Nach Enthüllungen der Autonomen AntifaFreiburg - Stadtkurier feuert Naziredakteur Strittmatter

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Andreas Strittmatter fester Freier beim Freiburgr Stadtkurier, Schreiber für Offenburger Tageblatt und andere Provinzzeitungen sowie passionierter Autor der Jungen Freiheit hat ein Video gedreht mit dem er sich beim (Neo-)Naziversand blutschutz.ch für den tollen Hakenkreuzpullover mit Klavierspiel bedankt. Die Autonome AntiFa hat es rausgefunden und verpetzt. Der eher rechts zu verortende Stadtkurier musste deshalb - nach dem Strittmatter "leider" sein Treiben eingestanden hat, sich von Ihm trennen. Interview mit dem verantwortlichen Redaktionsleiter des Freiburger Stadtkurier, Tassilo Schneider.
Audio
04:41 min, 4391 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 16.12.2008 / 21:46

Dateizugriffe: 65

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: High Noon
Entstehung

AutorInnen: kmm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 16.12.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Naziredakteur beim Freiburger Stadtkurier

Communiqué vom 11.12.2008

Andreas Strittmatter bedankte sich 2007 beim schweizer Naziversand
„blutschutz.ch“ für den erfolgreichen Versand des Pullovers „Motiv-Nr. NS006,
Reichsadler mit Hakenkreuz“ zum Preis von 33 SFr mit einem selbstgedrehten
Videoclip. In dem Video trägt er seinen neu erworbenen Hakenkreuzpullover und
spielt auf einer Orgel das Weihnachtslied „Es ist für uns eine Zeit
angekommen“. Strittmatter ist einer von vier festangestellten Redakteuren
beim Freiburger Stadtkurier und schrieb bereits für das „Offenburger
Tageblatt“, die „Mittelbadische Presse“, den „Schwarzwälder Boten“ und die
„Junge Freiheit“. Der Stadtkurier ist Freiburgs rechte Umsonstzeitung mit
Sitz in der Bismarckallee 8, direkt gegenüber des Freiburger Hauptbahnhofs.
Neben dem Freiburger Stadtkurier mit einer Auflage von wöchentlich 115.000
Exemplaren erscheint im gleichnamigen Verlag auch das Amtsblatt, die
offizielle Zeitung der Stadt Freiburg.

Spätestens seit Mitte 2005 schreibt Andreas Strittmatter regelmäßig unter
seinem Namen für die „Junge Freiheit“. Die Zeitung für den anspruchsvollen
Faschisten wurde 1986 in Freiburg von Dieter Stein gegründet, der während
seines Studiums Mitglied der in der Deutschen Gildenschaft organisierten
Hochschulgilde Balmung zu Freiburg wurde. Steins Mitgliedschaft sowohl bei
der Junge Union als auch bei den Republikanern steht exemplarisch für die
Scharnierfunktion der „Jungen Freiheit“ zwischen Konservatismus und
Faschismus. Strittmatter schreibt überwiegend für das Feuilleton der
Nazizeitung. Er rezensiert klassische Musik, Opern, Kunstausstellungen und
Theaterstücke und versucht kulturelle mit politischen Themen zu verknüpfen.
Sein regionaler Schwerpunkt liegt im Dreieckland Südbaden, Basel und Elsaß.

In einem Artikel über Waffenmagazine und die „weltstärksten Revolver“ outete
sich Strittmatter als Waffenfetischist: „Natürlich kein ballistisches
Leichtgewicht, schließlich handelt es sich bei der Poly 1550 um eine
Kurzwaffe im saftigen Großkaliber .44 Magnum. Wem der Rückstoß beim Abfeuern
einer solchen Waffe immer noch zu popelig ist, der kann sich auch an
sogenannten ‚Freedom Arms‘-Revolvern probieren.“ Strittmatters Rezension des
Waffenmagazins „caliber“ in der „Jungen Freiheit“ ist widerlich sexistisch:
„Für alle, die Waffen nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Zweckmäßigkeit,
sondern auch als Gegenstände technischer Ästhetik sehen, wartet die
Zeitschrift (wie der Playboy, aber auch andere Waffenmagazine) mit einem
Kleinposter zum Ausklammern auf — im Februar eine Remington-Büchse in
Tarnfarben.“

