Zip-fm 24.05.06

ID 12723
 
1.mittenwald I interview (12453) gekürzt 3'30

2. mitt. II bürgermseiters (12708) - 3'11

3. pömmelte (12721) - 4'21

4. Bnd und journalisten (12665) - 8'
Audio
28:41 min, 26 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 24.05.2006 / 15:21

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: steffen (rum)
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 24.05.2006
keine Linzenz
Skript


Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm mit der Ausgabe vom 24. Mai 2006.
Das Nachrichtenmagazin der freien Radios informiert Euch heute über folgende Themen:


Im bayrischen Mittenwald treffen sich jedes Jahr die Traditionsverbände der Wehrmachts-gebirgsjäger. Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit. Und wie immer soll es auch diesmal wieder nicht ohne Proteste stattfinden. Eine Vorschau von Radio Z


Anfang des Jahres wurde in Pömmelte in Sachsen-Anhalt ein kleiner Junge von rechten Jugendlichen schwer misshandelt - jetzt wurde das Urteil darüber gesprochen. Radio Corax war für uns dabei.


Journalisten und Geheimdienste, das passt eigentlich nicht zusammen. Aber der aktuelle Skandal um die Praktiken des bundesnachrichtendienstes zeigt, dass es hin und wieder doch funktioniert. Mehr dazu in unserem letzten Beitrag von Radio Corax aus Halle.

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Vom Ulrichsberg über Kreta nach Mittenwald. Unter diesem Motto stehen die diesjährigen Proteste gegen das alljährliche Kameradentreffen der Gebirgsjäger in Mittenwald.
Zum 49. Mal treffen sich am kommenden Wochnende Wehrmachtsveteranen, ehemalige und aktive Bundeswehrsoldaten sowie deren SympathisantInnen zum Gedenken im bayerischen Mittenwald.
Seit einigen Jahren konfrontieren AntifaschistInnen die Öffentlichkeit mit der mörderischen Tradition der Gebirgstruppe. Die Reaktionen reichen vom Leugnen der Fakten bis hin zum Versuch, Massaker dadurch zu legitimieren, dass man sich ja nur gegen Partisanen geschützt habe. Diejenigen, die am Ort der Täter das Gedenken an die Ermordeten einfordern, werden angegriffen - so geschehen 2002, als einige AntifaschistInnen bei einem Festmahl des Kameradenkreises eine Gedenkminute für die bei Massakern Getöteten abhalten wollten.
Dieses Jahr nun treffen sie sich nicht an Pfingsten, die Herren Gebirgsjäger und ihre Kameraden. Ihr alljährliches Treffen wurde um eine Woche vorverlegt.
Das aber hat sicher mit den Protesten gegen die Gebirgstruppe zu tun, die der ,Arbeitskreis Angreifbare Traditionspflege? seit 2002 initiiert.
Maike Dimar sprach mit dem Historiker Stephan Stracke, was genau den Arbeitskreis angreifbare Traditionspflege seit mehreren Jahren nach Mittenwald treibt:

Beitrag 1: 12453 Mittenwald



Diejenigen, die schon mal bei den Protesten in Mittenwald waren, wissen, welch ablehnendes und feindseliges Verhalten seitens der Stadt und der Bevölkerung Mittenwalds sowohl den Protestierenden als auch den Zeitzeuginnen entgegegen gebracht wird.
Die Stadt hat bislang immer versucht, die Proteste nicht zuzulassen, es gibt keine Räume, es gibt kein Grundstück für das Camp, es gibt keinen offiziellen Umgang mit den Zeitzeuginnen.
Und gegen die Treffen der Gebirgsjäger könne man ohnehin nichts tun, denn dies sei ja eine rein private Veranstaltung der Kameradschaft auf ihrem privaten Grund.
Radio Z wollte vom Bürgermeister der Marktgemeinde Mittenwald, Hermannn Salminger, wissen, wie die Gemeinde zu dem ganzen Spektakel steht und fragte zunächst, ob die Gebirgsjäger im Ort willkommen sind.

Beitrag 2: 12708 Mittenwald Stadt

Soweit also der Bürgermeister von Mittenwald, Hermann Salminger zum alljährlichen Treffen der Gebirgsjäger und der Proteste dagegen.
Die Vorbereitung für die Aktionen läuft auf vollen Touren, dabei kann sich auch kurzfristig noch einiges ändern. Deshalb sei für nähere Infos auf die website der protestkampagne verwiesen: www.nadir.org/mittenwald.
Dort findet Ihr auch eine Übersicht über die zahlreichen geplanten Veranstaltungen, beginnend ab kommenden Freitag.
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Während sich in Mittenwald vor allem alte Nazis tummeln, sind die Schlagzeilen derzeit voll von den Gefahren, die durch Neonazis verbreitet werden. Vor allem in Ostdeutschland gebe es Gebiete, in denen sich Menschen mit dunkler Hautfarbe nur unter großen Gefahren bewegen könnten. Für diesen hilfreichen Hinweis musste der ehemalige Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye viel öffentliche Schelte einstecken. Das seine Warnungen nicht aus der Luft gegriffen sind, musste im Januar dieses Jahres ein 12-jähriger Junge im kleinen Dorf Pömmelte in Sachsen-Anhalt erfahren, als er von mehreren rassistisch motivierten Jugendlichen misshandelt und beschimpft wurde.
Das Urteil gegen die Jugendlichen, die in unglaublicher Brutalität gegen den Jungen vorgegangen waren, ist nun gesprochen worden.
Ein Urteil, das allerdings weniger Zufriedenheit, als vielmehr Fragen offen lässt. Nicht zuletzt die Frage, ob dieser Menschenverachtung der Nazis SO Rechnung getragen werden kann.
Radio Corax sprach darünber mit David Begrich, Rechtsextremismus-Experte aus Halle.

Beitrag 3 12721 Pömmelte
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Neugierde ist erst einmal ein menschliche Eigenart, die je nach Ausprägung schön oder lästig sein kann. Neugierde sollte eigentlich eine grundlegende Eigenschaft von Journalisten sein. Neugierde per staatlichem Auftrag, ist hingegen eher das Berufsbild von Geheimdienstlern. Beide Berufe passen nicht zusammen, das wurde bisher gemeinhin angenommen. Das Journalisten vom Staat bezahlt werden und sich bezahlen lassen, um ihre eigenen Kollegen zu bespitzeln, wirft ein schlechtes Bild auf den Berufsstand. Das der Auslandsgeheimdienst BND deutsche Journalisten bespitzelt ist jedoch ein juristisches Problem und sorgt für Aufregung in Regierungs- und Parlamentskreisen. Im parlamentarischen Kontrollgremium wurde die Aufklärung begonnen und es wird überlegt, die Spitzelaffäre an den Untersuchungsauschuss weiterzuleiten. Andrea Seifert sprach mit Hellmut Königshaus. Er ist für die FDP-Fraktion Mitglied im Untersuchungsausschuss.

Beitrag 4 12665 BND Spitzel
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Abmod:
Das war eine halbe Stunde zip-fm für heute. Wie immer könnt Ihr alles im Netz nochmal nachlesen und nachhören unter www.zip-fm.net.
Bis zum nächsten Mal verabschiedet sich von Euch Radio Unerhört Marburg.