Prozess gegen die "Skinheads Sächsische Schweiz" in Dresden - für zip-fm

ID 1879
 
Basiert auf Interview mit Heike Kleffner, Journalistin und Prozessberichterstatterin für die taz
Audio
07:23 min, 3460 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 03.10.2002 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: Maike Dimar
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 03.10.2002
keine Linzenz
Skript
ANMOD:

Etwas mühsam schleppt er sich dahin, der Prozess gegen die rechtsextreme Organisation "Skinheads Sächsische Schweiz". Erst musste er wegen Hochwasser unterbrochen werden, dann drohte er wegen einer der zahlreichen V-Mann-Affären ganz zu platzen.
Jahrelang konnten die "Skinheads Sächsische Schweiz", kurz SSS, ungehindert agieren, wurde die Existenz rechtsextremer Strukturen konsequent vertuscht oder geleugnet. Dabei waren sie angetreten mit dem Anspruch "ihre Region" von Ausländern oder "Zecken" "zu säubern". Und auch deutlich in Erscheinung getreten: mit zahlreichen Angriffen auf Nichtdeutsche und auf linke Jugendliche, mit gezielten Hetzjagden, bei denen ihre Opfer nicht selten schwere Verletzungen davontrugen.
Nun wird in Dresden gegen 7 mutmaßliche Mitglieder der SSS verhandelt. Anklagepunkte sind unter anderem § 129, "Bildung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung", Körperverletzung und diverse Propagandadelikte.
Am Mittwoch ging das Verfahren weiter. Heike Kleffner ist Journalistin und berichtet für die taz über den Prozess in Dresden. Mit ihr sprach Maike Dimar.

ABMOD:
Unterdessen geht das Tauziehen zwischen dem Dresdner Gericht und dem sächsischen Innenministerium und Verfassungsschutz weiter. Der vorsitzende Richter kündigte bereits an, mit einer so genannten Gegenvorstellung auf die Weigerung, Auskunft über mögliche V-Leute zu erteilen, zu reagieren.
Die Familie Sendilmen, deren »Antalya Grill« immer wieder von mutmaßlichen Mitgliedern der "Skinheads Sächsische Schweiz" und anderen Rechtsextremen attackiert worden war, hat Pirna mittlerweile verlassen. Anhängig gegen sie ist aber immer noch ein Gerichtsverfahren. Vorgeworfen wird ihnen, Rechtsextreme vor ihrem Imbiss vertrieben zu haben und dabei "gefährliche gemeinschaftliche Körperverletzung" begangen zu haben. Unter den Anklägern sind neun mutmaßliche Mitglieder der "Skinheads Sächsische Schweiz".