Energiesparlampe – der Sparflopp in 4 % der Haushalte

ID 25425
 
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In elektrisch beheizten Wohnungen spart die Energiesparlampe allenfalls Stromkosten, aber keine Energie. Der Grund: Glühlampen heizen elektrisch, genau wie Nachtspeicheröfen, Fußbodenheizungen oder Heizlüfter.
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Upload vom 12.12.2008 / 16:32

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Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt, Politik/Info
Serie: 291111 - radiodarmstadt.de/in-sendeplatz
Entstehung

AutorInnen: Aurel Jahn
Radio: RadaR, Darmstadt im www
Produktionsdatum: 12.12.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Anmoderationsvorschlag:

Glühlampen haben eine Lichtausbeute von 5 %, der Rest des verbrauchten Stroms wird in Wärme umgewandelt und heizt den Raum. Energiesparlampem sind da schon besser, da kommt je nach Typ Lichtfarbe und Bauart immerhinn 15 % - 30 % Licht und entsprechend weniger Wärme. Aus diesem Grund hat die EU auch beschlossen, die klassische Glühlampe stufenweise zu verbieten. Doch was, wenn der Raum elektrisch beheizt wird? Aurel Jahn von Radio Darmstadt geht im folgendem Beitrag dieser Frage nach.



Beitragstext:

Energiesparlampen sind auch in Elektrisch beheizten Räumen sinnvoll – von wegen!

Nach einer neuen EU Vorgabe sollen die Glühlampen in den nächsten Jahren durch Energiesparlampen ersetzt werden.

Dabei verbraucht der durchschnittliche private Haushalte nur 8 % des Stroms für Licht und fast doppelt so viel für Heizung und da lässt sich deutlich mehr Energie einsparen erstrecht wenn auch das Wasser elektrisch erwärmt wird.

Es scheint so, als habe sich die EU von dem Wort „Energiesparlampe“ blenden lassen und die eigentlichen Verschwender übersehen.

Das Motto ist abgedroschen : Wer Energie sparen will, sollte Energiesparlampen verwenden und wo es geht Licht ausschalten. Gerade diese beiden Maßnahmen sparen aber in elektrisch beheizten Räumen gar nichts, wirklich nichts!

Der Grund : ineffektive Elektrogeräte heizen mit! D.h. jede KWh, die eine Energiesparlampe gegenüber der Glühlampe einspart, wird an Heizstrom mehr verbraucht. Für die 5 % elektrisch beheizten Wohnungen in Deutschland ist das ein Nullsummenspiel – natürlich nur in der Heizperiode.

Außerhalb der Heizperiode ist aber so lange hell, daß Lampen ohnehin nur kurz eingeschaltet sein müssen.

Ja und warum gilt das nicht bei anders beheizten Räumen?

Der Grund liegt im schlechten Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung.

Gehen wir als Beispiel mal davon aus, daß eine Wohnung mit 10 000 KWh im Jahr beheizt wird.

Wird die Wohnung elektrisch beheizt, müssen hierzu ca. 33 000 KWh Primärenergie aufgewendet werden, um Wasser zu verdampfen, durch eine Temperatur Differenz eine Turbine zu drehen, die dann wiederum einen Generator antreibt und den Strom liefert. Damit das System in Schwung bleibt muß an anderer Stelle gekühlt werden. Ca. 2/3 der Energie gehen so verloren.

Das transportieren des Brennstoffes, z.B. Gas in das zu beheizende Haus kostet auch Energie und dann geht auch noch Wärme durch den Schornstein verloren. Rechnet man das mit, so kommt man mit ca. 12 000 KWh Primärenergie aus, das ist etwa ein drittel der Primärenergie, die man zum Heizen mit Strom benötigt.

Natürlich heizen ineffektive Elektrogeräte auch in Brennstoff beheizten Wohnungen mit, diese Heizungen kommen aber mit einem Drittel der so verschwendeten Primärenergie aus.