Kapitulation der Vernunft: Der Terror vom11.9 und die Entsorgung der Kritik. u.a Interview mit Robert Kurz

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"Nichts wird mehr so sein wie vorher" tönt es einhellig nach den reaktionären Terroranschlägen. Das spontane Gefühl, dieser Satz sei mehr als eine Feststellung, er enthalte eine Drohung scheint sich Wochen nach dem 11. September immer mehr zu bewahrheiten.
Die Rede ist hier weniger von der ohnehin vorhersehbaren Militarisierung und Homogenisierung von Politik und Gesellschaft, der Verschärfung ‚innerer Sicherheit' und der rassistischen Ausgrenzung. Es geht vielmehr um die im vorauseilenden Gehorsam von Teilen der deutschen Linken ohne Not preisgegebene Einsicht von einer Einheit von Fortschritt und Barbarei, einer Totalität kapitalistischer Weltvergesellschaftung, die kein Innen und Außen kennt. Die Unfähigkeit und der Unwillen, den Terror innerhalb dieser Einheit denken zu können führt schließlich zur fatalen Konsequenz, sich die gängige Dichotomie-Vorstellung: orientale Barbarei versus okzidentale Zivilisation eigen zu machen und mitunter gar zur militärischen Verteidigung letzterer aufzurufen.

Einer, der sich in einigen Artikeln vehement gegen diese Entwicklung stellt, ist Robert Kurz aus Nürnberg, vielen vielleicht bekannt als Autor des Schwarzbuch des Kapitalismus. Kurz ist zudem Mitglied der wertkritischen Gruppe Krisis, die vor wenigen das vielbeachtete Manifest gegen die Arbeit herausgegeben hatte.
Audio
25:07 min, 10 MB, mp3
mp3, 56 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 22.10.2001 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Aufgehoben
Entstehung

AutorInnen: Red:aufgehoben, Holger
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 19.10.2001
keine Linzenz
Skript
Kein Skript vorhanden.