ANMOD:
Hoch her gings heute im Nordhausener Fahrradwerk Bike Systems. Denn heute war Stichtag für das Streikfahrrad, das Strike-Bike. Und die Telefone klingelten ohne Unterlass: Bestellungen gingen rein, Solidaritätsbekundungen und Presseanfragen.
Den heutigen Mittwoch hatte sich die Belegschaft der besetzten Fahrradfabrik als Frist gesetzt, um 1.800 Bestellungen für ihr Arbeiter-Solidaritäts-Fahrrad zusammenzukriegen. Und es hat geklappt, seit heute steht fest: das Strike-Bike in knallrot mit dem Gütesiegel „in Selbstverwaltung produziert“ wird vom Band rollen. Tatkräftig unterstützt wurden die Beschäftigten bei dieser Kampagne von der anarcho-syndikalistischen „Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union“.
Doch was heißt das nun für die Belegschaft von Bike Systems, das vom Finanzinvestor Lone Star aufgekauft und ausgeschlachtet wurde und dann dichtgemacht werden sollte? Woraufhin die ArbeiterInnen kurzerhand das Werk besetzten, vor mittlerweile 3 Monaten? Ist mit dem Bike-Strike tatsächlich ein Hoffnungsschimmer in Sicht um die Arbeitsplätze der 130 Beschäftigten zu erhalten?
Und was ist mit hoch fliegenden Plänen einer Fabrik in Selbstverwaltung, inmitten der kapitalistischen BRD? Belegschaftssprecher Manfred Handke von Bike Systems klingt zufrieden, aber nicht euphorisch: