- "Eine Anlage wie Temelin wäre in Deutschland nicht genehmigungsfähig."

- "Wenn ich mir etwas als den größten Fehler vorwerfe, den ich in den zehn Jahren meiner Präsidentschaft gemacht habe, ist dies der, dass ich im Jahre 1990 nicht schärfer gegen den Bau Temelins vorgegangen bin."

Zitate von Jürgen Trittin und Vaclav Havel zum Atomkraftwerk Temelin. Nicht nur, das die Existenz des Kraftwerkes schon umstritten ist - darüber hinaus soll es auch noch erweitert werden! Wie das Sächsische Umweltministerium am Sonntag mitteilte, können interessierte Bürger bis zum 9. März auf der Internetseite des Ministeriums Einblick in den sogenannten Feststellungsbescheid der tschechischen Behörden nehmen. In den Bescheid wurden auch Stellungnahmen sächsischer Verbände und Behörden zu dem Vorhaben eingearbeitet. Auf 20 Seiten werden Schwerpunkte wie die Auswirkungen auf Flora, Fauna und Gewässer sowie den Schutz der Bevölkerung dargestellt. Gegenwärtig läuft für das Bauvorhaben in Südböhmen die Umweltverträglichkeitsprüfung. Dazu wurden auch Behörden und Verbände in benachbarten Staaten und Regionen einbezogen. Das Atomkraftwerk war im Jahr 2000 in Betrieb gegangen. Seitdem kam es zu zahlreichen Störfällen. So liefen im März 2007 rund 2.000 Liter radioaktives Wasser aus. Es konnte innerhalb des Sicherheitsbereiches wieder eingefangen werden. Drei Jahre zuvor waren beide Reaktoren abgeschaltet worden. Während an einem von ihnen Wartungsarbeiten durchgeführt wurden, wurde am anderen ein defekter Transformator festgestellt. Nicht zuletzt diese Probleme dürften die Überparteiliche bayerische Plattform gegen Atomgefahr insbesondere aus Temelin e.V. ins Leben gerufen haben. Radio Corax sprach darüber mit dem Vorsitzenden des Vereines, Gerhard Albrecht.