Solarstrom Genossenschaften sind gut, KWK viel effektiver

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Warum hat sich immer noch niemand darüber Gedanken gemacht, daß die Atomloby noch nicht einmal Sturm gegen Solarstrom Genossenschaften läuft? Wenn das was bringen würde, währen die in der Lage Dauerorkane zu veranstalten! Der Grund ist ganz einfach : Solarstrom ersetzt Gaskraftweke, aber Kraft-Wärme-Koppelung kann man gezielt gegen Atom- und Braunkohlekraftwerke einsetzen! In Privathaushalten erfordert das nichteinmal Übertragungskapazitäten. Es bringt also Profite das Maul zu halten! Geld das für Solarstrom investiert ist, kann bei KWK nicht mehr investiert werden, und damit auch kein Drecktrom verdrengen.
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Upload vom 12.12.2008 / 16:23

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Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Wirtschaft/Soziales
Serie: 291111 - radiodarmstadt.de/in-sendeplatz
Entstehung

AutorInnen: Aurel Jahn
Radio: RadaR, Darmstadt im www
Produktionsdatum: 12.12.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Anmoderationsvorschlag:
In vielen Städten gibt es Solarstrom Genossenschaften die es Bürgern mit kleinen Geldbeuteln ermöglichen ihr Geld gewinnbringend in Sonnencollektoren zu investieren. Durch die Einspeisevergütung lässt sich damit Geld verdienen und zugleich CO2 reduzieren, und das bei guter Sicherheit, dagegen ist also nichts einzuwenden. Der so erzeugte Strom ersetzt, wie Aurel Jahn von Radio Darmstadt herausgefunden hat Strom, der mit Gas und Ölkraftwerken erzeugt wird. Im folgenden Beitrag erläutert er, wie man gezielt Atom- und Braunkohlestrom ersetzen kann.


Abmoderationsvorschlag:
So eine Kraft-Wärme-Koppelungsanlage ist übrigens im Prinzip nichts anderes, als ein Automotor, der mit Gas betrieben wird. Angetrieben wird ein Generator, also ein großer Dynamo, der Strom erzeugt, mit dem Kühlwasser wird das Gebäude beheizt. Die so genutzte Wärme muß in normalen Kraftwerken weggekühlt werden.


Beitragstext:
Mit Solarstromanlagen kann man Atomstrom ersetzen – diesmal kommt kein von wegen - sondern ein ja, aber das ist Zukunftsmusik, KWK Anlagen machen das gleiche bis zu 30 mal effektiver und zwar sofort.

Die Kostendeckende Vergütung von Sloarstrom ist geeignet, diese Technik zu etablieren, das ist auf lange Sicht viel, betrachten wir trotzdem mal alle Aspekte.

Man hofft, bei Sloarstrom auf einen ähnlichen Preisverfall wie bei PCs, deren Leistung sich in den letzten 20 Jahren, bei konstantem Preis, vertausendfacht hat.

Die jetzt bestehende kostendeckende Vergütung hat Nachfrage geschaffen und die Kosten für Photovoltaik Anlagen deutlich reduziert. Ich erwarte weiteren Preisverfall aber der braucht noch viel Forschung, und damit auch Zeit. Erst wenn Solarstrom ohne Subvention wirtschaftlich ist, kann er Atom- und Kohlekraftwerke ersetzen.

Kraft-Wärme-Koppelung ist um ein vielfaches effektiver, als Solarstrom! Vielleicht denkt ja mal jemand über folgendes Genossenschaftsmodell nach :

Die Genossenschaft sucht Häuser, oder andere Objekte, die bisher (das ist wichtig) elektrisch beheizt werden. Am effektivsten ist es natürlich Nachtspeicheröfen zu ersetzen.

Im Prinzip ist das „Wärmecontracting“ das bedeutet daß die Heizungsanlage nicht mehr dem Vermieter, sondern einem externen Betreiber in diesem Fall einer Genossenschaft gehört. Im Prinzip ist das so eine Art Outsourcing der Heizungsanlage vom Haus. Die Genossenschaft trägt alle Investitionen und schließt mit dem Eigentümer einen Wärmelieferungsvertrag ab. So ist es auch bei Fernwärme üblich.

Dazu wird ein Keller gemietet und eine Kraft-Wärme-Koppelungsanlage und in den Wohnungen Heizungen installiert.

Die gelieferte Wärme kostet dann weniger, als der aktuelle Strompreis für die Beheizung. Der dabei zusätzlich erzeugte Strom wird ins Netz eingespeist. Im Sommer kann man zusätzlich Nachbrargebäude mit Warmwasser versorgen.

Anders, als bei Vermietungsgesellschaften, bei denen durch „Wärmecontracting“ versteckte Mieterhöhungen durchgesetzt werden, ergeben sich bei diesem Modell, wenn man es fair gestaltet, für Eigentümer, Bewohner und den Investoer Vorteile, sogar die Umwelt hat was davon.

