In dieser Sendung wird es um den Juristen Fritz Bauer gehen.
Ohne Fritz Bauer hätte es keinen Eichmann-Prozess und auch keinen Auschwitz-Prozess gegeben. Er ist die legendäre Figur deutscher Jusitzgeschichte der 50er und 60 Jahre.
Der von Bauer eingeleitete Euthanasie-Prozess fand nie statt, da Fritz Bauer in einer Badewanne ertrank. Nach seinem Tod wurde der Euthanasieprozess eingestellt, so als hätte es die Euthanasie nie gegeben.

In dieser Sendung interviewe ich Claudia Fröhlich von der Freien Universität Berlin. Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit intensiv mit dem Juristen Fritz Bauer. Sie spricht auch über Fritz Bauers Widerstandsbegriff.
Er hatte sich schon sehr früh für das Recht des Bürgers auf Widerstand ausgesprochen. Er wollte ein Widerstandsethos im Bewusstein der Menschen etablieren, während die übrige Justiz der BRD dies weitgehend ablehnte. Für Bauer war es wichtig, das Widerstandsrecht des Bürgers als grundlegende Norm des Staates und als grundlegender Wert der Demokratie in der Bundesrepublik verankern.
Dafür hat er sich eingesetzt und leider nicht durchgesetzt, da es eine große Kontinuität von Juristen aus dem III. Reich und Juristen in der Bundesrepublik gab.

Bis heute ignoriert die Universität Tübingen Fritz Bauer, was äußerst interessant ist, da Fritz Bauer in den 20er Jahren an dieser Universität studierte und sein Examen gemacht hat.