Kosovo - Europa hat einen neuen Staat ? Hm

ID 21197
 
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Zum Thema ein Gespräch mit der grünen Europaabgeordneten Gisela Kallenbach, die selbst von 2000-2003 im Rahmen der UN-Mission im Kosovo als internationale Bürgermeisterin in der Stadt Peja eingesetzt war. Zuletzt war sie als EU-Wahlbeobachterin im November 2007 vor Ort.
Audio
04:35 min, 6434 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 19.02.2008 / 10:23

Dateizugriffe: 363

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: Corax-Widerhall
Entstehung

AutorInnen: tagesaktuelle redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 18.02.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Anmod.-Vorschlag
Seit langem wurde eine Unabhängigkeitserklärung des Kosovos erwartet und gestern war es nun endlich soweit: Das Kosovo ist der jüngste Saat Europas. Bis in die Morgenstunden hinein feierten zehntausende Kosovo-Albaner die Unabhängigkeit ihres Landes. Doch der Jubel über die Unabhängigkeit wird überschattet von gewalttätigen Szenen in Belgrad wo sich mehrere hundert Jugendliche Straßenschlachten mit der Polizei lieferten um gegen die unterstützende Rolle der USA im Kosovo zu demonstrieren. Auch in anderen Städten kam es vor US Botschaften zu Ausschreitungen. Ungeachtet heftiger Proteste Serbiens hatte das Parlament in Pristina am Sonntag die Unabhängigkeit ausgerufen. Russland lehnt als traditioneller Verbündeter Serbiens die Abspaltung des Kosovos ebenso ab wie China. Beide Länder haben ein Vetorecht im Sicherheitsrat. Die Regierung werde «die Anerkennung nicht heute vollziehen». Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel heute vor Journalisten in Berlin. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) beriet unterdessen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel über das weitere Vorgehen. Die Lage auf dem westlichen Balkan könne ihrer Ansicht nach «nur beruhigt werden», wenn sowohl Serbien als auch das Kosovo eine europäische Zukunftsperspektive hätten, sagte Merkel weiter. Die Beratungen der EU-Außenminister sollten dafür eine «Handlungsplattform» ergeben. Auf dieser Grundlage könne dann jeder einzelne Mitgliedsstaat zu der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo Stellung nehmen.