Anmodvorschlag:
Wir kehren dem Ostseewasser mal den Rücken und wenden uns dem Wasser vor der Haustür zu- der Saale nämlich. Als vor ein paar Jahren die lokale Wirtschaftslobby einen Ausbau des Saalehafens für Millionen Mark und Euro durchsetzte, war schon abzusehen, dass hier mehr der Wunsch Vater des Gedankens war. Denn, um die Saale schiffbar zu machen, hätte nicht nur der natürliche Saaleverlauf gelitten, sondern auch die Elbe. Nun ja- und die ist immerhin international anerkanntes Biosphären-Reservat, so dass eine Schiffbarmachung an der Saalemündung eben nicht durchzusetzen war. Nun ist die Landesregierung in Sachsen-Anhalt nicht gerade arm an Industrielobbyisten- also wurde schnell ein Weg gefunden, um das umstrittene Projekt Saale-Schiffahrt doch noch mit Gewalt durchzuboxen. Staustufen müssen her und ein Saalekanal an der Mündung zur Eleb, dann geht das schon. Geht nicht- jedenfalls nicht mit uns, sagten in der letzten Woche die Grünen in der Stadt Schönebeck und trugen einen entsprechenden Antrag in den Kreistag. Das Bauordnungsverfahren müsse gestoppt werden- die Folgen eines Saale-Kanals wären katastrophal für die empfindliche Natur-Region an der Saale-Mündung. Und dieser Antrag hatte Erfolg - mit 21 Ja -Stimmen gegen 7 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen beschloss der Kreistag Schönebeck ihr weiteres Vorgehen im Falle des Saalekanals.
Was heißt denn dieser Beschluss jetzt ganz praktisch für die Zukunft des Saale-Kanals? Ralf Schneeberger sprach mit Jutta Röseler von den Schönebecker Grünen.