West Eastern Impressions

ID 15451
 
Zilversurf ist ein schwedischer Weltmusiker, der zusammen mit MusikerInnen aus Afrika, Europa und Indien ein Reggae, indien beats Album aufgelegt hat.
Audio
06:56 min, 6496 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 30.01.2007 / 11:47

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Klassifizierung

Beitragsart: Rezension
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Musik
Entstehung

AutorInnen: Thomas Schroedter
Kontakt: tomschrott(at)yahoo.com
Radio: PalmaresPB, Paderborn im www
Produktionsdatum: 30.01.2007
keine Linzenz
Skript
Johan Zacharisson aus Stockholm ist Zilverzurf, Weltenbummler in Sachen Musik. Zuhause in Schweden ist er als Gitarrist und Sänger der schwedischen Reggae Band Darg Vag mit deren aktuellen Album "Kackerlacka" in den schwedischen Charts ganz oben vertreten. Seit er Anfang der siebziger Jahre von einem Nachbarn mit den Klängen von Fela Kutis Band Africa seventy aus den Federn geholt wurde, hat sich der Gitarrist, Soundtüftler, Komponist und Produzent auch den Vibes aus Afrika, der Karibik und zunehmend auch der Musik des indischen Subkontinents verschrieben. Auf seinen Reisen lernte er selbstverständlich eine stattliche Zahl von Musikerinnen und Musiker kennen. Einige hat er für diese Produktion in sein Studio nach Stockholm eingeladen. Andere sind mittlerweile Wahlstockholmer. Zum Beispiel Simone Moreno aus Bahia im Norden Brasiliens, die ihre letzte CD "Samba Makossa" bereits mit schwedischen Musikern in Stockholm aufgenommen hat. Sie eröffnet die musikalische Fahrt durch afrikanische, arabische, karibische und indische Musikgefilde zusammen mit Papa Dee. Der ist auch kein unbekannter in Schweden, hat er das Land doch neben seiner Heimat Ghana zum zweiten Zuhause gemacht. In Schweden gehört er unter anderem zu den Club Killers, mit denen er "Two Nights With Club Killers" produzierte, eine der besten RockSteady Live Produktionen die ich kenne.
Aber zurück zu "West Eastern Impressions". Mit "Good Vibes" erschließen Simone Moreno und Papa Dee, getragen von groovigem Reggae das Hauptthema der CD. Dabei bewegt sich die Musik zwischen tanzbaren nordafrikanischen Club Klängen mit dem Algerier Menad Bouchami, Stücken die mit afrikanischer Gelassenheit eher zum zurücklehenen einladen. So etwa Tutabaganye mit dem Bassisten und Sänger Sammy Kasule. Dann werden Rockelemente serviert, denen ein eher meditativer Sound folgt.
Aus Portugal, der zweiten Heimat Zilverzurfs kommt die Band Märe Nostrum. Sie prägen mit ihrem Stil die "Cumbia Del Sol" und bringen so ein wenig Folklore in die Produktion. Imran Khan und Anirban Chakraborty von der indische Rockformation Orange Street kamen aus New Delhi für die Aufnahmen von "New Word Of Love". Ebenfalls aus Indien sind beim Meditativen "Om Shanti" Gopika, Nadaka, Ganesh & Kirupa, zu hören.
Ja, neben Zilverzurf sind auch andere Musikerinnen und Musiker aus Schweden auf der CD vertreten. Mikael Rickfors singt bei Cradle of Live. Der Multiinstrumentalist und ehemalige Sänger der Hollies lässt hören, dass auch mit fast 60 lockere, ja junge Musik produziert werden kann. Das zwischen einfacher Liedstruktur und Jazzelementen schwingende Stück gehört zu den Anspieltips die ich geben würde.
Die auf dem Lola Label am 2. Februar erschienene CD wird beworben mit der Feststellung, dass es sich bei der Produktion um ein "sehr selbstständiges Statement in Sachen »akustische Globalisierung»" handeln würde. Die Selbstständigkeit liegt in der Art, wie hier Musik aus Afrika, der Karibik und Indien mit dem urbanen Hintergrund der Stockholmer Musikszene gemischt wird. »Akustische Globalisierung« ist allerdings eine etwas trockene Bezeichnung für diese Produktion. Ein schwedischer Sammler musikalischer Ideen hat hier einige musikalische Edelsteine zusammen getragen und daraus ein Mosaik geschaffen, dessen musikalische Note in der Farbigkeit der verschiedenen Beiträge zum tragen kommt.