Radio Island #48

ID 22661
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Unser erster Beitrag der Sendung steht unter dem Titel: "Eine Arbeit des Verlustes - Gerhard Richters Kunstwerke zum Holocaust".
Im zweiten Teil der Sendung hört ihr ein Interview mit der sich neu gegründeten "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff". Der Name ist Programm, denn die Gruppe hat es sich zum Anliegen gemacht, den Begriff des politischen Extremismus grundlegend in Frage zu stellen und durch die Begriffsverwendung entstehende Diskurse zu problematisieren.
---Dies ist die Version ohne Musik.---
Audio
44:46 min, 41 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.05.2008 / 23:12

Dateizugriffe: 49

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Politik/Info
Serie: Radio Island
Entstehung

AutorInnen: Radio Island
Radio: RadioBlau, Leipzig im www
Produktionsdatum: 11.05.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Gerhard Richters Werke enthalten eine Moral, ein humanes Moment, welche in der zeitgenössischen Kunst kaum mehr vorkommen. Denn jeder Versuch, Menschlichkeit zu repräsentieren, gilt angesichts des Holocaust als fragwürdig.Gerhard Richter hat in den 1960er Jahren und in seinem
sogenannten Atlas eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust gesucht. Richter macht besonders, dass er anerkennt, dass
der Holocaust in Deutschland 'Familiengeschichte' ist. Wir stellen Euch einige seiner Kunstwerke vor. Damit möchten wir eine persönliche, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Holocaust skizzieren und sie politisch erfassen.

Als Reaktion auf eine mediale und politische Stimmung in Sachsen, die sich gleichermaßen gegen "links" und "rechts" richtet, hat sich Anfang des Jahres die "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff" gegründet. Sie kritisiert, dass dabei eine Aufteilung vorgenommen werde, die in eine gute demokratische Mitte auf der einen Seite und in böse Extremisten, vor denen die Demokratie geschützt werden müsse, auf der anderen Seite, unterscheide. Problematisch an dieser Abgrenzung findet die Initiative zum Einen, dass dadurch rechte Ideologie, die in der gesamten Gesellschaft zu finden sei, unberechtigterweise auf ein Randphänomen reduziert würde. Zum Anderen würde mit der Gleichsetzung von Links und Rechts antifaschistischen Projekten jegliche Daseinsberechtigung abgesprochen, was diese zunehmend Ziel staatlicher Repression werden lasse.
Welche sonstigen Wirkungen und Folgen die Begriffsverwendung hat, welcher theoretische Ansatz dahinter steht, welche Vorteile eine alternative Begriffsverwendung hätte und wie die politische Arbeit der "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff" konkret aussieht beantwortet uns ihr Vertreter im Interview.
Die Initiative findet Ihr im Internet unter www.inex.blogsport.de

Kommentare
31.05.2008 / 20:16 theo,
gesendet am 31.5.2008 zwischen 16.00-17.00 in "Politikredaktion in Selbstorganisation"
danke, nur den Teil zu Gerhard Richter gesendet, den anderen thematisch schon auf anderen Sendeplätzen gespielt. Thema wird aber weiter bearbeitet.