und Überwachungskapitalismus zu lancieren, welche auf die Probleme aufmerksam machen möchte, die dort entstehen. Die Videospiele Industrie arbeitet in letzter Zeit nämlich auch mit dem Sammeln von Nutzungsdaten, Profilen über Spieler*innen und auch Audioaufnahmen. Hier vermischen sich Unterhaltung, Kapitalismus und Überwachung zu ganz neuen Dimensionen. Hinter diesen Überwachungsmethoden, welche auch ganz bewusst den Spieler*innen selbst nicht auffallen sollen, steckt natürlich ein weiteres Profitinteresse, doch bisher ist unklar, wozu genau und wie diese Daten gesammelt werden. Genau das will Digitalcourage nun herausfinden, wie uns Markus Korporal bei einem Besuch bei Digitalcourage in Bielefeld erzählte.

Kommentare
29.11.2023 / 17:46 Dave, Radio Dreyeckland, Freiburg
Gelaufen bei Focus Kultur auf Radio Dreyeckland
Vielen Dank dafür!
 
03.12.2023 / 13:50 contra.funk, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
gesendet...
am 03.12. zw. 13 & 14 Uhr in contra.funk. Danke.