Focus Europa Nr. 255 am 29. Januar 2007

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Beitrag zur Vorratsdatenspeicherung aus dem Mittagsmagazin vom letzten Donnerstag
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12:48 min, 12 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 29.01.2007 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Wirtschaft/Soziales, Religion, Politik/Info
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: Julia und Niels
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 29.01.2007
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Berlin
Heute trifft sich die sogenannte EU-Troika mit Vertretern der afghanischen Regierung. EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner machte vor dem Treffen deutlich, dass die Regierung in Kabul stärker als bisher in die Pflicht genommen werden solle. „Die Afghanen müssen sehen: Sie selbst haben die Chance, ein wirklich demokratisches Land zu bilden“.
Unbestätigten Gerüchten zufolge soll Außenminister Steinmeier zu diesem Zweck das unbefristete Wegsperren sämtlicher Bartträger in rechtsfreie US-Gefangenenlager vorgeschlagen haben.


Wazirabad - Neu Delhi
Erstmals tritt eine reine bewaffnete Frauentruppe zu einer UN-Mission an. Die indische Bereitschaftspolizistinnen haben sich monatelang auf den Einsatz in Liberia vorbereitet. Ihre dabei gewonnenen Qualitäten haben ihren Kommandanten zu einer ganz erstaunlichen Aussage bewogen: "In manchen Situationen sind Frauen sogar besser." „Und in manchen Situationen sind Soldaten sogar reaktionärer“ sagt Focus Europa.

Berlin
Gnade für Gnadenlose - zweite Chance für Mörder?“
lautete der Titel bei der gestrigen Folge von Sabine Christiansen. Eingeladen waren Bubacks Sohn, die Tochter von Ulrike Meinhof, ein Pfaffe, ein FDPler, Jörg Schöhnbom und ein al quaida opfer, damit waren 3 der Studiogäste selbst betroffen.
Bei der Umfrage der Sendung, ob die noch gefangenen RAF-Mitglieder frei gelassen werden sollen, stimmten 91% der AnruferInnen mit nein.
Die süddeutsche Zeitung kommentiert: „Wenn Christiansen gefragt hätte, ob für Terroristen die Todesstrafe wieder eingeführt werden sollte, hätten vermutlich 91 Prozent dafür gestimmt.
Ein solch sensibles Thema in dieser Form an einem populären Sendeplatz aufzubereiten, ist eine Bankrotterklärung des Journalismus'. Jeder weiß, dass es hier aufzuklären gilt, dass Informationen zu vermitteln sind, nicht nur Emotionen.“
Gnade für Gnadenlose?: Focus Europa meint: keine Gnade für Christiansen.

Berlin – ROM
Das Spitzentreffen zur Zukunft des deutschen Steinkohlebergbaus hat angeblich eine Einigung gebracht. Die CDU wünscht einen Auslauf der Subventionen für das Jahr 2018. Die SPD stimmt zu, aber nur vielleicht und will sich das Ganze 2012 lieber noch mal überlegen. Zu schön sehen SPD-Funktionäre doch als Kumpel verkleidet aus. Auch Müntefering lacht gern aus geschwärztem Gesicht unter einem gelben Helm heraus und ist nicht so für einen Ausstieg. Steinkohle sei weltweit ein Renner und Deutschland wäre "bescheuert, wenn wir genau an dieser historischen Stelle weglaufen", sagte Müntefering. Und weglaufen will Deutschland natürlich nicht, schon gar nicht an einer historischen Stelle. Warum also nicht hier bleiben und mit den gesparten Subventionsmilliarden Italiens größte Fluggesellschaft Alitalia kaufen? Das Unternehmen ist die finanziell marodeste unter Europas großen Fluglinien. Täglich fliegt sie eine Million Euro Verlust ein. Dafür sind schöne Fotomotive inklusive: Prominenter Stammpassagier von Alitalia ist Papst Benedikt. Unbestätigten Gerüchten zufolge schlug Außenminister Steinmeier außerdem vor, die Fluglinie für Abschiebungen in illegale Gefangenenlager auf Kuba einzusetzen.

London
Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat die französischen Präsidentschaftskandidaten aufgefordert, sich im Wahlkampf nikcht gegen die Europäische Verfassung zu positionieren. Sie sollten „offen genug bleiben, um dieser Reform eine Chance zu geben“, sagte Steinmeier der Londoner „Financial Times“.
Unbestätigten Gerüchten zufolge soll Steinmeier dem Präsidentschaftskandidaten Sarkozy vorgeschlagen haben, VerfassungsgegnerInnen in illegale US-Gefangenenlager deportieren zu lassen. Dieser habe die Idee gerne aufgegriffen und auf das Gesindel in den Vorstädten ausgeweiten.