Gendreck-Weg-Aktion am 30.07.

ID 13483
 
Anmod:
Am Sonntag den 30.07. fand in Badingen eine Demo gegen den vor allem in Brandenburg öfter angebauten genmanipulierten Mais statt. Auch dort ist ein solches Feld zu finden.
Der Mais ist auf diese Weise verändert, dass er ein Gift produziert, was den „Maiszünsler“, ein sogenannter Schädling, der gerne Mais frisst..
Von der Demo selbst verabschiedeten sich viele sehr bald. Nicht, weil sie die Samba-Aktion-Band aus Berlin oder die Band „Lebenslaute“, die schon in der Nacht davor ein Feld bei Straußberg teilbefreit hatten, nicht hören wollten, sondern, weil sie noch vor der Polizei im Feld sein wollten.

Abmod:
Ob das ganze ein Nachspiel haben wird, ist bisher noch nicht klar.
Dass es noch weitere Feldbefreiungen geben wird wahrscheinlich, auf jeden Fall wollen die Organisator_innen auch für das nächste Jahr wieder ein solches Camp organisieren.
Weitere Infos können unter anderem unter www.gendreck-weg.de nachgelesen werden.
Audio
08:57 min, 4196 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 01.08.2006 / 21:19

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt
Entstehung

AutorInnen: kyra
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 01.08.2006
keine Linzenz
Skript
Am Sonntag den 30.07. fand in Badingen, einem kleinen Dorf in Brandenburg, eine sogenannte Feldbefreiung statt.
400-500 Menschen hatten sich zum Ziel gesetzt in so wenig Zeit wie möglich so viel BT-Mais wie möglich auszurupfen. Dagegen stellten sich 300 Polizeibeamt_innen, ausgestattet mit Pferden, Pfefferspray, Helikoptern und Räumpanzern. Trotz alledem gelang es ca. 80 Menschen auf das Feld zu kommen. Der Polizei gelang es 64 Personen in Gewahrsam und 24 Personen fest zu nehmen... nicht nur völlig gewaltarm, sondern auch mit dem Einsatz von Pfefferspray und eine Frau musste auch in ein Krankenhaus gebracht werden, da sich ein Hund länger in ihren Arm fest biss und es etwas länger dauerte, bis die Polizeibeamtin den Hund zurück rief.

Das Feld gehört einem Bauern mit Name Jörg Eickmann, der auch Bürgermeister von Badingen ist und der Kraft seines Amtes dafür sorgte, dass das eigentlich in Badingen geplante Camp 6km weiter in Mildenberg auf dem Zeltplatz statt fand. Damit setzte er sich gegen eine Bürger_innen Versammlung hinweg, die sich eigentlich für die Vergabe der „Festen Hauses“ an das Aktionsbündnis „Gendreck Weg“ ausgesprochen hatte. Und dem „Festen Haus“ wurde von der Stadt Zedenick gedroht, dass ihm die Mittel gestrichen würden, wenn das Haus für diese „Kriminellen“ offen stehen würde.

AUDIO:
___auf dem Feld___

Am „Tag der Feldbefreiung“ waren dann verschiedene Menschen unterwegs, auch Menschen, die den Mais schützen wollten, unter anderem ca. 15 Menschen auf deren T-Shirts in schwarz-rot-goldener Schrift zu lesen war: „Kein Fastrecht in Deutschland“, unter ihnen auch die Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für nachwachsende Rohstoffe und ländliche Räume, Christel Happach-Kasan und Genlobbyist_innen der Vereinigung "Innoplanta", die sich mit verschiedensten Argumenten gegen die Aktion der Feldbefreier_innen aussprachen.

AUDIO:
___„Kein Fastrecht in Deutschland“___

Es geht also um Ertragssicherheit, Arbeitsplätze, Deutschland, Eigentum, ganz ohne Ideologie. Diese Diskussion fand im Kessel statt, denn die „Kein Faustrecht in Deutschland“ - Menschen hatten ihre Demo am Genfeld lang genehmigt bekommen, wo ansonsten eigentlich kein Mensch langgehen durfte.