Schon seit Anfang der 60er Jahre beherrscht eine korrupte Bande von Generälen Burma, ein landschaftlich wunderschönes Land, dass sich heute offiziell Myanmar nennen lässt, während seine Bewohner beim alten Namen bleiben. Ende der Achtziger Jahre verstärkte sich der Widerstand gegen die Generäle – es gab massive Verhaftungen, Verschleppungen und zahlreiche Ermordungen Intellektueller, insbesondere nach den Wahlen 1990, in denen die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Oppositionsführerin als Siegerin hervorging. Die Wahlen wurden annulliert, ganze Stadtteile entvölkert, Hunderttausende in Wahlbezirken mit hohen Stimmenanteilen für die Opposition wurden verschleppt und in riesigen Lagern konzentriert, auf deren Portalen Sprüche prangten, die die Militärs den Eingangstoren der Nazi-KZ`s entlehnt hatten. Hier in Europa interessierte dies nur mäßig, immerhin kam es nach Jahren zu einem Wirtschaftsboykott. Bis heute steht die Friedensnobelpreisträgerin Aung Saan Sun Kyii unter Hausarrest, wird jede kritische Äüßerung über die Diktatur sofort mit hohen Haftstrafen geahndet, ist ein landesumfassendes Kontroll- und Spitzelsystem für den Machtapparat effektiv und in seiner Allgegenwärtigkeit gefürchtet.
Trotzdem wirbt man mit den zweifellos vorhandenen Naturschönheiten um Touristen, die sich freilich nur auf vorher angegebenen Routen bewegen können und für die insbesondere die nördlichen Landesteile, in denen Minderheiten brutal unterdrückt und Bergvölker ausgerottet werden, tabu sind. Wir sprachen mit Herrn Fischer von der Burma-Sektion der Menschenrechts-Organisation Amnesty International über die aktuelle Situation im Land. Derzeit findet dort ein sogenannter verfassunggebender Nationalkonvent statt – bedeutet er eine allmähliche Demokratisierung?

Abmod
Zur weiteren Information über Burma empfehlen wir folgende Webseiten:
www.angelfire.com
www.asienhaus.de/burma-nachrichten
und zu Fragen der Situation in Reisezielländern die Website
www.tourism-watch.de
Zu Fragen, die die Organisation Amnesty International und deren Arbeit betreffen, besuchen sie deren Homepage unter www.amnesty.de
Sie hörten das Interview von radio Lora München mit Herrn Fischer, der in der Burma-Sektion von ai aktiv ist.