ZIP-FM vom 11.07.2008

ID 23238
 
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1. (23206) Der Krieg im Irak. Was bekommen wir hier überhaupt mit, wie wird die Kriegsrealität durch die Medien zubereitet.
2. (23228) Fussball gegen Rassismus. In Italien findet derzeit ein antirassistisches Fussballtournier statt.
3. (23185) Neonazis in Nadelstreifen. Wie sich die deutsche NPD auf die Mitte der Gesellschaft zubewegt.
4. (23227) KunststudentInnen haben sich des Themas „Immigranten ohne Papiere“ angenommen.
Audio
30:55 min, 28 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.07.2008 / 09:22

Dateizugriffe: 144

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Max
Radio:
Produktionsdatum: 11.07.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu ZIP-FM, dem Nachrichtenmagazin freier Radios vom Freitag dem 11. Juli 2008. Die heutige Ausgabe wurde produziert von Max Böhnel in New York. In der nächsten halben Stunde geht es um folgende Themen.

Der Krieg im Irak. Was bekommen wir hier überhaupt mit, wie wird die Kriegsrealität durch die Medien zubereitet.

Fussball gegen Rassismus. In Italien findet derzeit ein antirassistisches Fussballtournier statt.

Neonazis in Nadelstreifen. Wie sich die deutsche NPD auf die Mitte der Gesellschaft zubewegt.

Und: Kunststudentinnen haben sich des Themas „Immigranten ohne Papiere“ angenommen.



Anmod.
Ende der 90er Jahre war der Irak vom wirtschaftlichen Embargo geschwächt und besass keine ökonomischen Ressourcen mehr. Das sich abzeichnende Ende des Embargos war eine Chance für die mit den USA konkurrierenden Staaten. Deren Präsenz auf den entsprechenden Messen in Bagdad drückte ihre Ambition aus: Hier konnte etwas entstehen, das Handel und Investitionen ermöglichte, ohne mit den USA konkurrieren zu müssen – eine bequeme und lukrative Stellung, wie sie z.B. Deutschland heute im Iran besitzt. Das haben die Vereinigten Staaten unterbunden. Mit militärischen Mitteln. Die offiziellen Gründe für die sogenannte Intervention waren erlogen – Massenvernichtungswaffen, Zusammenarbeit des irakischen Regimes mit islamistischen Terroristen. Tatsächlich war dieses Regime von einem eher säkularen arabischen Nationalismus geprägt, dessen Verteter brutal gegen Teile der eigenen Bevölkerung vorgingen, aber zu einer aggressiven Außenpolitik nicht fähig waren. Die Giftgaseinsätze gegen die Kurden waren nicht der Grund für den Krieg, sondern dienten Propagadazwecken, nämlich um ihn zu legitimieren. Wie die Verbindung zwischen Krieg und Propaganda aussieht, und wie wir Medienkonsumenten die Kriegsrealität zubereitet bekommen, versuchte Alex von
Radio Corax herauszufinden. Er unterhielt sich am Telefon mit Christian Büttner, einem Professor für Psychologie und langjährigen Mitarbeiter der hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung. Büttner ist Mitverfasser eines Beitrags für die Zeitschrift „Bürger im Staat“ mit dem Titel „Krieg und Medien“.


Abmod.
Das war der Professor für Psychologie und Friedensforscher Christian Büttner im Gespräch mit Radio Corax.



Anmod.
Die NPD will sich ein neues Image jenseits von Glatzen mit Springerstiefeln geben. Dazu gehören die Einmischung mit sozialen Themen, die Einbindung von Frauen und die neonazistische Indoktrination von Kindern und Jugendlichen. „Neonazis in Nadelstreifen – Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft“ - so lautet der Titel eines neuen Buches über die aktuellen Strategien der NPD. Herausgegeben wurde die Publikation von Andrea Röpke und Andreas Speit, die auch beide AutorInnen sind. Mit der Politologin und freien Journalistin Andrea Röpke sprach Michaela Baetz von Radio Z in Nürnberg


Abmod.
Andrea Röpke im Gespräch mit Michael Baetz von Radio Z in Nürnberg über „Neonazis in Nadelstreifen. Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft“. Das Buch ist neu erschienen im Links Verlag.



Anmod.
„Sans papiers“ sind Menschen, die vor Bürgerkrieg und Gewalt, politischer Verfolgung, Natur- und Hungerkatastrophen, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit aus ihrer Heimat geflohen sind und nun ihr Glück in den Industriestaaten Europas, Australiens oder Amerikas suchen. Allein in Deutschland vermutet man mehr als eine Million Menschen, die hier ohne Papiere leben und versuchen, nicht aufzufallen.
Mehrere StudentInnen der Halleschen Kunstuniversität Burg Giebichenstein haben sich des Themas angenommen und ein ganz besonderes Buch daraus gemacht. Eine Co-Autorin - Franziska Stübgen – hat sich darüber mit Solvejg von Radio Corax unterhalten.

Abmod.
Franziska Stübgen von der Kunstuniversität Burg Giebichenstein im Gespräch mit Radio Corax.



Anmod.
Gegen die Rechtsentwicklung in Italien versucht die sogenannte AntiRa-WM in der Nähe von Bologna ein Zeichen zu setzen. Rechtsentwicklung – das heisst vor allem für Sinti und Roma, in Angst leben zu müssen. Immer wieder werden ihre Ansiedlungen von organisierten Faschisten, manchmal auch mit der Unterstützung sogenannter Normalbürger angegriffen. Natalie Böneke von Radio Corax unterhielt sich am Telefon mit Björn Riesener, der in Italien lebt und an der AntiRA-WM teilnimmt.

Abmod.
Das war Björn Riesener in Italien, befragt von Radio Corax.


Das war eine halbe Stunde ZIP-FM am Freitag, dem 11. Juli 2008. Ausgewählt hat die Beiträge Max Böhnel. Sie sind, ebenso wie frühere Sendungen, auf www.freie-radios.net zu finden. Danke fürs Zuhören und tschüss.

Kommentare
11.07.2008 / 18:45 nobi, Proton
leider sehr leise
Hallo, leider ist die Aufnahme sehr leise zusammengemischt. Einmal aufmachen mit Audacity meint: 0,25 von 1 des Pegels wird genutzt. Am Anfang gibt's 30 Sek Stille. Trotzdem, Danke sehr für die Arbeit, die du da hineingesteckt hast. Gruss, Nobi