Die Macht des deutschen Naionalsozialismus

ID 25414
 
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2006 erschien zum nationalen Taumel während der Fußball-WM die Neuauflage einer 1990 von Benjamin Ortmeyer verfassten Broschüre der GEW Hessen: "Argumente gegen das Deutschlandlied". Aus allen Richtungen der oberen Etagen hagelte es Kritik. Man wolle „uns" den „positiven Patriotismus" oder einfach nur „Deutschland" vermiesen. Nach einigen Tagen unter größtem öffentlichen Druck distanzierte sich der unter massivem innergewerkschaftlichen Druck geratene Vorsitzende der GEW und „entschuldigte sich". Diese Episode verdeutlicht zweierlei: 1. Die Geschichte des deutschen Nationalismus (einschließlich der Geschichte des Antisemitismus in Deutschland) ist lang und geht tief. Das lässt sich am Beispiel der Entstehung und Wirkung, anhand der Etappen der Debatten um das Deutschlandlied gut verstehen und gut kontrovers diskutieren. 2. Auch Gewerkschaften diskutieren ihr Verhältnis zur Nation, welches historisch nicht frei von Makel ist und auch aktuell Anlass zu Debatten geben kann.

Die Veranstaltung beschäftigt sich in einem ersten Teil mit der Macht des deutschen Nationalismus im Kontext des Deutschlandliedes und der Diskussion um dieses Lied seit der Entstehung bis heute. In einem zweiten Teil wird die Frage gestellt; wie Gewerkschaften heute zum Nationalismus stehen sollten und stehen.

ad personam: Benjamin Ortmeyer ist pädagogischer Mitarbeiter an der J.-W.-Goethe-Universität in Frankfurt/M. im Fachbereich Erziehungswissenschaften. Er ist Mitglied der GEW. Von ihm u.a. erschienen: Argumente gegen das Deutschlandlied (1991), Berichte gegen Vergessen und Verdrängen – Der Weg zur Schule war eine tägliche Qual (1994), Schulzeit unterm Hitlerbild (1996). Promotion in Heidelberg mit der Arbeit Schicksale jüdischer Schülerinnen und Schüler in der NS-Zeit – Leerstellen deutscher Erziehungswissenschaft?: Bundesrepublikanische Erziehungswissenschaften (1945/49–1995) und die Erforschung der nazistischen Schule (1998).1996 erhielt er den Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde Berlin.


anomd.: vielleicht erinnert sich ja der ein oder andere noch an die kruden Ereigniss zur Weltmeisterschaft. Da kamen mir dann zum Beispiel brüllende Fans, die Fahnen schwenkten entgegen. und es war ziemlich unchick da nicht mit dabei zu sein. der souundtrack dazu war das Deutschlandlied. Benjamin Ortmeyer von der GEW hatte 1990 eine Broschüre rausgegeben, die gneau gegen diesen Soundtrack arbeitete und es war sicher kein Zufall, dass diese Broschüre namens "Argumente gegen das Deutschlandlied" im Zuge des nationalen Taumels neu aufgelegt wurde. Ich freue mich jetzt ihn am Telefon begrüßen zu können.

Fragenkatalog:

ganz naiv gefragt: was sind denn argumente gegen das deutschlandlied.

Es gab 2006 innerhalb der GEW eine ziemliche Furore um diese Broschüre. was war denn da los?

wie debatten um deutschlandlied empfunden, was lässt sich denn aus diesen debatten schließen?

Gewerkschaften und Nationalsozioalismus...Freidrich Ebert - Studie...gerade auch Gewerkschaften oft national gesinnt...

wie sind denn so debatten innerhalb von gewerkschaften zum thema eigene beteiligung am nationalsozialismus. und vor allem auch der umgang damit, dass nationalistische, rassistische, antisemitische tendenzen.
Audio
07:49 min, 7322 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 12.12.2008 / 14:00

Dateizugriffe: 342

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur
Entstehung

AutorInnen:
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 12.12.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kein Skript vorhanden.

Kommentare
15.12.2008 / 11:22 theo,
gesendet am 13.12.2008 zwischen 14.00-15.00 in "Aus P+K+G"
danke, aber zum Titel des Beitrages - geht es hier nicht erstmal um den deutschen Nationalismus und nicht um das "Naziprojekt"?
 
18.12.2008 / 18:23 heike, Radio Z, Nürnberg
gesendet
in zip-fm am 18.12.08