Zip-fm 18.07.07

ID 18108
 
Herzlich willkommen zu zip-fm, heute produziert von Radio Unerhört Marburg.

1) FRN 18042: Leipzig 21.7.07: Queerstellen - Sitzenbleiben (BLAU)
2) FRN 18063: überfall auf spätaussiedler in magdeburg....und nu? (Corax)
3) FRN 18077: Endlich frei: Bewährungsstrafe für G8-Protestler (Z)
4) FRN 18064: Das Kopieren ist verlaubt. (BLAU)
Audio
30:09 min, 21 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.07.2007 / 14:24

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Steffen /RUM
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 18.07.2007
keine Linzenz
Skript
Draußen ist Sommer, eigentlich eine Zeit zum Genießen und Entspannen. Aber Sommer in Deutschland lockt auch die Nazis aus ihren Löchern auf die Straße. So zum Beispiel Anfang Juli in Frankfurt am Main und am kommenden Samstag in Leipzig und Tübingen. Mit diesem Thema beginnen wir auch unsere heutige Sendung.
Herzlich willkommen zu zip-fm, heute produziert von Radio Unerhört Marburg.


Am kommenden Samstag will also Christian Worch mit seiner Nazi-Gang mal wieder in Leipzig demonstrieren, gleichzeitg finden in der Messestadt Veranstaltungen zum Christopher Street Day statt.
Über die Zusammenhänge informiert Radio Blau in unserem ersten Beitrag.

Außerdem erfahrt Ihr etwas über die Hintergründe eines Überfalls auf Spätaussiedler am vergangenen Wochenende in Magdeburg sowie
über den Ausgang eines Gerichtsverfahrens gegen einen Teilnehmer der G8-Proteste in Rostock.

Zuguterletzt widmen wir uns noch der aktuellen Novelle des Urheberrechts.



1) FRN 18042: Leipzig 21.7.07: Queerstellen - Sitzenbleiben

Am kommenden Samstag planen Neonazi-Häuptling Christian Worch und sogenannte Freie Kameradschaften einen erneuten Aufmarsch in Leipzig. Die Route soll im Osten der Stadt am Völkerschachtdenkmal vorbei verlaufen.
Zeitgleich soll in der Innenstadt eine Kundgebung als Höhepunkt des diesjährigen Christopher Street Day stattfinden.
Mit dem CSD wird das Recht auf individuelle Lebensgestaltung eingefordert und gegen Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und TransGender protestiert.

Es ist bezeichnend, wenn Gruppen, die diese Lebensgestaltung als "abnormal und widernatürlich" betiteln, am gleichen Tag in Leipzig demonstrieren können. Der Aufmarsch der Nazis findet vor dem Hintergrund einer Gesellschaft statt, in der Homophobie und Sexismus überall an der Tagesordnung und - nicht nur verbale - Übergriffe allgegenwärtig sind.

Natürlich gibt es zahlreiche Protestaufrufe gegen den Naziaufmarsch. Auch die Veranstaltungen zum Christopher Street Day sollen dazu genutzt werden, den Nazis keinen Fußbreit der Straße zu überlassen und ihren Aufmarsch am 21. Juli zu verhindern. Und so lautet das Protestmotto: Queerstellen - sitzenbleiben!
Radio Blau berichtet aus Leipzig:



Abmod:
Aktuelle Infos zum Naziaufmarsch und den Gegenprotesten findet Ihr im Netz unter: www.sitzenbleiben.net.tc und natürlich auch bei Radio BLAU.
Im Übrigen ist für den kommenden Samstag auch in Tübingen ein Naziaufmarsch angekündigt. Näheres könnt Ihr dazu erfahren beim Freien Radio Wüste Welle unter www.wueste-welle.de.



2) FRN 18063: überfall auf spätaussiedler in magdeburg....und nu?

Was gewalttätige Faschisten so treiben, wenn sie nicht gerade an Demonstrationen teilnehmen, davon handelt unser nächster Beitrag.
Am vergangenen Wochenende wurde eine Gruppe Spätaussiedler in Magdeburg brutal überfallen.
Radio Corax aus Halle sprach darüber mit Roman Ronneberg vom Verein Miteinander:


3) FRN 18077: Endlich frei: Bewährungsstrafe für G8-Protestler

Das große Polit- und Medienspektakel dieses Sommers ist nun schon wieder sechs Wochen her und in Heiligendamm ist wieder Ruhe eingekehrt.
Auch für die Medien ist die Aufarbeitung des G8-Gipfels, der Protestaktionen und der Repression keine Schlagzeilen mehr wert.
Dabei gäbe es doch einiges interessantes zu berichten: Vergangene Woche fand ein Prozess in Sachen Proteste gegen den G8-Gipfel statt. Während die Proteste gegen das Treffen monatelang Thema waren, ist dieser Prozess reichlich unbemerkt über die Bühne gegangen.
5 Wochen lang war Lütfü in Haft bevor er am 11. Juli freigelassen wurde. Freilich nur auf Bewährung, aber immerhin.
Ungewöhnlich waren die Töne, die der Richter und die Staatsanwältin im Amtsgericht Rostock anschlugen: Von der martialisch ausgerüsteten Polizei, von Zuständen, die an Polizeistaaten erinnern war die Rede. Und die Rote Hilfe Rostock, die den Prozess beobachtete zitiert die Staatsanwältin Siek mit folgenden Worten: "Ich nehme an dass Sie gegen den Kapitalismus insbesondere die G8-Staaten protestieren wollten, die dieses System ja maßgeblich aufrechterhalten." Wann hört man so etwas schon mal in einem Gerichtssaal...
Heike Demmel hat mit Jan von der Roten Hilfe Greifswald gesprochen, der den Prozess gegen Lüfü beobachtet hat:


4) FRN 18064: Das Kopieren ist verlaubt.

Wer im Kultur- oder Musikbereich tätig ist, weiß etwas mit den Begriffen GEMA oder GVL anzufangen. Schließlich sind für Veranstaltungen und Veröffentlichungen immer die Urheber- und Aufführungsrechte zu klären, und sofern welche tangiert werden, auch entsprechende Beiträge zu bezahlen.
Die rasante technische Entwicklung der letzten Jahre hat einiges an neuen Fragen aufgeworfen: Wie ist das denn mit Urheberrechten im online-Bereich? Aus Sicht der Verwertungsgesellschaften und der Musikindustrie bedurfte es jedenfalls entsprechender gesetzlicher Regelungen.
Nun ist Anfang Juli der zweite Korb der Urheberrechtsnovelle verabschiedet worden. Mit Erfolg? Mitnichten, meint Radio Blau aus Leipzig:


Abmod:
Das war eine halbe Stunde zip-fm, heute produziert von Radio Unerhört aus Marburg. Infos zur Sendung findet Ihr wie immer unter www.zip-fm.net
Euch noch einen schönen Tag und auf wiederhören.