Nehmen wir einmal ein (für diesen Vergleich ziemlich ungünstiges) Modell an :
Bisher wird ein 3-6 Familienhaus elektrisch beheizt und verbraucht ca. 45000 KWh Strom im Jahr für die Wärmeversorgung. Eine Kraft-Wärmekoppelungsanlange incl. aller Heizkörper Rohre, Abgaswege und den elektrischen Anschlüssen und dem Einbau durch Handwerker kostet ca. 54000.- € davon gehen dann diverse Zuschüsse, verbilligte Kredite und Steuervergünstigungen ab.


Dafür verkauft der bisherige Energieversorger 45000 KWh weniger Dreckstrom pro Jahr und zusätzlich werden noch zusätzlich 20000 KWh unproblematischer Strom eingespeist . Das macht eine Differenz von ca. 65000 KWh, bei mittlerer Auslastung.

Je knapper das Gerät an die Leistungsgrenze kommt, desto mehr lässt sich das steigern, die Mehrkosten dafür sind gering. Große elektrische beheizte Häuser gibt es zu hauf, die wurden in den 60ern und 70ern in der Atomstrom­euphorie überall gebaut oder saniert, die Installation war und ist billig, der Strom auch und das ganze galt auch noch als saubere Energie.

Photovoltaikanlagen kosten 4600 bis 6500.- €/KWp. Mit 54000.- € ist man also in der Lage etwa 12 KWp installierte Leistung zu bezahlen. Das bringt im Jahr bei ca. 700 bis 1000 kWh pro kWp und Jahr einen Ertrag von bestenfalls 12000 KWh im Jahr.

Elektroheizungen durch Kraft-Wärmekoppelungsanlagen zu ersetzen bringt also bei gleichem Finanzierungsaufwand locker mal den 5 Fachen Effekt, was die Energiewende, weg von Atom und Kohle betrifft. Bei größeren Objekten mit günstigen Installationsbedingungen ist auch der Faktor 30 realistisch.

Weiterhin ist es denkbar die Warmwasserversorgung von Nachbarhäusern im Sommer an die Kraft-Wärmekoppelungsanlage anzuschließen, was die Auslastung im Sommer erhöht.

Was den CO2 Ausstoß betrifft steht die KWK, zwar schlechter da, als Windenergie, Wasser oder Photovotaik. Im Vergleich zur Stromerzeugung durch Gaskraftwerken stoßen sie aber nur die Hälfte des CO2 aus, und die gelten im Vergleich zu Kohle schon als recht gut. Schließlich wird die Wärme, die sonst in Flüsse und Luft weg gekühlt werden muß zum Heizen verwendet.

Das Potential ist riesig. Im Bundesdurchschnitt werden 4 % der Wohnungen mit Nachtspeicheröfen beheizt, in Westdeutschland sogar 5 %, wobei im Durchschnitt 10 000 KWh im Jahr je Wohnung verbraucht werden. Das macht 15 % des Stromverbrauches von allen Privathaushalten aus. Hinzu kommt die Wassererwärmung.

Das gezielte ersetzen von Nachtspeicheröfen ist die effektivste Methode Dreckstrom durch Strom mit geringem CO2 Ausstoß zu ersetzen.

Kraft-Wärme-Koppelung rechnet sich auch in anderen Fällen, z.B. wenn in Mehrfamilienhäusern aus der Gründerzeit Sanierungen anstehen. Bei solchen Häusern ist eine Isolierung der Außenfassade wegen der vielen Gips- und Sandsteinelemente, die entfernt werden müssen teuer. Zu dem ist das Ergebnis nicht jedermanns Sache, es sieht dann aus wie ein Neubau mit zu klein geratenen Fenstern. Wenn dann noch ein neuer Brenner fällig ist, ist eine Kraft-Wärme-Koppelung deutlich billiger, als Isolierung plus neuer Brenner. Die Vergütung des ins Netz eingespeisten Stroms bezahlt die Gasrechung, die durch verminderte Steuersätze auch schon reduziert ist.



Durch die fehlende Isolierung wird natürlich mehr CO2 freigesetzt, aber auch mehr Strom ins Netz eingespeist. Die CO2 Bilanz so eines Gesamtsystems, Haus mit entsprechenden m² beheizter Fläche und Strom ist sicherlich nicht optimal, aber immer noch deutlich besser, als bei guter Isolierung, Brennwertkesselheizung und zukauf von Strom mit durchschnittlichem Erzeugungsmix.

Prinzipiell ist es sogar denkbar diese Technik so zu betreiben, daß gezielt Atom- und Braunkohlestrom ersetzt wird. Dazu braucht man einen Wärmespeicher, z.B. ein isolierten Wasserbehälter mit 1000 l Inhalt. Der wird in der Nacht, wo der Anteil von Atom- und Braunkohlestrom am am größten ist, so weit aufgeheizt, daß die Wärme für den folgenden Tag ausreicht.

Kommentare
20.12.2008 / 02:25 AL, coloRadio, Dresden
wird gespielt
am 28.12.