Das Klimaschutzalibi der Weltbank

ID 21998
 
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Die Weltbank gibt vor, 1.43 Mrd US $ für den Klimaschutz zu investieren. Rechnet man einmal etwas genauer nach, bleiben nur noch 375 Mio $ für effektiven Klimaschutz übrig. Stattdessen fördert die Weltbank Projekte, bei denen Entwicklungsländer nicht gleichberechtigt am Verhandlungstisch sitzen und unterstützt den Bau eines 460 Mio $ teuren Kohlekraftwerkes, das 700 Mio Tonnen CO2 emittieren wird.
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11:12 min, 10 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.04.2008 / 22:04

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Umwelt, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Matthias Kühn
Kontakt: andraschn(at)web.de
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 15.04.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am vergangenen Wochenende fand in Washington die Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF), sowie der Weltbank statt. Es sollten dort Konzepte zum internationalen Klimaschutz und der Bekämpfung des weltweiten Hungers, insbesondere im Hinblick auf die steigenden Lebensmittelpreise, erstellt werden.
Dies geschah zwar durchaus, zumindest oberflächlich.
Die Weltbank versucht bei den Industrieländern Milliardenbeträge für zwei neue Fonds zum Klimaschutz einzusammeln. Das ist ja schön und gut.
Die Entwicklungsländer kritisieren hingegen -und das zu Recht, - die geplante institutionelle Anbindung der Fonds bei der Weltbank, wo sie KEIN gleichgestelltes Verhandlungsrecht besitzen.
Sie fordern stattdessen die neuen Finanzierungsmechanismen für Klimaschutz im Rahmen der UN-Klimakonventionen anzusiedeln, wo Entwicklungsländer gleichwertig am Verhandlungstisch sitzen.
„Die neuen Fonds schaffen unnötige Parallelstrukturen zur Bekämpfung des Klimawandels und gefährden eine Kompromissfindung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen“ sagt Daniela Setton.
Sie arbeitet für die Nichtregierungsorganisation Weltwirtschaft Ökologie und Entwicklung (Weed) und hat die Arbeitsschwerpunkte Internationale Energie und Klimapolitik, sowie internationale Finanzinstitutionen.
Wir fragten Daniela Setton, die auf der IWF und Weltbanktagung anwesend war, nach den Ergebnissen der Früjahrstagung 2008: