Wie ich das sehe: Schlafen - Gedanken eines Außenseiters

ID 18276
 
Das Wort "Schlafen" hat eine indogermanische Wurzel, aus der eine Vielzahl von Worten entstanden ist, so zum Beispiel auch Lippe, Lumpen und die Schlappe. Und schlafen selbst hat mit Vorsilben weitere Bedeutungen wie ein-, aus-, be- und beischlafen. Auch eine umfangreiche Literatur ums Schlafen ist entstanden, allen voran Tips für Schlaflose.
Eine Auswahl aus der Literatur von Goethe bis zum Genossen Sostschenko wird geboten sowie Informationen über eine Schlafmesse.
Und damit der Zuhörer nicht einschläft, spielen die Stuttgarter Dixieland All Stars.
Audio
01:00:00 h, 27 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 27.01.2008 / 17:39

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Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Musik, Kultur
Serie: Gegenwind
Entstehung

AutorInnen: Klaus Hecker (gegenwind(at)radio-quer.de)
Radio: RadioQuer, Wiesbaden im www
Produktionsdatum: 05.08.2007
CC BY-ND-NC
Creative Commons BY-ND-NC
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Von einer indogermanischen Wurzel abstammend ist das Wort "Schlafen" Teil einer sehr großen Wortfamilie, die von schlafen bis zu Lappen und schlemmen führt. Ausschlafen ist nicht das Gegenteil von Einschlafen, beim Beischlaf schläft der Mensch überhaupt nicht.
Wir schlafen wie ein Murmeltier und manchmal können wir überhaupt nicht schlafen, aber es gibt Tausende von Rezepten gegen das Nicht-Schlafen-Können. Franklin stand auf, wanderte bei geöffnetem Bett einige Minuten herum und ging dann ins ausgekühlte Bett und konnte dann schlafen.
Goethe hat in der Jugend auf Stroh geschlafen, in seinem "Nachtgesang" spricht er aber vom "weichen Pfühle". Morgensterns Palmström stellt sein Bett nördlich, Eugen Roth schläft ein, obwohl das eigentlich nicht möglich ist. Ringelnatz hat nach dem Erwachen einen ungeheuren Appetit auf Frühstück und auf Leben.
In einer angedeuteten Unterhaltung tauschen sich verschiedene Dichter über das Schlafen aus. In der Sowjetunion mußte der Bürger sein Bett abgeben, wenn er geheiratet hatte und seine Angetraute ein Bett besaß.
Früher mußten die Armen sogar im Stehen schlafen, aber heute wird auf Messen für eine höhere Schlafkultur (?) geworben.
Die Sendung wird umrahmt von den Stuttgarter Dixieland All Stars, die dafür sorgen, daß keiner einschläft.