Fußball, Politik und Globalisierung:

Wir schauen zurück auf die Rolle des Fußballs in der Initialphase des Bürgerkriegs in Ex-Jugoslawien. Genauer: Die Rolle der Hooligans.

Besonders im Blickfeld: Arkan. Hooligan-Führer, Mafioso, angeklagt als Kriegsverbrecher, zwischenzeitlich etabliert als quasi-bürgerlicher Politiker und ermordet unter ungeklärten Umständen.

Anmod:

1990 glaubte in Jugoslawien wohl kaum einer an den Zusammenbruch des Landes. Aber bereits 1990 probten nationalistische Hooligans allerorten einen Aufstand und bekämpften den jeweiligen Gegner aus den jeweils anderen jugoslawischen Republiken bis aufs Messer. In diesem Jahr wurde das meisterschaftsentscheidende Spiel zwischen Roter Stern Belgrad und Dinamo Zagreb gar nicht erst angepfiffen. Hooligans beider Seiten kämpften bereits einen Krieg im Stadion, der ein Jahr später das ganze Land erschüttern sollte. Arkan, der Hooligananführer von Roter Stern Belgrad, sollte später zu einem der gefürchtesten Paramilitärs und größten Kriegsgewinnler in Ex-Jugoslawien werden.