Focus Europa 174 (Do 28.9.06)

ID 14027
 
Nachrichten:
Thailand: MilitärPutschisten MP am Sonntag?
NRW-CDU-Minister: BRD Einwanderungsland
WWF kritisert Fischfangmethoden
Nach RWE Provokation: Fight Back der Umweltorganisationen??

Beitrag . In Europäischer Aktion -Sammelabschiebung aus Hamburg nach Westafrika
Audio
14:54 min, 14 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.09.2006 / 18:54

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Umwelt, Politik/Info
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: kmm david siebert
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 28.09.2006
keine Linzenz
Skript
Willkommen zu focus Europa von Radio dreyeckland am 28.September.
Als Krankeheitsvertrezung begrüsst Euch heute am der michael.

Im Schwerpunktbeitrag beschäftigt Focus Europa redakteur David sich mit einer vermutlich erstmalig europagemeinschaftlichen Sammelabschiebung die dieser tage in hamburg stattfand.

Zunächst einige Nachrichten.

Putschisten wollen neuen Premier präsentieren
Die Militär-putschisten in Thailand wollen am Sonntag den neuen Regierungschef bekanntgeben. Wie ein Sprecher der Junta am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP sagte, will der Anführer der Putschisten, Sonthi Boonyaratglin, dem König am Samstag die Übergangsverfassung vorlegen. Am Sonntag solle dann der Name des neuen Regierungschefs verkündet werden. Medien spekulierten am Mittwoch über die Chancen des früheren Oberfehlshabers der Streitkräfte Surayud Chulanont. Er sitzt heute im sogenannten Geheimrat, dem engsten Beraterkreis von König Bhumipol Adulyadej.

CDU- Minister kommt in der Realität an: „BRD ist Einwanderungsland“
Die Union sollte sich nach Auffassung von Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU)von der These verabschieden, Deutschland sei kein Einwanderungsland. »Diese These war schon immer falsch«, sagte Laschet der Berliner tageszeitung . »Das war eine Lebenslüge.« Ein Land, das jedes Jahr mehrere hunderttausend Menschen anziehe, sei selbstverständlich ein Einwanderungsland. »Ich glaube, diese Erkenntnis setzt sich auch in der Union durch«, fügte der Düsseldorfer Minister hinzu.

Fangmethode in Fischerei kritisiert
Hamburg. Die Umweltschutzorganisation WWF hat die Fangmethoden für einige bei Verbrauchern besonders beliebte Fische scharf kritisiert. Der Fang hinterlasse oft katastrophale ökologische und soziale Folgen, erklärte der WFF am Mittwoch in Hamburg. Als Beispiele nannte die Umweltschutzorganisation die Fischerei nach Scholle, Seezunge oder Kabeljau. Dabei würden 80 Prozent der Fänge wie Müll behandelt und wieder ins Meer geworfen, weil die Tiere zu klein oder wertlos sind.

Schwertfische würden oft in illegaler Treibnetzfischerei vor den Küsten Marokkos gefangen. Dabei sterben laut WWF zwei Haie für jeden Schwertfisch, der auf dem europäischen Markt landet.

Heißer Herbst für Energie-Konzerne?
Atomgegner kündigen Demos in Biblis, Brunsbüttel und Gorleben an

Atomkraftgegner bereiten bundesweite Proteste gegen die vom Energieunternehmen RWE beantragte Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Biblis A (Hessen) vor. Außer in Biblis werde es am 4. November auch in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) eine Demonstration geben, sagte am Mittwoch der Sprecher der Initiative »X-tausendmal quer«, Jochen Stay.
Für den 11. November rufen Umweltschützer dann zu einer bundesweiten Kundgebung in Gorleben gegen die Castortransporte auf.
Die Demonstrationsaurufe sind eine direkte Antwort auf den Antrag des RWE Konzerns vom Dienstag, dass die Bundesregierung unter Bruch des sogenannten Atomkonsens einen der mit über 30 Jahren ältesten Atommeiler der BRD Biblis A auch nach 2008 weiterlaufen zu lassen.
„»Die großen Stromkonzerne wollen die ältesten Reaktoren nichtabschalten. Sie spielen mit unser aller Leben«, erklärte Stay.

Der Antrag von sei erst der Anfang: EnBW, Vattenfall und E.ON haben bereits
angekündigt, dass auch sie den demonstrativen Wortbruch und Gesetzesbruch in Kürze zum integralen Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik machen wollen.
Zur Stunde erläutern Vertreter von u.a. BUND, IPPNW, Greenpaece,Nabu, X-tausenmal quer in Berlin im Rahmen einer gemeinsamen pressekonferenz, warum eine entschiedene Antwort der Gesellschaft
unausweichlich macht gegen diesen provokativen Versuch florierender Unternehmen, sich unter Missachtung des seit über zwanzig Jahren erklärten Mehrheitswillens der Bevölkerung und auf Kosten der Sicherheit von Millionen Menschen Sonderprofite von durchschnittlich 300 Millionen Euro pro Reaktor und Jahr zu verschaffen.