Vogel der Woche (79): Die Serengeti. Eine Exkursion

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Kein wirklicher Vogel, aber ein Vorläufer des Packeys Vogelbuch-Projektes: Die Serengeti. 1991.
Audio
04:57 min, 6969 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 23.01.2008 / 16:32

Dateizugriffe: 322

Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Internationales, Umwelt, Kultur
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: hikE
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 04.10.2007
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Beginn Sprechtext //

Heute: Die Serengeti von Bauerbach.
Ein Vortrag aus dem Bauerbacher Gemeindehaus 1991.

Die Serengeti.

Wieder sind wir auf unserem Posten. Die Serengeti von Bauernach, eines der letzten Paradiese in der hessischen Landschaft, hat uns in ihren Bann gezogen. In kaum einem anderen Teil dieses Kontinentes gibt es noch so viele große und eigenartige Tiere zu beobachten wie hier.

Kalt und neblig ist es draußen, und wir harren mit zitternden Knien in unserem Tarnzelt aus, um das Erwachen der Natur zu filmen.

Da - eine erste Bewegung. Ein Rascheln in einem Haufen trockenen Möhrengrüns, und ein Butschi kämpft sich ans Tageslicht. Selten werden diese merkwürdigen Vögel überhört, und noch viel seltener werden sie übersehen.
Dann zerreißt das ohrenbetäubende Brüllen eines stolzen Elefanten die Stille - wir beobachten ihn auf dem Weg zur Wasserstelle. Er gießt sich einen Bronchialtee ein. Ich taufe ihn in aller Stille Corinna.

Und endlich sehen wir auch das Nashorn - es ist mit seiner Betitelung gar nicht einverstanden. Wütend starrt es zu uns rüber, während es die Wäsche von der Leine nimmt.

Ach, das Wildleben kann so romantisch sein.

Ein Trupp Zebras kommt fröhlich wiehernd daher - hier gibt es überhaupt alles via Zebra.

Der König der Tiere - der reviereigene Mantafahrer - hat sich noch nicht blicken lassen. Bei dem Wetter bleibt er auch lieber im Auto sitzen.

Dem Strauß rutscht gerade eine Socke runter. Er hätte sich fast deswegen auf die Nase gelegt.

Ein Auge, das wir bisher noch nicht bemerkt haben, blinzelt in der Thujahecke. Es gehört einem Krokodil - einem von diesen grünweißen Baumstämmen, die gut versteckt herumliegen und auf ahnungslose Autofahrer hoffen. Manche Baumstämme hier haben eben Augen und Zähne. Und Radar.

Und da - da hüpft das Tier vorbei, das die Eingeborenen so malerisch Kon-Trabas nennen. Schwarz und groß ragt es einen kurzen Moment vor uns auf, bevor es weiterhüpft zum Frühstück. Es summt dabei vor sich hin.

Die Ebene von Bauerbach wird wieder erschüttert von einem Trompetenstoß - der Elefant greift endlich zum Taschentuch.

Ei. Sieh - dort. Dort kommt Familie Bus, schön dackelig hintereinander weg. Papa Bus, Mama Bus, Omi Bus - die haben alle schon gefrühstückt, und zwar sehr gut. Jeder mindestens vierzig Kinder, die alle von innen verzweifelt gegen die Scheiben klopfen. Schule kann so grausam sein.

Die Colgates kommen blau und irre glitzernd in Richtung Wasserloch vorbei. Sie sehen überhaupt nicht erkältet aus. Wir bekommen ein einmaliges Schauspiel geboten, der Elefant macht einen Luftsprung und verliert dabei beinahe den Rüssel - und rennt dann schnaubend weg. Die Colgates singen ihren Kriegssong: "Der Spaß fängt an", und gurgeln dann heftig laut, bevor sie wieder verschwinden. Corinna, wie ich den Elefanten getauft habe, guckt vorsichtig hinter seinem Versteckbaum hervor.

Ein Bosch-Bosch, wie der Alligator von den Eingeborenen genannt wird, kommt knurrend auf uns zu. Wir haben ihn am Tag vorher schon mal gehört. Damals hat er lautstark mit dem Hühn-Schwingschleifer gekämpft, und der hätte ihn fast in Grund und Boden geschwingschleift. Glücklicherweise konnte sich der Alligator im letzten Moment ein Loch in den Boden sägen und darin verschwinden. Nun sieht es allerdings böse aus, und er auch.

Denn der Bosch-Bosch hat es auf meinen Bleistift abgesehen, mit dem ich das hier niederschreibe. Beziehungsweise auf die Hand, die ihn hä - AAAAAA -

//Ende Sprechtext