Focus Europa Nr. 130 vom 28.07.2006

ID 13433
 
Das Europamagazin von RDL:
Nachrichten: Humanitäre Situation im Libanon +++ Gewalt im Kongo +++ Flucht nach Europa fordert immer mehr Tote +++ DIY in Freiburg

Beitrag:
Interview mit Alexis Passadakis, projektreferent für internat. Handel bei der NGO weed zur gescheiterten Doha- Runde der WTO.
Audio
16:09 min, 15 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.07.2006 / 12:38

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: Benedikt Strunz und Philipp Eckstein
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 28.07.2006
keine Linzenz
Skript
Focus Europa am 28.07.2006 – Moderation: Benne, Philipp

JINGLE:

Liebe Hörerinnen und Hörer. Ihr hört Focus Europa, das Europamagazin von Radio Dreyeckland am Freitag den 28. Juli. Es ist kurz nach 12 Uhr.

Am Mikrophon für Euch sind heute Benne und Philipp.

In den kommenden 15 Minuten, zunächst Nachrichten und anschließend ein Interview zur gescheiterten DOHA-Handelsrunde der WTO.

MUSIK

Hier sind sie - Die Nachrichten:

I.Humnaitäre Situation im Libanon spitzt sich zu
Wie verschiedene Hilfsorganisationen übereinstimmend berichten wird die humanitäre Situation für Flüchtlinge und die Zivilbevölkerung insbesondere im Süd- Libanon immer dramatischer. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) berichtet, in den Straßen einiger Dörfer im Grenzgebiet lägen Leichen und verwesten, da sich die Menschen aus Angst vor Angriffen nicht auf die Strasse trauten. Das IKRK berichtete weiter, dass es im Südlibanon kaum noch Trinkwasser, Nahrungsmittel und Medikamente gebe. In Beirut gingen gestern Ärzte und Sanitäter auf die Straße, um gegen die schlimme Situation zu protestieren. Sie forderten, dass Ärzte und Sanitäter aus dem Konflikt rausgehalten würden. Wie die Tagesschau berichtet, machen sich die vereinten Nationen derweil Sorgen um die Sicherheit von Hilfskonvois. In der Nacht zum Donnerstag hatte die israelische Luftwaffe drei Lastwagen angegriffen, die Nahrungsmittel und Medikamente geladen hatten; zwei der LKW-Fahrer wurden getötet.

II. Gewalt im Kongo:
Bei Auschschreitungen sind gestern in der Demokratischen Republik Kongo zwei Polizisten bei getötet worden. Die Krawalle entzündeten sich, nachdem in der Hauptstadt Kinshasa ein Gebäude in Flammen geriet, in dem sich normalerweise Anhänger des Rebellenführers und Präsidentschaftskandidaten Jean- Pierre Bemba aufhalten. Die Brandursache ist derzeit noch nicht geklärt.
Indessen wurden auch deutsche und französische Eucor- Soldaten bei Demonstrationen mit Steinen und Holzlatten angegriffen. Sie sollen ursprünglich dafür Sorgen, die Lage in Kinshasa - kurz vor den seit Jahrzenten ersten freien Wahlen - am kommenden Sonntag ruhig zu halten. Insgesamt sind 25 Millionen Menschen in dem zentralasiatischen Staat zur Wahl aufgerufen.
III: Flucht nach Europa fordert immer mehr Tote
Wie die Tageszeitung die Welt in der heutigen Ausgabe berichtete haben dieses Jahr bereits über 12 000 Flüchtlinge die Kanaren erreicht. Das sind doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2005. Hilfsorganisationen schätzen, daß im selben Zeitraum mehr als 2000 Menschen im Atlantik ertranken. Anfang der Woche hatten Regierungsvertreter der Mittelmeeranrainer einen dramatischen Appell an die Europäische Union gerichtet. Maltas Innenminister Tonio Borg beklagte bei den EU-Amtskollegen, das Hunderte Menschen vor ihrer Haustür ertränken.
Den spanischen Behörden zufolge wird der gesundheitliche Zustand, in dem die Immigranten das spanische Territorium erreichen, immer schlechter. Nach Schätzungen des EU-Parlaments warten in Afrika derzeit 80 000 Menschen darauf, den Kontinent Richtung Europa zu verlassen. Anfang Juli hatte die EU einen Aktionsplan aufgestellt, darunter verbesserte Rückführungsabkommen und stärkere Grenzsicherung.

IV.DIY in Freiburg
In Freiburg findet derzeit das Do it Yourself Against the state-Festival statt. Bei dieser sogenannten Anarchist-Convention, bei welcher TeilnehmerInnen aus ganz Europa mitmischen, stehen Skill-Sharing, Vorträge und Filmvorführungen auf dem Programm. Gestern abend kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Diese hatte einen Jugendlichen wegen vermeintlichen Sprayens festgenommen. Etwa 100 TeilnehemerInnen des DIY versuchten ihn anschließend zu befreien. Hierbei soll ein Polizist schwer verletzt worden sein. Anschließend wurde das autonome Zentrum in Freiburg mehrere Stunden von der Polizei umlagert.

BEITRAG - Benne

ANMOD:
Da hilft kein Verhandeln und kein Nachbessern: Die WTO- Doha- Runde ist endgültig gescheitert: Ergebnislos gingen am vergangenen Montag die Wirtschafts- und Handelsminister der EU, USA, Japans, Australiens, Brasiliens und Indiens in Genf auseinander. Wieder einmal waren strittige Agrarfragen der Stein des Anstoßes. Und vielleicht steht mit dem gescheiterten WTO- Treffen von Montag sogar das gesamte Projekt WTO vor dem AUS.
Wie dem auch sei: Alexis Passadakis, Projekt- Referent für Internationalen Handel bei der Nichtregierungsorganisation Weed - hält eine Krise der WTO für nichts schlechtes: Denn jede Krise birgt die Chance auf einen Neuanfang:

B E I T R A G


ENDE
So, dass war es auch schon wieder von uns. Die nächste Focus Europa Sendung könnt Ihr am Montag den 01. August hören. Am Mikrophon verabschieden sich benne und Philipp.

JINGLE