Nach dem Scheitern der Präsidentschaftswahlen bereitet sich die Türkei auf vorgezogene Parlamentswahlen vor, die für den 22. Juli vorgesehen sind. Am Wochenende hatte der Präsidentschaftskandidat Abdullah Gül, türkischer Außenminister und Mitglied der islamisch-konservativen Regierungspartei "Gerechtigkeit und Entwicklung" entnervt seinen Rückzug erklärt, nachdem Oppositionsparteien wiederholt die Abstimmung boykottiert und damit unmöglich gemacht hatten. Aus den Reihen des türkischen Militärs wurden wiederholt Putschdrohungen gegen einen islamischen Präsidenten geäußert. Auch im Ausland war ein Aufatmen zu verspüren, das sich in Schlagzeilen äußerte wie "Abdullah Gül wirft das Handtuch" . Das sind Zeilen, die uns Sabine Küper-Busch aus Istanbul geschickt hat. Sie ist n-ost-Korrespondentin in der Türkei und war bei Anett von Radio Corax am Telefon.