Zu Strittmatters Themen in der „Jungen Freiheit“ gehört auch lokale und
regionale Politik. Er hat die Grünen wegen des versuchten Verkaufs der
Freiburger Stadtbau angegriffen und machte sich über die SPD und ihr
schlechtes Abschneiden bei der baden-württembergischen Landtagswahl lustig.
Auch polemisierte Strittmatter gegen nicht linientreue Kräfte in der
Südwest-CDU wie den ehemaligen Sozialminister Andreas Renner. Als der
„vormalige Oberbürgermeister der Bodenseestadt Singen die Schirmherrschaft
für den Christopher Street Day (CSD) in der Landeshauptstadt“ übernahm,
wiederholte Strittmatter genüsslich die Forderung rechter CDU-Kreise: „Der
g’hört abg’schosse“. Renner hatte „bei einem Gespräch in der Fraktion dem
anwesenden Rottenburger Bischof Gebhard Fürst“ nach dessen Kritik an der
Übernahme der Schirmherrschaft geantwortet: „Halten Sie sich da raus und
fangen Sie erst einmal selbst damit an, Kinder zu zeugen.“ Strittmatters
Kommentar zum „homosexuellen Umzug“: Dort werde mit „viel nacktem Fleisch
eine ‚gesellschaftspolitische Neuorientierung‘ zu anderen Ufern“
eingefordert.

Besondere Sympathie zeigt Strittmatter gegenüber Korporationen. Die Badische
Zeitung berichtete am 18. Mai 2005, dass „am 5. und 6. Mai farbentragende
Corps-Studenten im besetzten Rektorat Nachwuchs rekrutieren wollten“ und
„zweimal je sechs bis acht Korporierte im Plenum mit Bier und günstigem
Wohnraum für ihre Burschenschaft geworben“ hätten. „Drei Mitglieder der KDStV
Hohenstaufen“ hätten dann „in vollem Wichs Besetzer vor dem Gebäude mit
Bierkrügen beworfen. Einer habe vergeblich versucht, seinen im ‚Duell‘
gebräuchlichen Säbel zu zücken. Besetzer hätten daraufhin die Burschen in die
Flucht geschlagen“. Andreas Strittmatter hetzte einen Tag später im
Stadtkurier gegen die Antifa Freiburg: „Vor allem extrem linken Geistern sind
die Verbindungen, Burschenschaften und Corps ein Dorn im Auge. So werden
diese seitens der radikalen Freiburger ‚Antifa‘ gerne in die Nähe
(neo-)nationalsozialistischen Gedankenguts gerückt und als ‚rechts‘
bezeichnet.“

Mit der Bestellung des Hakenkreuzpullis bei „blutschutz.ch“ wird Strittmatters
(neo-)nationalsozialistisches Gedankengut offensichtlich. Der Naziversand
warb mit dem Slogan „Blutschutz …für eine reine Zukunft“. Er wurde von
Patrick Fricker, Robert Walser und Flavia Plozza betrieben, bis er im April
2008 von Autonomen Antifas gehackt wurde: „Da nach diesem Vorfall das
Vertrauen unserer Kundschaft stark verletzt wurde, werden wir in nächster
Zeit unseren Weltnetzladen nicht wieder aufschalten.“ Zuvor hatte
blutschutz.ch zu einem Naziaufmarsch am 6. April 2008 in Näfels im schweizer
Kanton Glarus aufgerufen. Insgesamt bestellten etwa 120 Personen auf
„blutschutz.ch“, die vollständige Adressliste wurde nach dem Hack
veröffentlicht. Strittmatters Mailadresse pronatione@aol.com findet sich
nicht auf der Liste. In seiner Dankesmail schrieb er: „Ach ja, bitte nicht
gerade dauerhaft speichern … Danke!“

Autonome Antifa Freiburg


Dieses Communiqué ist online unter:
http://www.autonome-antifa.org/spip.php?...

Weitere Infos über "blutschutz.ch":
http://ch.indymedia.org/de/2008/04/59163...

Kommentare
17.12.2008 / 15:41 Steffen (RUM), Radio Unerhört Marburg (RUM)
gesendet im zip
am 17-12-08. danke