Nazi- Verharmlosung in den Saalecker Werkstätten

ID 1997
 
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der ehemalige Wohnsitz des sogenannten Kulturreformers- des Architekten Paul Schultze- Naumburg in Saaleck unterhalb der Rudelsburg wird vom Ökoverein an der Finne unter Bernd Romswinkel neu belebt. Dass hier seit 1924 alle späteren Nazi- Größen ein und aus- gingen, davon fehlt im Haus jede Spur.
Dabei entstanden hier Machwerke, wie Kunst und Rasse -oder Kunst aus Blut und Boden.
Statt dessen wird für zukünftige Projekte die Energie des Ortes beschworen. Und der Nazi und Rassetheoretiker Schultze -Naumburg bleibt der große Architekt.
Audio
18:30 min, 17 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 16.10.2002 / 00:00

Dateizugriffe: 1134

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt, Kultur, Politik/Info
Serie: Aman- Blitze
Entstehung

AutorInnen: Ralf Wendt
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 16.10.2002
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Anmod:
Zu den wohl schönsten Landschaften in Mitteldeutschland gehört das Saaletal zwischen Naumburg und Jena. Hier sind die Schauspiele der Natur genauso beeindruckend wie die Dichte der Kulturdenkmäler und Burgen. Wer hier unterwegs ist, trifft immer wieder Orte, an denen die Geschichte lebendig zu werden scheint: der Naumburger Dom, das Kloster Schulpforta, die Rudelsburg - lebendige Zeugen der mittelaterlichen Geschichte der Region. Doch auch die jüngere Zeit hat ihre Spuren in die Landschaft gesetzt:
die Nazi- Kaderschmiede in Bad Camburg, das KZ Buchenwald, die Burg Saaleck und die Saalecker Werkstätten unterhalb der Rudelsburg zeugen von einem anderen Teil der Geschichte. Die Nazi- Zeit hat das Gesicht des Saale- Tales mitbestimmt.
In den Saalecker Werkstätten nahe dem beschaulichen Kurort Bad Kösen wirkte der Architekt Paul Schultze- Naumburg, der sich seit 1925 zum Vordenker nationalsozialistischer Rassentheorie mauserte.
Der Verein Ökowerkstatt an der Finne versucht seit 1993, diesen Ort neu zu beleben. Wie schwierig dieses Vorhaben zu realisieren ist, zeigt die öffentliche Kritik. Seit vier Jahren sind die ehemaligen Wohngebäude Schultze- Naumburgs wiedereröffnet- über die Nazi- Vergangenheit des Architekten findet sich allerdings kaum Hinweise.

Kommentare
16.10.2002 / 14:48 Axel, coloRadio, Dresden
gelungen.
Mal schaun, ob das die Leute vom Piratensender nicht in Ihr Programm nehmen :)
 
05.11.2002 / 13:39 Birgit, RDL, Radio Dreyeckland, Freiburg
toller Beitrag
Danke für den informativen und gut hörbaren Beitrag. Wir haben ihn gesendet und einige sehr positive Rückmeldungen gekriegt!