Litauen: Kurische Nehrung

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Wer hier auf der Kurischen Nehrung an der litauischen Ostseeküste weilt, wähnt sich unweit des geografischen Mittelpunkts Europas in einem geradezu vergessenen Paradies. Die Nehrung ist nur zwischen 400 Metern und knapp vier Kilometern breit. 52 Kilometer davon gehören zu Litauen, der übrige Teil zum russischen Gebiet Kaliningrad. Kilometerlange unberührte Strände, Urwälder mit riesigen Kormoran-Kolonien und weite Sanddünen, deren bekannteste bei Nida als größte Wanderdüne der Ostsee gilt. Was so schön ist - weckt europäische Begehrlichkeiten. Damit lässt sich schließlich Geld verdienen, Tourismus - organisisert von deutschen Unternehmen - scheint ein ideales Erwerbsfeld für die 70 Kilometer auf der liatuischen Seite der nehrung. Aber es gibt ein Problem. Die Kurische Nehrung ist mitsamt Teilen des dahinterliegenden Haffs zum Biosphärenreservat erklärt worden. Und das eben verhindert wilde Bebauung. Oder sollte es... Immer mehr kleine Baustellen in den vier Dörfern der nehrung, aber auch im bisher unbebauten Dünenland tauchen auf. Jetzt schritt erstmals die Verwaltung von Klaipeda ein und schob der Bebauung einen riegel vor. kein leichter Schritt, handelt es sich doch um eine der wenigen Einnahme-Quellen der nehrungsbewohnerinnen und bewohner. Dazu kommt, dass der Biosphären-Schutz als etwas von sonstwo kommendes wahrgenommen wird. Ich freue mich, jetzt den n-ost-Korrespondenten Bernhard Forssmann am telefon begrüßene zu können. Der hat sich bis vor wenigen Tagen vor Ort ein Bild von diesem Konflikt machen können, Hallo Bernhard.
Audio
11:21 min, 13 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.05.2008 / 12:50

Dateizugriffe: 799

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Umwelt
Serie: Mittagsmagazin
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 15.02.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Wir hörten Ricardas Zulcas im Gespräch mit Ralf Wendt und Vögeln auf der Vogelwarte der kleinen Landzunge Kurische Nehrung im Norden Litauens. Ein deutscher Ornithologe - also Vogelforscher- hat auf dieser Vogelwarte auf der Kurischen Nehrung nördlich der litauischen Stadt Klaipeda einmal von seltsamen Menschen berichtet, die dort Krähen fangen und mit einem Biss in den Hals töten. Ansonsten habe es in den 20er Jahren, als sein tagebuch sich füllte, dort nur Elche und eben jede Menge Vögel gegeben. Ganz so ist es heute sicher nicht mehr. Aber immer noch besticht der schmale Landstreifen, der das litauische Klaipeda mit Kaliningrad verbindet und dabei immerhin 100 Kilometer lang ist, durch wunderschöne unberührte- fast eiszeitlich anmutende Ostseelandschaft. Wer hier auf der Kurischen Nehrung an der litauischen Ostseeküste weilt, wähnt sich unweit des geografischen Mittelpunkts Europas in einem geradezu vergessenen Paradies. Die Nehrung ist nur zwischen 400 Metern und knapp vier Kilometern breit. 52 Kilometer davon gehören zu Litauen, der übrige Teil zum russischen Gebiet Kaliningrad. Kilometerlange unberührte Strände, Urwälder mit riesigen Kormoran-Kolonien und weite Sanddünen, deren bekannteste bei Nida als größte Wanderdüne der Ostsee gilt. Was so schön ist - weckt europäische Begehrlichkeiten. Damit lässt sich schließlich Geld verdienen, Tourismus - organisisert von deutschen Unternehmen - scheint ein ideales Erwerbsfeld für die 70 Kilometer auf der liatuischen Seite der nehrung. Aber es gibt ein Problem. Die Kurische Nehrung ist mitsamt Teilen des dahinterliegenden Haffs zum Biosphärenreservat erklärt worden. Und das eben verhindert wilde Bebauung. Oder sollte es... Immer mehr kleine Baustellen in den vier Dörfern der nehrung, aber auch im bisher unbebauten Dünenland tauchen auf. Jetzt schritt erstmals die Verwaltung von Klaipeda ein und schob der Bebauung einen riegel vor. kein leichter Schritt, handelt es sich doch um eine der wenigen Einnahme-Quellen der nehrungsbewohnerinnen und bewohner. Dazu kommt, dass der Biosphären-Schutz als etwas von sonstwo kommendes wahrgenommen wird. Ich freue mich, jetzt den n-ost-Korrespondenten Bernhard Forssmann am telefon begrüßene zu können. Der hat sich bis vor wenigen Tagen vor Ort ein Bild von diesem Konflikt machen können, Hallo Bernhard.

Kommentare
25.02.2008 / 22:54 AL, coloRadio, Dresden
gesendet
am 25.2.08