Vogel der Woche (Serie): 31. Die Streifgans

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Heute: Viel Federlesens. Die Streifgans rammt im Flug alles was nicht ausweicht...
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02:05 min, 2919 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 09.08.2006 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Arbeitswelt, Sport, Umwelt
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: Sprecher: Timmey
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 09.08.2006
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Sprechtext:

Heute: Die Streifgans

Ein wenig unelegant nimmt sich der Flug der Streifgans aus; ständiges Rammen aller erdenklichen Hindernisse wie: andere Vögel, Mauern, Büsche, trägt ebenso zu diesem Eindruck bei wie auch der etwas ungerade (um nicht zu sagen: extrem torkelige) Flug.
Die Streifgans gehört nicht zu den "Linienfliegern", sondern zu den Rempuliden, zu deutsch: Gegenfliegern. Die Flugrichtung ist leicht anhand abgeknickter Federn und abgerissener Blätter (im Extremfall sogar Abrieb von Ziegeln) zu bestimmen. Der Vogel selbst macht ständig einen zerrupften Eindruck; das ist ein sicheres Bestimmungsmerkmal. Bei der dauernden Konfrontation mit mindestens gleichhartem Material wetzt der Schnabel mit der Zeit zu einem dünnen Stift ab. Während das jüngere Tier mit seinem dicken kegelförmigen Schnabel noch sehr eindeutig als Gans identifiziert werden kann, besteht bei Alttieren - je nach Abwetzgrad - Verwechslungsgefahr mit Enten oder sogar Sägern.
Die Nahrung der Streifgans besteht fast ausschließlich aus Hornspänen, die im Flug aufgeschnappt oder, nach besonders ertragreichen Begegnungen, auch vom Boden gesammelt werden. Die Gans weidet bei solchen Gelegenheiten ihre eigene Spur wieder ab. Futterkonkurrenz wie Motten und Bettenhersteller werden natürlich mitgefressen.
Die größten Feinde der Streifgans sind der Gänsesäger und der Fuchskuckuck. Beide stellen ihr fliegend nach und provozieren sie zu einer Rempelei, um sie dann (Gänsesäger) durchzusägen oder (Fuchskuckuck) auszufuchsen. Auch der Ohren-Grünhintern (Schrothoviridis tromelfeli) ist der Streifgans nicht wohlgesonnen (das Fleisch gilt unter diesen primitiven Menschenartigen als Delikatesse, da es durch die ständigen Gegenflüge schön zartgeklopft ist). Er schießt die Streifgans ab, sobald sie sich ihm zum Rempeln nähert, weil sie auf seine Tarnung als Busch hereinfällt.

Ende Sprechtext

HikE 23.04.1990; aus dem Programm der RUM-Frühschicht; Sprecher: Tim. (Das passende Bild dazu gibt's bei home.arcor.de/watcherx/ unter der Rubrik "Vogel der Woche")