zip-fm am 29.09.06

ID 14037
 
1. Wasserprivatiesierung in Bolivien
2. El Salvador 14 Jahre nach dem Bürgerkrieg
3. Folterbericht der UN zum Irak
4. Sitzenbleiben gegen Nazis
4. Antifa-Nachrichten
Audio
30:01 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 29.09.2006 / 15:51

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Stefan Zimmer
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 29.09.2006
keine Linzenz
Skript
Hallo zu einer halben Stunde zip-fm sagt der Stefan aus Berlin. Am heutigen Freitag, den 29. September 2006, schauen wir etwas ausführlicher nach Südamerika. Der südliche Kontinent erlebt seit der Jahrtausendwende eine Abkehr vom globalen neoliberalen Dogma. Nach Venezuela, Brasilien, Argentinien, kam auch in Bolivien mit Evo Morales ein Präsident an die Macht, der die Ideologie der Privatisierung und Liberalisierung nicht weiterverfolgen möchte. In den ersten beiden Beiträgen schauen wir daher nach Bolivien und nach El Salvador. Dort ist 14 Jahre nach dem Bürgerkrieg eine wirtschaftsliberale Regierung an der Macht.
Von Südamerika gehen wir in den Nahen Osten. Erst gestern hat der Bundestag die Verlängerung des Afganistaneinsatzes beschlossen. Im Irak sieht es drei jahre nach der US-Invasion ähnlich düster aus, was Menschenrechte und demokratische Entwicklungen angeht. Mehr dazu in unserem dritten Beitrag.

Zum Schluss blicken wir auf die Situation hierzulande. Neonazis wollen in Leipzig und Nürnberg marschieren. Dazu hört ihr Ankündigungen für die kommenden Wochen.

Im Januar kam in Bolivien mit Evo Morales der erste Indigene Präsident an die Macht. Der Gewerkschafter und ehemaliger Cocabauer kommt selber aus einfachsten Verhältnissen und versprach vor allem die Lage der Indigenas und untersten Bevölkerungsschichten zu verbessern. Seine Pläne die Gasindustrie und andere privatisierte Wirtschaftssektoren wieder in Gemeineigentum zu überführen, stießen in den vergangenen Monaten auf heftige Widerstände. Von der konservativen Mittelschicht Boliviens, aber vor allem auch von den dort engagierten Multinationalen Konzernen. Das Ondateam aus Berlin schaute sich die Situation der Wasserversorgung genauer an.

El Salvador steht auch 14 Jahre nach Ende des Bürgerkrieges vor gewaltigen Problemen. Seit der Rückkehr zur Demokratie hat die seither regierende ARENA-Partei das Land auf wirtschaftsliberalem Kurs gehalten, gegen den Widerstand der ehemaligen Guerilla und heutigen stärksten Oppositionspartei FMLN. Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung sind der FMLN-Parteivorsitzende Gonzalez und Fraktionsführer Sánchez-Cerén zur Zeit in Deutschland. Ein Bericht der Ondaredaktion

Eigentlich sollte der Krieg gegen den Irak im Frühjahr 2003 dem Irakischen Volk Freiheit, Demokratie und Wohlstand bringen. So zumindest erhoffte man sich auf Seiten alliierter Militärs. Tatsächlich sieh die Situation auf Iraks Straßen heute alles andere als nach freiheitlich, demokratisch oder prosperierend aus. Mach eine frustrierte Stimme bezeichnet viele Missstände im Irak, sogar schlimmer als vor dem Irakkrieg. Und das könnte eventuell auch in Sachen Folter zutreffen. Das zumindest sagte der UN- Sonderbeauftragte für Folter Manfred Nowack, in der vergangenen Woche, gegenüber Pressevertretern in Genf.

Nächste Woche steht wieder der so genannte Tag der deutschen Einheit an. In Leipzig ruft der bekannte Neonazi Christian Worch zu einem Marsch rechter Kameradschaften auf. Radio Blau aus Leipzig stimmt euch darauf ein.

Und zum Schluss noch ein Hinweis auf den 14. Oktober. An diesem Samstag in zwei Wochen wollen Neonazis in Nürnberg marschieren. Vom Amtsgericht, in dem 1946 die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse stattfanden durch Gostenhof, einen linksalternativen Stadtteil mit vielen Migranten in der Bevölkerung. Mehr Informationen zu den geplanten Gegenaktivitäten gibt es unter www.redside.tk

Das war zip-fm, heute aus Berlin. Hören könnt ihr uns wieder am kommenden Dienstag, den 3. Oktober 2006, dann von Radio Dreyeckland aus Freiburg