[Zip-FM] vom 10.05.2007

ID 16762
 
1.Block G8
2.Wir sind alle 129a - Repression gegen die G8-Proteste und Reaktionen dazu
3.präsidentschaftswahlen in der türkei
Audio
30:00 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 10.05.2007 / 16:26

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Christian Hartmann
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 10.05.2007
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu Zip-FM, dem Magazin der Freien Radios im deutschsprachigen Raum. Heute ist der 10. Mai 2007 und es sind noch 23 Tage bis zur Großdemonstration in Rostock, dem Beginn der heißen Phase der Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm. Heute wird es auch schwerpunktmäßig um die geplanten Aktivitäten gegen den Gipfel gehen und natürlich auch um die Repression des Staates gegen die G8-KritikerInnen. Das Magazin wurde heute zusammengestellt von Radio Z aus Nürnberg.

Die Themen in der Übersicht:

Im ersten Beitrag kommt eine Aktivistin der bundesweiten Kampagne Block G8 zu Wort. Dieses breit angelegte Bündnis will den Gipfel der G8-Staaten effektiv blockieren.

Im zweiten Beitrag blicken wir nach Berlin, wo sich gestern tausende spontan versammelten, um gegen die genau vier Wochen vor Beginn des G8-Gipfels in Heiligendamm durchgeführten Hausdurchsuchungen bei G8-kritischen Initiativen, Projekten und Einzelpersonen zu demonstrieren.

Im dritten Beitrag wird es nicht um den G8-Gipfel gehen, sondern um den stillen Putsch in der Türkei, wo Teile des Militärs durch politischen Druck Einfluss auf die Wahl des Staatspräsidenten genommen haben.

Doch nun zum ersten Beitrag:

Die Mobilisierungen gegen den G8-Gipfel laufen auf Hochtouren. Die KritikerInnen der kapitalistischen Globalisierung haben sich viel vorgenommen. Besonders ehrgeizig dabei ist die Kampagne Block G8, die Tausende dazu bringen möchte, die Infrastruktur des G8-Treffens durch Blockaden lahm zu legen. Das schafft man nicht aus dem luftleeren Raum, sondern das bedarf guter Vorbereitung. Das wissen natürlich auch die AktivistInnen der Kampagne und üben schon fleißig das durchsickern durch Polizeiketten und das sitzende, bzw. stehende blockieren auf der Strasse. Radio Z wollte sich genauer informieren, wie der Stand der Kampagne ist und sprach mit Christa Marzel, einer Aktivistin von Block G8.

Planmäßig genau vier Wochen vor dem Treffen der G8-Staaten in Heiligendamm zeigt der Staat seine Zähne. Gestern wurden in der BRD 40 Wohnungen, Läden, Projekte und Kultureinrichtungen durchsucht. Der Vorwand der Bundesanwaltschaft: Beweismittel für politisch motivierte Brandanschläge von militanten Globalisierungskritikern und vergangene Anschläge der militanten Gruppe zu finden. Über 900 Beamte sollen bei dieser Razzia eingesetzt worden sein. Doch der Verdacht, dass es bei der Aktion eher um Einschüchterung von Gipfel-GegnerInnen und die Ausforschung ihrer Strukturen geht, ist nicht weit hergeholt. Die Antwort auf die Repression folgte sofort: Am Abend demonstrierten in zahlreichen Städten Tausende gegen das staatliche Vorgehen. Stefan Zimmer berichtet aus Berlin:

Das müssen frustrierende Tage für den türkischen Präsidentschaftskandidaten Abdullah Gül gewesen sein, seines Zeichens türkischer Außenminister und Mitglied der islamisch-konservativen Regierungspartei "Gerechtigkeit und Entwicklung". Entnervt zog er seine Kandidatur zurück, nachdem er mehrmals nicht genug Stimmen im Parlament erhalten hatte. Hauptgrund für den Rückzug dürften aber Drohungen aus den Reihen des türkischen Militärs gewesen sein, einen islamischen Präsidenten nicht zu dulden. Steht die Türkei nun vor einem Militärputsch oder einer islamischen Revolution? Radio Corax fragte bei Nahost-Korrespondentin Sabine Küper-Busch nach, was sie glaubt, wie es nun weitergeht in der Türkei.

Das war Zip-FM, das Magazin der Freien Radios im deutschsprachigen Raum am Donnerstag, den 10. Mai 2007. Zusammengestellt von Radio Z aus Nürnberg.

Kommentare
10.05.2007 / 22:32 stefan, Radio Corax, Halle
kleine korrektur
Sabine Küper-Busch ist keine Nahost- sondern eine n-ost-Korrespondentin. Also Mitglied beim n-ost e. V. einem Netzwerk für Osteuropaberichterstattung (www.n-ost.de)